Kampf der Retro-Bikes: Suzuki GSX-8 T und TT gegen den Rest

Neue Retro-Suzukis im Vergleich
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Gegen diese Bikes treten die Suzuki GSX-8T und TT an

© Suzuki 6 Bilder

Mit den neuen Retro-Bikes GSX-8T und TT entert Suzuki spät, aber clever den umkämpften Markt der Modern Classics. MOTORRAD zeigt die Konkurrenz.

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Yamaha hat die XSR-Reihe. Kawasaki fährt Retro mit den beiden RS. BMW hat die R12. Triumph die Trident 660 und Honda die CB 650 R. Alle fahren entweder klar auf der Retro-Schiene oder sind mal mehr, mal weniger von der Vergangenheit angehaucht. Letztere Strategie verfolgt Suzuki mit seinen den beiden neuen Retro-Modellen GSX-8 T und TT.

Mit kantigen, progressiven Formen und einer gefälligen Moderne baut Suzuki die GSX-8S um und nimmt die T 500 von 1967 zum Vorbild – das erste Zweitakt-Zweizylinder-Modell der Marke und Vorläufer der GT-Baureihe. Und das ergibt ein interessantes Spielfeld für Freunde des retrograden Zweirads, das MOTORRAD hier im Detail zeigt.

Suzuki GSX-8T und GSX-8TT – die neuen Spielerinnen

Neu im Retro-Spiel ist Suzuki mit gleich 2 neuen Modellen. Das Naked Bike GSX-8T, mit leicht ummantelten Rundscheinwerfer, neuem Tank und schick gehaltenen neuen Verkleidungsteilen, leistet wie die Basis 83 PS aus 776 Kubik und erzeugt 78 Nm Drehmoment. Gewicht: 201 Kilogramm.

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Die ebenfalls neue Suzuki GSX-8TT zeigt etwas mehr Schale, wiegt 203 Kilo und soll an die GS 1000 erinnern, die 1979 und 1980 die AMA-Serien in den USA gewann. Die neue Halbschale dürfte weiterhin etwas für Fans der alten Kawasaki ZRX 1100 und 1200 sein. Ab Sommer 2025 sind die beiden Retro-Suzis zu haben.

Im Video: Suzuki GSX-8TT 1:56 Min.

Die Preise liegen mit 10.990 (Suzuki GSX-8T) und 11.590 Euro (Suzuki GSX-8TT) deutlich über dem Naked Bikes GSX-8S ab 9.400 Euro.

Im Video: Suzuki GSX-8T 1:59 Min.

Yamaha XSR 700 – die Pionierin

Mit der XSR 700 brachte Yamaha 2016 das erste "neue" Retro-Bike auf Basis der MT-Baureihe. Seit Jahren verfeinert und verbessert wurde die XSR gezielt konstruiert, um leicht weiter umgebaut zu werden. Entweder per reichhaltigem Zubehör ab Werk oder vom Profi. Die technische Basis MT-07 mit dem CP2-Motor war seit über einem Jahrzehnt das Maß der Dinge, wenn es um quirlige und zugängliche Motorräder geht.

Mit 73 PS und 67 Nm liegen die 700er-Yamahas motorisch allerdings eine Stufe unter den GSX-T-Modellen. Mit 188 Kilo ist die Yamaha XSR 700 dafür viel leichter und ab 8.924 Euro deutlich günstiger, dafür elektronisch schwächer bestückt.

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© Jörg Künstle
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Kawasaki Z 650 RS – Mehr Retro geht nicht

Seit 2022 punktet die Kawasaki Z 650 RS bei Fans der 1970er. Wie kaum ein anderes modernes Retro-Bike flirtet die RS mit ihren Ahnen aus der Z und Zephyr-Reihen und übernimmt Tropfentank und Bürzelheck im Grunde ohne Hauch von Moderne. Das gefällt und die Z 650 RS darf als eines der erfolgreichsten Modelle von Kawasaki betitelt werden. Die technische Basis ist allerdings mehr Retro als einem beliebt: Der 649er-Twin ist im Grunde eine fast 20 Jahre alte Konstruktion und der GSX-8-Technik hoffnungslos unterlegen.

68 PS und 64 Nm dürften in jeder Lage gegen die 83 PS und 78 Nm den Kürzeren ziehen. Immerhin ist die Kawa mit 7.995 Euro konkurrenzlos günstig, mit einer Traktionskontrolle auf Augenhöhe und mit 187 Kilo deutlich leichter.

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Triumph Trident 660 – Triple-Power aus UK

Seit 2022 im Grunde ein Erfolgsmodell von Triumph: Die Trident 660. Einziges Retro-Bike der Mittelklasse mit Triple und mit 81 PS fast so stark wie die Suzukis.

Optisch zwar ohne Bezug zur langen Geschichte von Triumph und damit wohl eine der modernsten Interpretationen eines "alten" Motorrads. Ab 8.295 Euro zu haben und mit schräglagensensiblen Systemen das wohl prallste Retro-Paket auf dem Markt.

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Honda CB 650 R – Neo-Retro mit 95 PS

Neo-Retro nennt Honda den Stil der CB 650 R. Und wer sich die neuen Retro-GSX ansieht, findet doch das ein oder andere Element nach Vorlage von Honda. Das Besondere an der 650er von Honda: Es ist der einzige Vierzylinder dieser Klasse mit satten, aber drehzahlabhängigen 95 PS. Dadurch mit 205 Kilo etwas schwerer als die Suzukis, elektronisch auf gleichen Niveau und mit 9.700 Euro deutlich günstiger.

Interessant: Mit der E-Clutch ist die Honda das einzige Retro-Krad, das mit einer automatisierten Kupplung als Option bestellbar ist.

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© Arturo Rivas
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Fazit

Mit den neuen Modellen GSX-8T und GSX-8TT stellt Suzuki 2 neue Spielerinnen auf das Feld der Retro-Bikes der Mittelklasse. Mit guter Technik versorgt und optisch an den bereits etablierten Mitspielerinnen orientiert, stehen die Chancen gut. Leider fällt das sehr hohe Preisniveau auf. Beide Modelle kosten über 10.000 Euro. Der Rest kostet teilweise deutlich unter 10.000 Euro. Das dürfte ein spannendes Spiel werden.

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