Moto Morini Milano - der Name des auf der EICMA 2017 präsentierten Modells ist nicht ganz glücklich gewählt, stammt Moto Morini doch aus Bologna und nicht aus Mailand. Doch immerhin nimmt die Milano optisch starken Bezug auf ein echtes Bologneser Gewächs des Hauses, nämlich auf die viel gerühmte 3½ aus den 70er-Jahren. Linien, Formen und Farben sind von der Ahnin inspiriert, und auch beim Zweizylinder bleibt es, allerdings mit 1200 statt der damaligen 350 cm³. Beide Motoren stammen aber vom gleichen Entwickler, von Franco Lambertini, und so schließt sich der Kreis. Die Milano wird rund 115 bis 125 PS haben - die Abstimmung ist noch nicht final - und kommt in einer auf 30 Exemplare limitierten Sonderserie im Oktober 2018 zum Preis von 17.500 Euro auf den Markt. Das Serienmodell folgt im April 2019; der Preis soll hier bei 15.000 Euro liegen.
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Leistung reduziert, Fahrwerk verändert
Noch vor der Markteinführung hatte MOTORRAD die Gelegenheit die Moto Morini Milano als Vorserienversion zu fahren. Selbst in diesem „Work in Progress"-Status wirkt die Milano 1200 mit ihrer klassischen, einfachen Linienführung und der rotschwarzen Lackierung elegant.
Bei der Milano wurde die Leistung des bekannten 1200er-V2 etwas gekappt, denn sie soll ein anderes, entspannteres Publikum ansprechen als die rasante Corsaro. Rund 115 bis 125 PS werden das Classic Bike daher befeuern, bei einem maximalen Drehmoment von 100 bis 110 Nm; exakt stehen die Daten noch nicht fest. Die neue Fahrwerksgeometrie mit längerem Radstand und Nachlauf und einem etwas steilerem Lenkkopfwinkel sollen Stabilität und Präzision fördern.
Milano ohne viel Elektronik

Auf der Straße fühlt sich das gelungen an. Anders als die Corsaro braucht die Milano nicht ständig die Sporen, sie mag auch einen chilligen Modus. Temperamentvoll bleibt sie trotzdem, denn der feurige Punch des V2 lodert stets im Hintergrund. Der kleine 14-Liter-Tank baut schmal, die Sitzhöhe von 82 cm fühlt sich daher niedriger an. Das Gesamtgewicht von rund 200 kg und die lässige Sitzposition machen das Motorrad handlich, der Kurvenswing im Hinterland von Mailand gelingt flüssig und präzise, zumal die Upside-down-Gabel mit guter Rückmeldung zum Fahrspaß beiträgt. Die Gabel ist voll einstellbar, ebenso das Mono-Federbein; beides fertigt der italienische Racing-Spezialist Mupo exklusiv für Moto Morini. Der Federweg hinten geriet mit 110 mm allerdings recht kurz, Schlaglöcher machen sich manchmal unangenehm bemerkbar.
Die von der Corsaro bekannte Brembo-Bremsanlage greift kraftvoll, aber nicht zu harsch zu, das ABS von Bosch ist erfreulich defensiv ausgelegt. Mehr an Elektronik gibt es allerdings nicht.