Vergleichstest BMW F 800 gegen BMW R 1200 GS

Vergleichstest BMW F 800 gegen BMW R 1200 GS Guten Morgen, GS

Es war der Traum einiger BMW-Entwicklungsingenieure: eine kleine Schwester der GS zu bauen, die möglichst alle Tugenden der 1200er erbt. Aber deutlich günstiger ist und offroad dort weiterfährt, wo die große GS die Segel streicht. Geht der Traum mit der F 800 GS in Erfüllung?

Guten Morgen, GS Gargolov

Ein amerikanischer Weltreisender hat es mal wunderbar ausgedrückt: „Du kämpfst dich ab, erreichst erschöpft das Ende der Welt, findest diesen kleinen, völlig überwucherten Trampelpfad, der dich bis an die Klippe der Erde bringt. Dorthin, wo sie doch eine Scheibe ist, Lava und Ozeane ins Nichts stürzen. Bugsierst dein Motorrad mit letzter Kraft den Pfad entlang. Und dort, wo es tatsächlich nicht mehr weitergeht, sitzt schon ein einsamer BMW-GS-Fahrer am Lagerfeuer und grillt sich ein selbst gefangenes Steak ...“

Das ist natürlich maßlos übertrieben, aber glaubt man den Versprechungen in den BMW-Prospekten, jetzt wahrscheinlicher denn je. Die F 800 GS soll eine extrem geländetaugliche Reise-Enduro sein. Ein stabiler Gitterrohrrahmen gepaart mit schluckfreudigen, langen Federwegen in Verbindung mit einem geländefreundlichen 21-Zoll-Vorderrad plus robustem, sparsamen Paralleltwin. Klingt gut. MOTORRAD hat die ungleichen Schwestern zum Schlagabtausch auf verwinkelte Pfade rund um den Canyon du Verdon in Südfrankreich geschickt. Was kann die Kleine besser oder genauso gut wie ihre dicke Schwester?

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Kann der Motor der Kleinen mit dem der Großen mithalten?

Der Paralleltwin der 800er.

Gleich nach dem Start verhalten sich beide Motoren vorbildlich und laufen trotz widriger Witterung nur mit leicht erhöhtem Standgas. Doch sowohl der 1170er-Boxer als auch der 798 Kubik starke Paralleltwin brauchen rund ein, zwei Kilometer, bevor die Kaltstart-Anreicherung ihre Arbeit einstellt. In diesem Fahrzustand ist die Gasannahme im Teillastbereich bei der 800er etwas ruppig, das Motorbremsmoment des Paralleltwins auffällig stark. Angenehm vom ersten Meter an: der Sound aus dem dicken, hochliegenden Edelstahlschalldämpfer der Neuen – herrlich dumpf grummelnd. Mit 360 Grad Versatz ist der Zündabstand gleich wie beim Boxer. Die 800er hört sich tatsächlich auch wie einer an. Was im Stadtverkehr noch genussvoll klingt, reißt der Fahrtwind auf der Autobahn einfach weg: Bei konstanten Geschwindigkeiten über 100 km/h bleibt lediglich ein nähmaschinenartiges Nageln aus dem Paralleltwin. Lassen wir es also nageln ...

Der altbekannte Boxermotor der 1200er.

Südfrankreich, zehn Stunden später. Der Himmel scheint wie die Unterseite eines Alptraums: surreale Wolkenwirbel, die bis auf den Boden reichen, Nieselregen, Kälte. Aufwärmen mit starkem Kaffee, ein erstes Resümee: Die Koffer sind wasserdicht, und der Mechanismus, mit dem sie ihr Volumen um 8,5 Liter erweitern können, ist einfach genial. Keine Überraschung: Sitzkomfort und Wetterschutz sind beim Boxer um Klassen besser. Die Scheibe der 800er ist niedrig, der Helm liegt in einer laminaren Strömung. Trotzdem eignet sich die kleine GS als Kilometerfresser. Denn sooo unbequem, wie sich die Sitzbank bei der ersten Anprobe gab, ist sie letztlich nicht, lediglich die seitlichen Kanten stören ein wenig. Zudem ist der Kniewinkel entspannter als auf der großen Schwester.

