Das Glück liegt im Sattel eines elektrischen Dirtbikes. So könnte der umgewandelte Spruch über das Reiten und die angeschlossene Gefühlslage lauten. Zumindest in den USA, denn dort haben kleine elektrische Dirtbikes Hochkonjunktur, wenn wir Instagram glauben. Zuchthengst dieser Klasse ist die Sur-Ron Light Bee. Doch alter Akku, umständlicher Antrieb und recht einfache Komponenten sind die Schwachstellen dieser Modelle. Mit diesen Argumenten schickt Luna die neue Talaria StingR MX4 in den Ring.
Luna Cycles Talaria StingR MX4
18 Prozent mehr Reichweite und 50 Prozent mehr Leistung als die Konkurrentin proklamiert Luna Cycles für die StingR MX4. Möglich machen soll das ein neuer Akku mit modernen 21700-Zellen und ein neuer Motor mit Getriebe.
Neuer Motor
Wobei das Getriebe in der StingR MX4 einzig den ungünstigen Zahnriemenantrieb der Sur-Ron ersetzt. In der Light Bee treibt der Motor einen Riemen an, der wiederum den Kettenantrieb. Nachteil des Riemens: Wenn er mal reißt, geht nichts mehr. Nachteil Getriebe: alle 5.000 Kilometer Ölwechsel. Mehr Leistung bringt das jedenfalls nicht.
Um von den serienmäßigen 4,8 PS der Light Bee auf die 7,39 PS der Talaria zu kommen, braucht es nicht zwingend einen neuen Motor. Ein neuer Controller reichte aus, doch Luna geht laut eigener Aussage noch einige konstruktive Probleme der Sur-Ron an und verzichtet im neuen Motor auf die anfälligen Hallgeber.
Neuer Akku
Tiefgreifend reicht das Update des Akkus. Luna gibt Rundzellen des Formats 21700 an, die den etwas älteren 18650-Zellen der Sur-Ron überlegen sein sollen. Das Ergebnis sind angeblich 12,5 Prozent mehr Kapazität bei gleichem Gewicht (~10 Kilo) des tauschbaren Batteriepacks.
Leichter, besser ausgestattet, teurer
Neben Motor und Akku führt Luna Cycles weitere Pluspunkte der Talaria StingR MX4 gegen die Sur-Ron Light Bee ins Feld. Das Fahrwerk und die Bremsen sollen bei der Luna schon ab Werk deutlich hochwertiger sein als bei der Sur-Ron. 4-Kolben-Bremssattel vorn, größere Bremsscheiben, dickere Gabel. Trotz den vielen Plus soll die Talaria mit 65 Kilo 4 leichter sein als die Lightbee. Als Preis ruft Luna 4.500 Dollar auf, 150 mehr als für die Light Bee.
Elektrische Dirtbikes in Deutschland
In Deutschland sind die Sur-Ron und vergleichbare Konzepte ebenfalls zu haben. Von den maximalen 75 bis 80 km/h bleiben straßenzugelassene 45 übrig, also die AM-Klasse des Führerscheins. Vorteil der Stromer: Sie sind recht leise im Betrieb, mit 5.000 Euro als Offroader gerade noch günstig und mittels günstigerer MTB-Komponenten für Fahrwerk und Bremsen verhältnismäßig einfach aufzurüsten. Leider ist im Gegensatz zu den USA der freie Einsatz im Gelände in Deutschland nur schwierig zu machen.