Husqvarna FE 350 im Test (2018)
Sportenduro im Check

Die Husqvarna FE 350 hat schon immer mit sehr sportlichem Fahrverhalten überzeugt. Wir haben dem überarbeiteten 2019er-Modell die Sporen gegeben: die FE im Fly & Ride-Test.

Sportenduro im Check
Foto: Markus Jahn

Wer im Endurosport aktiv werden will, sollte die Husqvarna FE 350 auf jeden Fall in die engere Auswahl nehmen. Größere Veränderungen gab es zuletzt 2017 mit Modifikationen an Rahmen, Motor und Fahrwerk, für 2019 hat man es bei einer kleineren Modellpflege (neue Optik, Kupplungsdeckel) belassen. Nicht sicht-, aber deutlich spürbar ist die geänderte Fahrwerksabstimmung mit mehr Reserven bei sportlicher Gangart. Inzwischen dürfte sich in der Szene herumgesprochen haben, dass Husqvarnas bei KTM in Mattighofen produziert werden. Was aber noch lange nicht heißt, dass sich die weißblauen Huskys und die orangenen KTMs nur farblich unterscheiden.

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Husky etwas teurer als die KTM-Schwester

Vom „Schwestermodell“ EXC-F 350 hebt sich die Husqvarna FE 350 neben dem eigenständigen Design auch durch ihr leichteres Rahmenheck aus Karbon/Kunststoff (EXC-F 350: Alu), gefräste Gabelbrücken und eine manuell verstellbare Federvorspannung der Gabelfedern ab. Der wichtigste Unterschied dürfte jedoch die Umlenkung am Federbein sein. Unterm Strich blättert man dafür 200 Euro mehr auf die Theke: 10.295 Euro bei der Husky, 10.095 Euro kostet die KTM.

Markus Jahn
10.295 Euro müssen Käufer für die Husqvarna FE 350 investieren.

Auf der Motocross-Piste arbeitet das WP-Fahrwerk absolut überzeugend. Mit feinem Ansprechverhalten dank Umlenkung am Federbein und der Upside-down-Gabel werden Bodenwellen souverän weggebügelt. Trotzdem besitzt das Fahrwerk bei größeren Sprüngen genügend Federungsreserven, auch wenn die Landung mal nicht perfekt sitzt. Es ist wirklich faszinierend, welches Potenzial die Enduro auch beim Motocrossen hat. Der Motor der Husqvarna FE 350 überzeugt mit geschmeidiger Laufkultur und liefert genügend Leistung und Drehmoment für flottes Tempo. Über eine Lenkerarmatur kann die Gasannahme in zwei Positionen verstellt werden. Eine abschaltbare Traktionskontrolle sorgt für maximalen Vortrieb. Das klingt alles nach kleinen Schritten, macht aber große Sprünge möglich. Well done!

Positiv aufgefallen: Kraftvoller Motor; straff abgestimmte, aber fein ansprechende Federung

Negativ aufgefallen: Hoher Kaufpreis

Technische Daten Husqvarna FE 350

Motor: Wassergekühlter Einzylinder-Viertaktmotor, Hubraum 350 cm³, Nennleistung 11,5 kW (15,6 PS) bei 5.500/min

Fahrwerk: Einschleifenrahmen aus Stahlrohr, Upside-down-Gabel, verstellbare Federbasis, Zug- und Druckstufendämpfung

Maße + Gewichte: Radstand 1.495 mm, Federweg v/h 300/330 mm, Sitzhöhe 960 mm, Gewicht vollgetankt 114 kg, Tankinhalt 8,5 l, Preis 10.295 Euro

Leistungsdiagramm

48 PS bei 10.000/min und 39,7 Nm bei 7.900/min leistet der Motor der Husky in der Wettbewerbsabstimmung.

Unser Leistungsdiagramm dokumentiert, was auf der Crosspiste deutlich zu spüren ist. Der 350er-KTM-Single liefert für die meisten Hobbypiloten, aber auch für Profisportler den besten Kompromiss aus ordentlichem Drehmoment und geschmeidiger Laufkultur. In der Wettbewerbsabstimmung macht dies 48 PS und 40 Nm aus – wer braucht da schon mehr? In der zulassungsfähigen Abstimmung darf die Husqvarna FE 350 allerdings nur 15 PS leisten.

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MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023