Motorradhersteller Kawasaki hat sich eine Technik patentieren lassen, die Motorräder ohne herkömmliche Lenker in Schräglage und um Kurven bewegen soll.
Motorradhersteller Kawasaki hat sich eine Technik patentieren lassen, die Motorräder ohne herkömmliche Lenker in Schräglage und um Kurven bewegen soll.
Wenn es nach dem Erfindungsreichtum der Kawasaki-Ingenieure geht, könnten irgendwann in der Zukunft Motorräder unterwegs sein, die mit aktuellen Bikes kaum mehr etwas gemein haben. Dass das Elektromotorrad kommen wird scheint klar zu sein. Im jüngsten Patent der Grünen steht sogar der Lenker auf der Streichliste.
Die Patentschrift zeigt ein Zweirad auf dem der Fahrer eine sehr sportliche Sitzhaltung einnimmt. Beide Räder werden jeweils an einer üppig dimensionierten Schwinge geführt. Per Monofederbein mit Umlenkung stützen sich diese am Hauptrahmen ab. Mehr Gemeinsamkeiten mit einem herkömmlichen Motorrad hat der Entwurf aber auch nicht, denn jetzt kommt der Clou des Patents: Beide Schwingen sind mit einem Gelenk versehen, um das sie sich in Längsachse per integriertem E-Motor verdrehen lassen. Ein Einschlagen des Vorderrads um eine Lenkachse ist nicht vorgesehen. Den Lenkwunsch gibt der Fahrer durch Gewichtsverlagerung vor. Sensoren erfassen diese und neigen Vorder- und Hinterrad entsprechend. Da das Vorderrad sich deutlich stärker in Schräglage neigt, als das Hinterrad wird dabei eine Kurvenfahrt eingeleitet. Der Fahrer selbst greift nur noch in einen U-Bügel, der einen herkömmlichen Gasdrehgriff sowie konventionelle Bremshebel integriert.
Und der Antrieb? Kawasaki setzt auf elektrische Radnabenmotoren in beiden Rädern – also einen Allradantrieb. Die Batterie dürfte dort sitzen, wo sonst der Verbrennungsmotor seinen Platz beansprucht. Klingt alles sehr futuristisch? Ist es auch. Aber die Patentschrift zeigt, in welche Richtungen eventuelle Motorrad-Revolutionen gehen könnten.