Bei konstant 130 km/h lässt der Boxer seine Kurbelwelle 5000-mal pro Minute surren. Der Paralleltwin dreht 5400/min. Während unter 5000 Touren der Twin im Vergleich zum Boxer wie in Watte gepackt wirkt, kehrt sich das Verhältnis oberhalb dieser Marke um. Der Grund für die Laufruhe bis zum mittleren Bereich: Ein per Hilfspleuel bewegtes Ausgleichsgewicht unterhalb des Motors eliminiert Vibrationen. Auch der Verbrauch der kleinen GS ist unter den widrigen Testumständen völlig okay: Bei konstant 130 km/h sog die 800er mit Koffern und leichtem Gepäck sowie bei lauem Gegen- wie Seitenwind nur 5,2 Liter Super pro 100 Kilometer aus dem 16-Liter-Tank. Ihre große Schwester brauchte unter identischen Bedingungen 6,3 Liter.

Der Motor der Twin fühlt sich stets kraftvoll an

Die große Boxer zieht der kleineren 800er in Sachen Beschleunigung das Fell über die Ohren.

Nächster Morgen: Das Wetter ist besser. Traumkurven lümmeln vor den Rädern. Einfach fantastisch, wie der Twin am Gas hängt. Seine gemessene Höchstleistung von 88 PS liegt zwar erst kurz vor dem roten Bereich bei 8200/min an, der Antrieb überrascht jedoch mit einer Elastizität, die man von einem 800er kaum erwartet: Im Grunde genommen brauchen Tourenfahrer nur den dritten Gang. Egal, ob 2000 (30 km/h) oder 8000 Touren (125 km/h) – der Motor fühlt sich stets kraftvoll an. Hintergrund des schaltfaulen Fahrens: Der Twin produziert ein Drehmomentplateau, das zwischen 2500 bis 8500/min nie unter 70 Nm fällt (Gipfel: 82 Nm bei 5600/min). Okay, ab und an ein Gangwechsel kann nicht schaden. Und macht sogar Spaß: Dieses BMW-Getriebe schaltet sich easy und präzise.

Schaltfaules Touren ist natürlich Paradedisziplin des 110 PS starken Boxers. Allerdings ist seine Leistungsabgabe lange nicht so homogen wie beim Paralleltwin. Der zarte Drehmomenteinbruch um 4000/min und das enorme Auftürmen von Newtonmetern ab 5000/min (Gipfel: 118 Nm bei 5600/min) suggeriert in vielen Situationen, dass die dicke GS unten herum nicht aus dem Quark kommt, im letzten Drehzahldrittel dagegen abgeht wie ein reinrassiger Sportmotor. Wie gesagt: suggeriert. Nebeneinander gefahren, zieht er seiner kleinen Schwester in jeder Fahrsituation das Fell über die Ohren.

Die Verwandschaft der beiden BMWs ist offensichtlich.

Vom Canyon du Verdon und den kleinsten Pässen rund um die Stadt Grasse zurück zum Col de l‘Espigoulier. Vor allem seine nördliche Seite mit ihren dicht aufeinander folgenden Wechselkurven fordert Mensch und Maschine fast wie ein Pylonenparcours. Hier werden Handlichkeit und Lenkpräzision auf Herz und Nieren geprüft. Immer wieder faszinierend: Wie leicht und handlich die 1200er durch das Kurvengeschlängel räubert. Perfekt ausbalanciert, tiefer Schwerpunkt, längs zur Fahrtrichtung rotierende Kurbelwelle, kein störendes Bremsnicken und die dadurch notwendigen leichten Lenkkorrekturen: einfach anvisieren und losspurten. Ein Gefühl wie auf Schienen. Und gleichzeitig wie auf einer Kugel zu sitzen, die sich nach allen Seiten absolut neutral und lässig abwinkeln lässt. Super. Allerdings darf man nicht vergessen: 256 Kilogramm können zwar dynamisch herumwirbeln, doch spätestens beim Rangieren oder Zirkeln durch den Großstadtdschungel spürt man sie wieder.

