Combat Motorcycles ist Ende 2020 aus Confederate Motorcycles hervorgegangen und präsentieren ihr neues Flagschiff: Die Wraith. Mit 2,2-Liter-Twin und gut 200 Nm für 155.000 Dollar.
Combat Motorcycles ist Ende 2020 aus Confederate Motorcycles hervorgegangen und präsentieren ihr neues Flagschiff: Die Wraith. Mit 2,2-Liter-Twin und gut 200 Nm für 155.000 Dollar.
Die Extrembauer von Confederate Motorcycles haben sich 2018 in Curtiss umbenannt, um nur noch Elektromotorräder zu bauen. Die Benzin-genießenden Wuchtbrummen mit martialischen Namen wie F117 Fighter, Hellcat, Combat Fighter und Combat Bomber werden unter neuer Leitung und der neuen Marke Combat und weitergeführt.
Neuestes Werk ist die Wraith, die ihre Herkunft aus den Fräsen und Köpfen der Confederate selbst unter neuem Label nicht einmal ansatzweise verbergen wollen. Dazu zählen vier wichtige Merkmale: die verglaste Airbox aus dem unverkleideten, gefrästen Zentralrahmen aus Aluminium, die Girder-Gabel vorn, das enorme Schauglas für den Tankinhalt, auf dem der Fahrer quasi sitzt, und natürlich der riesige V2 von S&S. In der Wraith schöpft der Riese aus 2,2 Litern Hubraum gut 200 Nm bei 2.000 Touren und 145 PS bei 5.100 Umdrehungen. Der Motor ist ein sogenanntes "Stressed Member". Das hat nichts mit Burn-Out zu tun, sondern mit der mittragenden Funktion des Motors.
Neben dem Motor sind Girder-Gabel vorn mit der Karbon-Verkleidung ebenso Blickfang wie die Cantillever Schwinge, mit der fast unsichtbar verbauten, seitlichen Dämpfung. Gabel wie Schwinge tragen Karbon-Felgen von BST in 17 Zoll hinten und 19 Zoll vorn in sich. Hinten versucht ein Pirelli-Reifen in 240/45 ZR 17 die Kraft zu bändigen. Korrekt: Das ist die Dimension der Ducati Diavel im Heck. Gebremst wird per Behringer-Sätteln und Scheiben.
Wer nun glaub amerikanisches Schwermetall bewegen zu müssen, irrt: 254 Kilogramm sind für ein Zweirad zwar nicht wenig, aber ein 2,2-Liter-Twin bringt eben einiges an Schwung und Masse mit. Die exotischen Fahrwerkskomponenten sehen wild aus, die Fahrwerksgeometrie mutet dagegen konservativ an: 63 Grad Lenkkopfwinkel, 100 Millimeter Nachlauf und 1.587 Millimeter Radstand ist durchaus beweglich und könnten auch von einem aktuellen Naked Bike oder Sportbike sein. Einzig beim Preis wird es exotisch, wild, nahezu absurd: 155.000 Dollar (128.000 Euro) für die Version in Alu nackt, 165.000 Dollar (138.000 Euro) kostet die schwarz-eloxierte Version. Euro 1 bis Euro 5: Schwierig, wobei als Kleinserie könnte man die Wraith wohl zulassen.
Neues aus Krassistan. Die Wraith von Combat beweist, dass man mit genug Budget, Können, Wahnsinn und einer Vision an der 5-Achsen-Fräse absolute Wahnsinnskisten bauen kann und sie vielleicht auch verkauft bekommt.