Früher entstanden in diesen Hallen die Rahmen für MZ-Motorräder, doch das ist lange her. Rund 25 Jahre nach der Stilllegung der MZ-Fertigung und genau 100 Jahre, nachdem in Zschopau das erste Motorrad, eine DKW, gebaut wurde, füllt nun wieder artgerechtes Leben einen Teil des ehemaligen Werks: ein eigenes Museum für Enduro-Sport. Ein absolutes Novum in Deutschland und wohl auch weltweit.

Deutsches Enduro-Museum
Die Exponate stammen von Enduro-Sportlern aus ganz Deutschland, die sich zu einem Förderverein zusammenschlossen und die Räume in ehrenamtlicher Arbeit mit großer Sachkenntnis und viel Liebe zum Detail gestalteten. Die ausgestellten Geländemaschinen, derzeit rund 110, kamen allesamt bei einer Welt- oder Europameisterschaft zum Einsatz und wurden von ihren Fahrern zur Verfügung gestellt. Dabei sind Wettbewerbsmotorräder zahlreicher deutscher und europäischer Hersteller, allen voran natürlich MZ, denn der Osten Deutschlands verfügt von jeher über eine große Geländesporttradition, aber auch von BMW, Zündapp, Maico, Hercules, Simson und vielen anderen. Besonders unterhaltsam: Rund um die Maschinen werden Geschichten erzählt. Etwa der spektakuläre Auftritt von Steve McQueen auf Triumph bei der Sechstagefahrt 1964 in Erfurt, bei dem er und sein US-Team allerdings am dritten Tag ausschieden. Oder der umjubelte Sieg der MZ-Mannschaft bei den Six Days in Polen 1987.
Fazit
Das neue Museum passt gut in die "Motorradstadt Zschopau" (offizieller Titel), es ergänzt die Sammlungen im Schloss Wildeck und im nahen Schloss Augustusburg. Geöffnet von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr, Eintritt zehn Euro.