Auf Pass- und Landstraßen dagegen sind das einzige, wenngleich auch nur leicht Störende die Lastwechselreaktionen des Kardans und die Tatsache, dass die Hinterhand sich beim Beschleunigen verhärtet – was vor allem auf Schlechtweg-strecken unangenehm ist. Apropos Schlechtweg: Die Testmaschine war mit dem elektronischen Fahrwerk ESA ausgerüstet: Per Knopfdruck lassen sich Federbasis und Dämpfung von Gabel sowie Federbein auf diverse Fahrzustände anpassen. Einmal genossen, möchte man diesen Vorzug nicht mehr missen. Es funktioniert nahezu perfekt. Gesunde Evolution. Hut ab.

GS-Fahrer in Scharen am Ende der Welt

Mit Blick auf die Kosten und die Offroadfähigkeit hat BMW bei der 800 GS auf den Kardan verzichtet.

Dass Evolution in diesem speziellen Fall vor Revolution steht, führt der Umstieg auf die 800er drastisch vor Augen. Trotz 20 Kilogramm geringeren Gewichts und identischer Bereifung, lediglich in kleineren Dimensionen, gibt sich die Kleine störrischer. Sie ist weder so lenkpräzise, noch lässt sie sich so federleicht in die Kurve drücken. Hmm ... liegt das nur am größeren Raddurchmesser, oder ist das 21-Zoll-Rad auch schwerer als das 19er der dicken GS? Nachwiegen fällt mit 14,7 zu 11,7 Kilogramm zugunsten der 800er aus, es ist also drei Kilogramm leichter. Der größere Durchmesser ist also für diese Unwilligkeit verantwortlich. Doch wer keine 1200er zum Umsteigen dabei hat, der wird sich an die Lenkeigenschaften der kleinen GS blitzschnell gewöhnen und gut mit ihnen leben können.

Ebenso mit dem Fahrwerk. Hier ging BMW konventionelle Wege: Kette statt Kardan, Upside-down-Gabel statt Telelever. Die Gründe für die Abkehr von den traditionellen BMW-Konzepten: Zum einen galt es, die Maschine so offroadtauglich wie möglich zu konstruieren, zum anderen sollten sowohl Kosten als auch Gewicht gespart werden. Seinen Vorteil spielt das Fahrwerk allerdings erst ab Landstraßen dritter Ordnung aus. Da, wo die Kardan-Hinterhand der Dicken beim Beschleunigen trampelt wie ein erzürnter Ochse und diese Unruhen auch an ihren Piloten weitergibt, bügelt die Kleine gelassen drüber. Die Abstimmung des Federbeins ist rundum gelungen. Es spricht sensibel an, ist direkt angelenkt und arbeitet – wie das der 1200er – wegabhängig: Die Druckstufe verhärtet sich bei zunehmendem Einfedern.

GS-Fahrer trifft man an den abgelegensten Orten.

Die Gabel reagiert auf kleine Kanten etwas unsensibel, taucht beim Bremsen stark ein, bleibt aber selbst im Soziusbetrieb durchschlagssicher. Beide BMWs verzögern auf hohem Niveau, wobei der Bremsweg der 1200er aus 100 km/h mit 40 Metern exakt 2,4 Meter kürzer ausfällt als der der kleinen Schwester. Darüber hinaus bleibt die große GS durch ihre steife Vorderradführung bremsstabliler als die Kleine. Deren ABS ist permanent am regeln, wahrscheinlich durch Impulse der Überschlagserkennung. Außerdem ist bei ihr der Druckpunkt schwammiger als der der 1200er.

Weg von der Straße, ab ins Gelände. Jetzt kommt der 800er-Pilot auf seine Kosten. Das 21er-Vorderrad führt präzise und nimmt Bodenwellen gelassen. Egal, ob stehen oder sitzen, die kleine GS vermittelt Vertrauen und enttäuscht nicht. Gezielte, saubere und lange Drifts sind ebenso möglich wie das langsame Balancieren über eimergroße Felsbrocken. Auf zügig gefahrenen Schotterpisten verhält sich die Kleine optimal: schiebt nicht übers Vorderrad, bricht nicht unkontrolliert aus und lässt sich auch prima über Schenkeldruck dirigieren – purer Spaß, den nur die straßenfreundliche Bereifung, Bridgestone Battle Wing BW 501, begrenzen.

