Yamaha XSR 700 XTribute im Test

Yamaha XSR 700 XTribute im Test MT-07 trifft XT 500

Yamaha schiebt ein weiteres Derivat der MT-07 in die Schaufenster. Es erinnert an die XT 500. Warum unsere anfängliche Skepsis über die Yamaha XSR 700 XTribute in Begeisterung umschlug, lest ihr hier.

Yamaha XSR 700 XTribute. Hersteller.

Eins vorab: Nicht wenige, die vor Jahrzehnten selbst eine XT 500 besessen und gefahren haben, werden stirnkräuselnd vor diesem Bike stehen, die Nase rümpfen und sich fragen, was das soll. Denn: Wie kann man eine Legende designtechnisch derart verhohnepipeln? Dazu müssen zwei Dinge gesagt werden. 1978 lief die Sache umgekehrt und niemand hat sich aufgeregt. Damals verpasste man der zwei Jahre zuvor vorgestellten XT 500 ein Straßenkleid und schob sie als SR 500 in die Schaufenster. Heute freut sich der Kunde einfach, dass die sehr gute MT-07 jetzt in einem zusätzlichen Kleid erhältlich ist. Denn die Kundschaft hat sich geändert. Und Yamaha ist auf deren Wünsche gut vorbereitet. Damit kommen wir zum technischen Aspekt der XTribute.

XSR 700 stellt die Basis

Mit der MT-07 gelang Yamaha gleich im ersten Verkaufsjahr 2014 der ganz große Wurf. Die ultrahandliche, nur 5.995 Euro teure und lediglich 182 Kilo schwere Maschine avancierte über Nacht zum Bestseller. Maßgeblich daran beteiligt ist der drehmomentstarke Zweizylinder-Motor mit 75 PS, der in allen Drehzahlbereichen gut im Futter steht.

Yamaha XSR 700 XTribute.
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Auf den 17-Zöllern rollen Pirelli MT60 RS-Reifen, gut für leichtes Gelände.

Zwei Jahre später feierte die XSR ihr Debüt, sie ist im Grunde genommen eine MT-07 mit Retro-Anleihen. Die jetzt präsentierte XTribute basiert auf der XSR. Ganz im Sinn der XT-Historie spendierte man der Maschine gebürstete Aluminium-Tankcover (der wirkliche Tank ist aus Kunststoff, zerklüftet und steckt darunter), Faltenbälge für die Gabel, Sitzbank, Heckfender und Lenker, die sich designtechnisch an denen orientieren, die in den späten 1970er-XT-Modellen zum Einsatz kamen, goldene Felgen sowie Reifen mit leichten Gelände-Attributen. Das so geschnürte Paket ist für 8.499 Euro erhältlich.

Motorrad rundherum gelungen

Die formidable Titan-Komplettauspuffanlage von Acrapovic ist leider nur optional und kostet satte 1.482 Euro Aufpreis. Doch die Investition lohnt sich, denn die Anlage ist nicht nur optisch, sondern auch akustisch ein Genuss. Ebenso wie das Gesamtpaket. Die Pirelli MT60 RS sind eine perfekte Wahl und funktionieren sowohl auf der Straße als auch auf leichtem Schotter sehr gut.

Yamaha XSR 700 XTribute.
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LED-Rücklicht und eine Sitzbank, die an jene der XT 500 erinnert.

Für härtere Scrambler-Einlagen eignet sich die Maschine sowohl durch die 17-Zoll-Räder als auch die geringe Bodenfreiheit nicht. Ansonsten ist alles perfekt arrangiert. Der breite Lenker liegt gut in der Hand und der Kniewinkel geht für alle zwischen 1,50 und 1,90 Meter in Ordnung. Nur auf der nach vorn abfallenden Sitzbank rutscht der Sozius dem Fahrer mehr auf die Pelle als dem vielleicht lieb ist.

Fazit

Das Motorrad ist rundherum gelungen, doch es schlägt sich leider auch mit dem Nachteil herum, den man in den Schwestermodellen findet: Das Fahrwerkssetup geriet ein wenig zu weich. Alle, die das nicht stört, werden in der XTribute einen zuverlässigen, coolen Partner für den Alltag finden. Genau wie damals übrigens …

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