Test Yamaha TT 600 RE

Test Yamaha TT 600 RE Re-Start

Das gab«s schon einmal und gibt«s jetzt wieder: die Yamaha TT 600 als E-Start-Variante. Bis auf die einfacheren Federelemente ist die TT 600 RE im Wesentlichen baugleich mit der Kickstart-TT.

Re-Start fact

Bereits 1996 hatte Yamaha der
damaligen TT 600 S im Zuge der beginnenden Elektrifizierung im sportlichen Endurosektor eine E-Start-Variante zur Seite gestellt, der jedoch kein langes Leben beschieden war. Denn 1998 kam die überarbeitete TT 600 R, und zwar ausschließlich als Kick-Version. Erst jetzt, Mitte 2003, folgt das elektrisch startende Pendant zur R, das sich logischerweise RE nennt. Ein überfälliger Schritt, verfügen doch selbst die hauseigenen Wettbewerbs-Enduros der WR-Reihe über einen E-Starter.
Ein richtiges Racebike wie diese ist die TT 600, ob R oder RE, natürlich nicht. Eher das brave Arbeitstier für Abenteuersuchende ohne allzu sportliche Ambitionen. Solche Zeitgenossen werden sicher nicht bedauern, dass – wie damals –
die E-Variante zugunsten einer niedrigen Sitzhöhe und besserer Straßeneigenschaften um fünf Zentimeter gekappte Federwege besitzt. Auch fehlen bis auf die veränderbare Federbasis vorn und hinten jegliche Einstellmöglichkeiten, das exklusive Öhlins-Federbein der R musste einem einfachen Sachs-Bauteil ohne Aus-
gleichsbehälter weichen.
Das tut aber kaum jemandem wirklich weh. Denn in der kreuzbraven TT wirkt der Öhlins-Dämpfer fast schon ein biss-
chen overdressed. Auf Cross-Strecken, von den Ur-TT der achtziger Jahre einst gern beackert, verirrt sich ohnehin längst kein TT-Fahrer mehr. Dafür macht sich die niedrige Sitzhöhe der RE sowohl auf der Straße als auch im Gelände positiv bemerkbar. Offroad sollte das Tempo
jedoch gemäßigt bleiben. Sprünge oder eine knackige Fahrweise überfordern die softe, fein ansprechende Federun schnell. Für trialartiges Herumkraxeln passt die Abstimmung dagegen gut, das macht wegen des satt durchziehenden Motors mit viel Schwungmasse zudem Spaß. Angenehm ist, dass der Wendekreis nicht durch sperrige Wasserkühler eingeengt wird. Wo keine Kühler sind, können im Falle eines Falles keine leck schlagen. Die TT ist eben ein robustes Fahrzeug, steckt einen Ausrutscher unbeschadet weg. Und ein einfaches, Bastler können die Ventile des ohc-Vierventilers ohne Spezialwerkzeuge und Shims noch selber einstellen.
Allerdings drückt die Elektrifizierung ein bisschen aufs Gewicht: Rund zehn Kilo mehr wiegt die RE. Mit der Dynamik einer Sportenduro glänzt die vollgetankt 165 Kilogramm schwere 600er nicht ge-
rade. Zumal der luftgekühlte Single-Oldie ziemlich phlegmatisch agiert. Ab 120 km/h geht es zäh voran, außerdem schlingert die TT bei Topspeed recht heftig. Da
zuckelt man lieber gemütlich durch die Landschaft, der Tunnelblick öffnet sich zur Rundumsicht. Dann erfreut der weiche Leistungseinsatz und satte Einzylinderschlag aus niedrigsten Drehzahlen, die ellenlange Übersetzung passt zur niedertourigen, eher gemächlichen Art der Fortbewegung.
Bei gelegentlichen Stopps kann sich das Auge an der schönen Aluschwinge und den Leichtmetallfelgen erfreuen. Was die TT als Alternative zur sehr ähnlichen XT 600 E interessant macht, die mit
simplen Stahlfelgen und Stahlschwinge daher kommt, dafür aber 900 Euro weniger kostet. Für die TT 600 RE sind genau wie für die R knapp 6000 Euro fällig,
also immerhin fast 1500 Euro weniger als für eine KTM LC4.

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