Dieselbe Strecke meistert auch der Boxer, aber nur schweißtreibend. Hier ist es Arbeit, kein Spaß mehr, denn das kleinere Vorderrad führt weniger exakt, die ausbrechende Maschine lässt sich bei Weitem nicht so easy wieder einfangen wie die 800er. Ungeübte erhalten zumindest von der optional erhältlichen Traktionskontrolle TCS etwas Unterstützung. Der zweistufige Modus – Gelände und Straße – funktioniert bestens und macht es in der Geländestufe Neulingen leichter, am Geröllberg anzufahren. Auch Drifts lassen sich mitunter gezielt durchführen. Auf der Straße verhindert das TCS schlagartiges Wegrutschen oder Durchdrehen. Wheelies sind deshalb nur bei sehr gutem Grip möglich. Gut, dass das TCS wie auch das ABS abschaltbar ist.

Letztlich bleibt festzuhalten: Der eingangs erwähnte Amerikaner wird wahrscheinlich nicht nur vereinzelte GS-Fahrer am Ende der Welt treffen, sondern ganze Horden. Denn ab sofort gibt es einen Untersatz für Extremreisen: Mit größerem Tank versehen, ist die F 800 GS geradezu für Afrika-Durchquerungen prädestiniert.

Kommentare MOTORRAD-Punktewertung

Motor:
Glasklare Sache: Natürlich ist Hubraum durch nichts zu ersetzen. Der Boxer liegt in jeder Fahrsituation vor dem Twin. Dessen Stärken sind seine homogene Leistungsentfaltung, die nahezu perfekte Schaltung und geringe Lastwechselreaktionen. Etwas leben, sprich vibrieren, tun sie beide. Beim Boxer kribbelt‘s eher in der Mitte unangenehm, der Twin schickt seine Beats mehr im oberen Drehzahlbereich in Lenkerenden und Fußrasten.

Fahrwerk:
Überraschung: Die dicke 1200er gibt sich auf der Landstraße kaum eine Blöße und brilliert mit hervorragender Lenkpräzision und guter Stabilität. Diese resultiert aus ihrer straffen Fahrwerksabstimmung plus steifen Vorderradführung. Der Telelever sorgt allerdings auch dafür, dass der Fahrer kaum Feedback erhält. Die 800er muss mit mehr Kraftaufwand in die Kurven gedrückt werden und möchte größere Bogen fahren, als der Fahrer anpeilt.

Alltag:
Geschmackssache: Bei der 1200er-GS hockt der Fahrer in der Maschine, während er auf der sehr hohen 800er eher thront. Ein gutes Gefühl fürs Motorrad bieten beide. Erst wenn es im Gelände zur Sache geht, liegt die Neue ergonomisch meilenweit vor ihrer dicken Schwester. 221 Kilogramm Zuladung für die Kleine sind in dieser Klasse rekordverdächtig. Weniger toll: Die F 800 GS lässt sich mit Gepäck nur mit Mühe auf den Hauptständer hieven.

Sicherheit:
Kaum Kritik: Das ABS der 1200er arbeitet nahezu ohne Tadel. Die Stopper der Kleinen lassen sich durch einen indifferenten Druckpunkt schlechter dosieren, die der großen GS werden abgewertet, weil sie abrupt sehr stark zupacken. Insgesamt ist das ABS-Regelverhalten an der 800er auffälliger.

Kosten:
Geringerer Verbrauch, günstigere Versicherungsklasse, weniger Reifenkosten – hier setzt sich die Kleine gegenüber der Großen klar durch.

Sieger Preis-Leistung: BMW F 800 GS
Wer nicht auf Verwöhnaroma und Leistung steht, kann getrost zur 800er greifen.

MOTORRAD Testergebnis

Platz 1: R 1200 GS
In puncto Reise, Komfort, Ausstattung und Alltagstauglichkeit behält die Große die Oberhand. Auch fahrdynamisch kann sie die Kleine in Schach halten.

Platz 2: F 800 GS
Einstand nach Maß. Aber die Latte liegt zu hoch. Die Neue ist ein prima Landstraßenmotorrad mit Offroad-Stärken und definitiv Basis eines lang erwarteten Fernreisemotorrads für Extremisten.

