Drittes Modell der 500er-Serie: Honda CB 500 X im Test
Fahrbericht: Honda CB 500 X

Als drittes Exemplar der neuen 500er-Serie präsentierte Honda die CB 500 X, die sich optisch an die hubraumstärkeren Modelle Crossrunner und Crosstourer anlehnt. Die Dritte im Bunde soll tourentauglicher sein als ihre Schwestern. Ein erster Eindruck.

Fahrbericht: Honda CB 500 X
Foto: Buenos Dias

Die CB 500 X ist das dritte Modell der CB-Reihe und markiert vorerst das Ende der Plattform. Die bereits erhältlichen Modellvarianten R (sportlich orientiert) und F (Naked-Bike) sind schon jetzt, kurz nach Markteinführung, erfolgreich. Von beiden Modellen hat Honda in Deutschland je 400 Stück verkauft. Ab Juni wird die CB 500 X erhältlich sein, die preislich mit 6255 Euro auf dem Niveau der R-Variante liegt und sich nicht nur optisch von den Schwestermodellen unterscheidet.

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Fahrbericht: Honda CB 500 X
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Auf der Neuen sitzt man aufgrund eines anderen Lenkers aufrechter und auch höher. Die Sitzhöhe ist gegenüber den beiden anderen Modellen um 25 Millimeter gewachsen. Grund dafür ist nicht nur eine etwas anders geformte Sitzbank, die mehr Komfort bieten soll, sondern in erster Linie die Aufstockung der Federwege. Während die Schwestermodelle mit 108 mm vorn und 119 mm hinten auskommen müssen, weist die als „Adventure-Touring-Modell“ konzipierte CB 500 X an Bug und Heck jeweils 20 Millimeter mehr Federweg auf.

Die Laufkultur des 500er-Twins begeistert immer wieder aufs Neue

Rudolf
Gefälliger Arbeitsplatz mit guter Sicht in den Spiegel.

Alle für die X geänderten Features sollen den Komfort und die Tourentauglichkeit verbessern. Ob’s stimmt? Auf kleinen Strecken im Odenwald und auf der Autobahn durfte der CB 500 X auf den Zahn gefühlt werden. Erster Punkt: Die aufrechte Sitzposition ist sehr angenehm. Man sitzt entspannt, die Sicht in den Spiegel ist gut. Und ob die kleine Windscheibe tatsächlich etwas bringt, wird man gleich sehen, denn es geht auf die Autobahn. In der Tat ist die Scheibe nicht schlecht, wenngleich sie nicht den gesamten Oberkörper schützt. Der Luftstrom wird jedoch leider auf den Helm gelenkt, was auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten auf Dauer etwas stört.

Immer aufs Neue begeistert die Laufkultur des 500er-Twins. Hinter die Scheibe geduckt, erreicht man mit der CB 500 X mit etwas Anlauf laut Tacho 185 km/h, was den angegebenen „echten“ 175 km/h entsprechen dürfte. Dann dreht der quirlige Zweizylinder etwa 9000/min. Trotzdem halten sich Vibrationen in Grenzen und nerven nie. Der seidenweich laufende Motor ist eine Wucht. Die längeren Federwege wirken sich auf der Autobahn nicht negativ aus, das Fahrwerk bleibt selbst bei Topspeed stabil. Auf der Landstraße sind die 20 Millimeter plus ein Segen. Gegenüber dem F- und R-Modell fühlt sich die Fahrwerksabstimmung harmonischer an und offeriert wesentlich mehr Komfort als die der Schwestermodelle. Gabel und Federbein sprechen nicht nur sensibler an, sondern filtern Unebenheiten auch besser weg. Für manch einen sportlich engagierten Fahrer mag das Setup zu weich geraten sein, denn die softe Grundabstimmung der Federelemente lässt schon viel Bewegung zu. Für die Zielgruppe hingegen, für die diese 48-PS-Maschine entwickelt wurde, nämlich Wieder- und Neueinsteiger, passt die Abstimmung.

Die Touring-Eigenschaften zu verbessern bedeutete für Hondas Techniker nicht nur eine Optimierung von Sitzhaltung und Windschutz, auch der Tank wurde gegenüber den beiden anderen Modellen von 15,7 auf 17,3 Liter vergrößert. Legt man den Verbrauch der CB 500 F aus dem MOTORRAD-Top-Test mit nur 3,2 -Litern auf 100 Kilometer zugrunde, ergibt sich die respektable Reichweite von 540 Kilometern. Bei dieser ausgeprägten Tourentauglichkeit hat Honda auch über die Gepäckmitnahme nachgedacht: Für die CB 500 X sind sowohl Topcase wie auch ein Koffersystem lieferbar. So steht einem langen Urlaub nichts im Wege.

Fakten: Honda CB 500 X

Rudolf
Radgrößen und Felgen stimmen mit den Schwestermodellen F und R überein. Die Federwege sind allerdings 20mm länger.

Motor
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, geregelter Katalysator, Batterie 12 V/9 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette, Sekundär-über-setzung 41:15.
Bohrung x Hub 67,0 x 66,8 mm
Hubraum 471 cm³
Verdichtungsverhältnis 10,7:1
Nennleistung 35,0 kW (48 PS) bei 8500/min
Max. Drehmoment 43 Nm bei 7000/min

Fahrwerk
Brückenrahmen aus Stahl, Telegabel, Ø 41 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, Zentralfederbein mit Hebelsystem, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 320 mm, Doppelkolben-Schwimmsattel, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Einkolben-Schwimmsattel, ABS.
Alu-Gussräder 3.50 x 17; 4.50 x 17
Reifen 120/70 ZR 17; 160/60 ZR 17

Maße+Gewichte
Radstand 1421 mm, Lenkkopfwinkel 63,5
(F: 64,5) Grad, Nachlauf 109 (F: 102) mm, Federweg vorn/hinten 128/139 mm, Sitzhöhe 810 mm, -Gewicht vollgetankt 195 kg, Zuladung 185 kg, Tankinhalt 17,3 Liter.
Garantie zwei Jahre
Farben Weiß, Schwarz
Preis 5990 Euro
Nebenkosten 265 Euro

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Erscheinungsdatum 26.05.2023