Designer Rostyslav Matiukhin stellt mit der Ros.M seine Interpretation eines Elektromotorrads für den Stadtverkehr vor.
Designer Rostyslav Matiukhin stellt mit der Ros.M seine Interpretation eines Elektromotorrads für den Stadtverkehr vor.
"Herrje, was ist denn mit dem Scheinwerfer passiert? Wo ist der denn hin gerutscht?" Kann sein, dass das auch Ihre ersten Gedanken waren, beim Anblick der Ros.M. Der Designer hat sich dabei aber etwas gedacht: Durch die Positionierung auf dem vorderen Kotflügel soll das Licht besser in die Kurve strahlen. Wir wissen nicht, ob Rostyslav Matiukhin selbst Motorrad fährt. Falls ja, ist ihm womöglich nicht aufgefallen, dass eine Kurvenfahrt per Lenkimpuls eingeleitet wird und der Lenker bei der Kurvenfahrt nur minimal eingeschlagen ist.
Zugegeben, beim Abbiegen und Wenden sieht das anders aus, da wird tatsächlich oft mit eingeschlagenem Lenker gefahren. Und vielleicht ist auch der Hintergedanke dabei gewesen, dass Motorradfahrer im Stadtverkehr häufiger Abbiegen als Kurven in Schräglage zu durchfahren. Und der Lichtkegel dürfte durch die tiefe Platzierung und des damit einhergehenden flachen Winkels tatsächlich für eine ganz gute Nah-Ausleuchtung der Straße sorgen. In jedem Fall erhöht er die ungefederten Massen.
Ein Bauteil, das ebenfalls sofort ins Auge fällt, ist der weit vorn platzierte Windschild. Was aussieht wie ein Selfiestick ist ein Schwenkarm für den Schild, der sich damit in unterschiedlichste Positionen bringen lässt. Auch das Display ist daran angebracht, unmittelbar hinter dem Windschild. So ist es optimal vor Schmutz und Wasser geschützt, aber je nach eingestellter Position womöglich nicht immer optimal ablesbar.
Zu den Fahrleistungen und Maßen: Die Ros.M soll bis zu 140 km/h schnell fahren können und eine Reichweite von maximal 150 Kilometer bereitstellen. Auf die Waage könnte sie laut dem Designer 175 Kilogramm bringen. Geladen wird der Akku über die Schnittstelle, die sich dort befindet, wo die meisten konventionellen Motorräder ihre Tanköffnung haben.
Ungewöhnlich: Das Konzept setzt auf einen Radnabenmotor im Hinterrad statt auf einen Mittelmotor. Dafür soll das Elektromotorrad unterm Sitz einen Stauraum von rund 15 Liter bieten – Platz genug für ein wenig Gepäck oder einen Ersatzakku.
Die Ros.M ist eine Studie und die Bilder sind Computerrenderings – wir sprechen hier also von einem reinen Entwurf. Der ist allerdings so gründlich durchdacht, dass der Designer bereits abschätzen kann, wo das E-Motorrad preislich liegen könnte, wenn es denn in Produktion ginge: 11.000 US-Dollar könnten es sein.