Technische Daten

BMW R 1200 GS

Motor
Luft-/ölgekühlter Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, eine Ausgleichswelle, je eine hoch liegende Nockenwelle, vier Ventile, Tassenstößel, Stoßstangen, Kipphebel, geregelter Katalysator, Batterie 12 V/14 Ah, hydraulisch betätigte Einscheiben-Trockenkupplung, Sechsganggetriebe, Kardan.
Bohrung x Hub 101,0 x 73,0 mm
Hubraum 1170 cm3
Verdichtungsverhältnis 12,0:1 Nennleistung 77,0 kW (105 PS) bei 7000/min
Max. Drehmoment 115 Nm bei 5750/min

Fahrwerk
Tragender Motor-Getriebe-Verbund, längslenkergeführte Telegabel, verstellbare Federbasis, Alu-Zweigelenk-Einarmschwinge, Federbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 305 mm, Vierkolben-Festsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 265 mm, Doppelkolben-Schwimm-sattel.
Alu-Gussräder2.50 x 19; 4.00 x 17
Reifen 110/80 R 19; 150/70 R 17
Bereifung im Test Bridgestone Battle Wing BW 501

Maße+Gewichte
Radstand 1507 mm, Lenkkopfwinkel 64,3 Grad, Nachlauf 101 mm, Federweg v/h 190/200 mm, Sitzhöhe 850/870 mm, Gewicht vollgetankt 244 kg, Zuladung 196 kg, Tankinhalt/Reserve 20,0/4,0 Liter.Gewährleistungzwei Jahre
Service-Intervallealle 10000 km
FarbenBlau, Orange, Schwarz, Silber
Preis 12500 Euro
Preis Testmotorrad 115625 Euro
Nebenkosten 269 Euro

BMW F 800 GS

Motor
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, zwei oben liegende Nockenwellen, vier Ventile, Tassen-stößel, geregelter Katalysator, Batterie 12 V/14 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette.
Bohrung x Hub82,0 x 75,6 mm
Hubraum 798 cm3
Verdichtungsverhältnis12,0:1Nennleistung 62,5 kW (85 PS) bei 7500/min
Max. Drehmoment 83 Nm bei 5750/min

Fahrwerk
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Motor mittragend, Upside-down-Gabel, Alu-Zweiarmschwinge, Federbein, direkt angelenkt, verstellbare Federbasis und Zugstufendämpfung, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 300 mm, Doppelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 265 mm, Einkolben-Schwimmsattel.
Speichenräder mit Alu-Felgen 2.15 x 21; 4.25 x 17
Reifen 90/90-21; 150/70 R17
Bereifung im Test Bridgestone Battle Wing BW 501 „G“

Maße+Gewichte
Radstand 1578 mm, Lenkkopfwinkel 64,0 Grad, Nachlauf 117 mm, Feder-weg v/h 230/215 mm, Sitzhöhe 880 mm, Gewicht vollgetankt 222 kg, Zuladung 221 kg, Tankinhalt/Reserve 16,0/4,0 Liter.Gewährleistungzwei Jahre
Service-Intervalle alle 10000 km
FarbenGelb/Schwarz, Silber/Schwarz
Leistungsvariante 25 kW (34 PS)
Preis 9640 Euro
Preis Testmotorrad 210800 Euro
Nebenkosten 269 Euro

Kommentar Rolf Henniges - "Lücke geschlossen"

Rolf Henniges, Testredakteur und Ex-GLobetrotter zu Standortbestimmung der neuen 800er-GS.

Wer jetzt noch jammert, ist selbst schuld. BMW hat meiner Ansicht nach konsequent gehandelt und Mut bewiesen. Denn die 800er-GS tritt in die Fußstapfen der legendären ersten Yamaha Ténéré. Sicher, was noch fehlt, ist ein großer Tank. Doch auch Fans der Honda Africa Twin, die schon ewig dem legitimen Nachfolger entgegenfiebern, sind mit der neuen BMW gut bedient. Nie war die Basis für ein Abenteuer-Bike besser: Das Motorrad ist so schmal wie mancher Einzylinder, etwa so schwer wie sogenannte Reisenenduros à la V-Strom und Transalp, offroadtauglich wie eine KTM Adventure und hat letztlich eine optimale Leistungsentfaltung für Touren. Mit der kleinen GS schließt BMW eine Lücke, die bis dato nur Fernreisende als solche bejammert haben. Nebenbei ist ein sehr gutes Landstraßenmotorrad entstanden. Wenn die Münchner den Preis noch 1000 Euro niedriger angesetzt hätten, wär‘ die Welt für mich in Ordnung.

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