RSD Dakar GS
Moderne GS mit Dakar-Ambitionen

Roland Sands Design hat eine BMW R 1200 GS im Stil einer HPN-BMW von 1986 umgebaut. Die RSD Dakar GS sieht nicht nur wüstentauglich aus, sie soll es auch sein.

RSD BMW R 1200 GS Roland Sands Design Dakar
Foto: RSD

Die Dakar, als sie noch in Paris startete und im afrikanischen Dakar endete, gehörte zu den härtesten und gefährlichsten Rallyes der Welt, findet Roland Sands. Besonders angetan hat es Sands aus dieser Ära die HPN-BMW von 1986 im Look eines großen Tabak-Konzerns, wie sie der Belgier Gaston Rahier erfolgreich pilotierte.

Um den Spirit dieser Bikes wieder aufleben zu lassen, baute Roland Sands Design (RSD) auf Basis einer 2008er BMW R 1200 GS eine Dakar-Variante auf. Doch nicht nur die Optik war wichtig, auch technisch sollte die RSD Dakar GS für echte Rallye-Einsatze gerüstet sein.

Unsere Highlights

Telelever raus, Telegabel rein

Dazu ersetzte man an der Front den Telelever gegen eine hochwertige Upside-Down-Gabel. Die 45er-Gabel stammt aus einer Honda Africa Twin und wurde mit einer Öhlins-Cartridge auf den neuen Einsatzzweck abgestimmt. Mit dem Umbau wanderte auch ein komplett neuer vorderer Hilfsrahmen ans Bike. Den adaptierte man aus einer 2018er BMW R nineT – die Gabelbrücken fertigte RSD neu. Dabei hat Sands die Geometrie so angepasst, dass die RSD Dakar GS die Werte der BMW HP2 Enduro von 2006 erreicht. Im Zuge des Umbaus wurde auch ein konventioneller hochgelegter Fender verbaut.

RSD BMW R 1200 GS Roland Sands Design Dakar
RSD

Waschechten Dakar-Look liefert auch die neu Lampenverkleidung mit zwei LED-Rundscheinwerfern und Schutzbügel. Hinter der hoch aufragenden Halbschale versteckt sich noch ein GPS-Navigationssystem im Look klassischer Roadbook-Halter über dem Serien-Cockpit. Für eine optimierte Sitzposition sorgt ein höher gekröpfter Rohrlenker mit stabilisierender Querstrebe. Neue Hebeleien, Handschützer und Handgriffe runden den Fahrerarbeitsplatz ab.

RSD BMW R 1200 GS Roland Sands Design Dakar
RSD

Riesen-Tank von alter BMW GS

Den XXL-Tank entlehnt RSD einer 1986er BMW 80 GS Paris-Dakar, passt ihn aber auf die neuen Einspritzkomponenten an. Am Heckrahmen wurde nur in soweit Modifikationen vorgenommen, um den Retro-Hinterradkotflügel sowie die Werkzeugbox und die neue, verkürzte Sitzbank aufzunehmen. An den Rahmenflanken erinnern Aluminium-Startnummerntafeln an die Rennambitionen.

Fahrwerkseitig schiebt RSD der GS noch 21 und 18 Zoll große Excel-Speichenräder unter, die mit grobstolligen Dunlop D908RR-Pneus der Dimensionen 90/90 und 140/80 bestückt für Traktion sorgen sollen. Die hintere Einarmschwinge darf sich über ein edles Öhlins-Federbein abstützen. Offene Luftfilter sowie ein Akrapovic-Auspuff mit angepasster Elektronik sollen den Boxermotor beflügeln. Für Schutz sorgen massive Sturzbügel, Zylinderkopfabdeckungen und Aluabdeckungen des Ansaugbereichs.

Die gelungen Abrundung des RSD Dakar GS-Gesamtkunstwerks liefert eine Lackierung in den klassischen Marlboro-Farben weiß und rot sowe die passenden zeitgenössischen Sponsorenaufkleber. In Serie kommen soll die RSD Dakar GS nicht.

Fazit

Die RSD Dakar GS ist ein gelungener Transfer des alten Paris-Dakar-Spirits in die Neuzeit. Ja, der Aufwand ist enorm, aber das Ergebnis ist es allemal wert.

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MOTORRAD 20 / 2023

Erscheinungsdatum 15.09.2023