Deus ex Machina Italy verpasst der Ténéré einen ordentlichen Schuss Retro-Rallye-Stil. Dafür müssen alle Serien-Verkleidungsteile der T7 einer neuen Karosserie weichen. Um die neuen Verkleidungsteile mit einer 3D-Software zu entwerfen, tat sich Deus ex Machina Italy mit Camal Studio zusammen. Als nächstes wurden Prototypenteile in 3D gedruckt, um Gussteile für die Fiberglas-Teile herzustellen. Diese sind wiederum replizierbar, auf Anfrage kann das Kit bei Deus also auch erworben werden.
Kit aus Fiberglas-Teilen
Das Herzstück des neuen Erscheinungsbilds ist kein größerer Tank, sondern eine bauchige Tankabdeckung des Serientanks, die an die "Kamel"-Tanks der alten Yamaha-Wüstenrenner erinnert. Sie passt über den Serien-Tank der Ténéré und wird an den vorhandenen Befestigungspunkten am Rahmen montiert. Außerdem soll die Abdeckung optimal auf den originalen Einfüllstutzen abgestimmt sein. Ein neuer Tankdeckel macht die Sache komplett.
Das umgestaltete Heck kommt kastenförmig und langgestreckt und soll so an die XT 600 Ténéré aus den 1980er Jahren erinnern. Abgerundet wird es durch ein LED-Rücklicht und ein Paar ultraschlanke LED-Blinker.
Weiß-Gelb-Schwarz erinnert an King Kenny
Tank und Heck sind in weiß-gelb-schwarzer Lackierung gehalten, die bei den meisten sofort Erinnerungen an Yamahas Weltmeistertitel mit dem ehemaligen Werksfahrer Kenny Roberts hervorrufen. Der kennt zwar den Dirt Track ganz gut, mit Rallye hatte er aber wenig am Hut. Die Farbenkombination war aber auch das Erkennungszeichen von Yamaha USA und nicht grundsätzlich dem Straßenrennsport vorbehalten.

Die Frontpartie dominiert ein Scheinwerfer, dessen Form auch auf alte Dirt Bikes verweisen könnte, wobei er mit seinem LED-Band sicherstellt, als modernes Custom-Teil erkannt zu werden. Eine klare und aufrechte Acrylscheibe positioniert sich vor dem serienmäßigen Cockpit der Yamaha und wird seitlich, auf Höhe des Scheinwerfers, von zwei weißen Verkleidungsleisten flankiert. Sie dienen gleichzeitig als Kühlerschutz und bieten den vorderen Blinkern Befestigungspunkte. Der vordere Kotflügel ist ein Motocross-Teil von der Stange.
Es gab eigentlich keinen Grund, am serienmäßigen Fahrwerk der Ténéré herumzubasteln, aber Deus Italy tat es trotzdem: Vorne kommt eine Andreani-Gabel zum Einsatz, die die ganze Fuhre um 30 mm erhöht, während hinten ein neues Öhlins-Federbein seinen Dienst verrichtet.
Anbauteile Kreuz und Verkehr
Der Rest des Projekts konzentrierte sich auf die sorgfältige Auswahl Anbauteilen: Im Cockpit gibt es einen Roadbook-Halter von der Stange und am Lenker ein Paar Handprotektoren von Acerbis. Der kräftige Ölwannenschutz kommt aus Yamahas Zubehörprogramm.
Für den Auspuff wandte sich Deus an SC Project. Die kamen mit einem maßgeschneiderten Titan-Setup zurück, das nicht nur leicht ist, sondern auch noch gut klingen soll.
Die Deus-Ténéré rollt auf Metzeler Karoo Extreme-Reifen, die für den ersten Einsatz bei der Deus Swank Rally im Rahmen des Wheels & Waves-Festivals montiert wurden. Aufgrund der Corona-Beschränkungen wurde das diesjährige Festival zwar offiziell abgesagt, aber das hielt den vierfachen Gewinner der Rallye du Touquet, Jean-Claude Moussé, nicht davon ab, die Deus T7 standesgemäß zu bewegen.
Fazit
Schönheit liegt im Auge des Betrachters, ja,ja, blabla. In den 1980ern gab es aber sicher viele Looks, die sich zum Polarisieren besser eignen als dieser hier. Die Haltung zur Optik dieses Umbaus war in der motorradonline.de-Runde so auch recht schnell geklärt: Schön ist sie, die Ténéré im Retro-Look von Deus.