Beta RR 125 2T im Test: Zweitakterin der 2023er-RR-Reihe

Beta RR 125 2T im Test
Die Zweitakterin der 2023er-RR-Reihe

Veröffentlicht am 07.03.2023

Wer von Attraktivität spricht, meint – zugegeben oder nicht – meist das äußere Erscheinungsbild. Das hat sich bei Beta von rot über röter zu nun am rötesten entwickelt. 125er Zweitakterin bis 480er Viertakterin teilen sich das gleiche Kleid. Da kann man bei acht Modellen schon mal durcheinanderkommen. Und auch eine Veränderung der Silhouette teilen alle: Der Tankspoiler baut nun schmaler, das innere, nach vorn gestreckte Bein hat nun spürbar mehr Platz in der Kurve, der Stiefel oder die Knieorthese weniger Chancen hängenzubleiben.

Verändertes Setting und mehr Komfort

Was gibt’s noch? Wie so meist kleine Updates: ein verändertes Setting sowie schwer erfühlbare Veränderungen im Fahrwerk. In diesem Fall geht es um eine veränderte Geometrie der Ölbohrungen. Ein optimierter Bewegungsfluss, ein größerer Spielraum bei der Einstellung und noch mehr Komfort als ohnehin schon sollen das Ergebnis sein. Ganz ehrlich: Ohne direkten Vergleich war das nicht spürbar. Die Gabel gabelt weiterhin, federt bei gemütlicher bis zügiger Gangart brav dahin, kommt bei großen Sprüngen aber an ihre Grenzen. Was völlig okay ist, es handelt sich hierbei schließlich weder um ein Motocross-Motorrad noch um die Wettbewerbs-Variante "Racing".

Beta RR 125 2T: Weniger Schwungmasse, optimierte Kraftstoffversorgung

Eine in der Reihe aber prescht trotzdem nach vorn. Zwar nicht gegen die familieninternen Großen, dafür im nächsten Jahr sicher gegen die familienexterne Konkurrenz: Die Beta RR 125 2T Zweitakterin wurde frisiert und soll den Renn-Nachwuchs nach vorn bringen. Kein Rumrollen, sondern richtig Attacke! So oder so ähnlich könnte es auf dem Anforderungszettel an die Entwickler gestanden haben. Weniger Schwungmasse, eine schlankere Kurbelwelle, ergo weniger Trägheit, mehr Spritzigkeit; neues Motorgehäuse, optimierte Kraftstoffversorgung, angepasste Auslasssteuerung, ergo mehr Punch für den Achtelliter-Motor. Das zeigt er im Gelände bravourös. Natürlich haben ausgewachsene Menschen noch immer ihre Mühen, steile Hänge ohne viel Schwung zu meistern. Der Nachwuchs in den Jugendklassen aber dürfte von den Updates profitieren.

Beta RR 125 2T für 8.490 Euro

Das war’s nicht ganz: Gegen unerwünschte Driftshows und um es Hobby-Offroadern leichter zu machen, bekommen alle Viertakt-RRs nächstes Jahr die Traktionskontrolle aus den 22er-Racing-Modellen. Ebendiese für das Jahr 2023 stehen noch aus; das KYB-Fahrwerk aber dürfen wir recht sicher erwarten.