Ob und wie Aprilia es schaffen würde, den 750er-V2 auf Euro4 zu trimmen, darüber hat die MOTORRAD-Redaktion einige Zeit gegrübelt. Auf der EICMA präsentierte die zur Piaggio-Gruppe gehörende Marke die salomonische Lösung: mehr Hubraum.
Ob und wie Aprilia es schaffen würde, den 750er-V2 auf Euro4 zu trimmen, darüber hat die MOTORRAD-Redaktion einige Zeit gegrübelt. Auf der EICMA präsentierte die zur Piaggio-Gruppe gehörende Marke die salomonische Lösung: mehr Hubraum.
Die Aprilia Shiver 750, vormals SL 750 Shiver, spielte seit 2007 in Deutschland eine eher zurückhaltende Rolle. Dabei bot sie alles, was man von einem Funbike aus der Dreiviertelliter-Liga erwarten konnte: leichtfüßiges Handling, zupackender Motor und puristischen Fahrspaß.
Auf diesen Tugenden will die neue Aprilia Shiver 900 aufbauen. Der Hubraumzuwachs basiert auf 11 Millimetern mehr Hub, die Bohrung blieb unangetastet. 95 PS Spitzenleistung waren in der 750er mehr als genug; die 900er sieht keinen Grund, hier zuzulegen. Damit bleibt auch die neue Shiver für Inhaber des A2-Führerscheins drosselbar. Beim Drehmoment gewann die Shiver 900 allerdings 11 Newtonmeter dazu, 90 Nm nennt Aprilia jetzt. Sowohl Nennleistung als auch maximales Drehmoment liegen bei niedrigeren Drehzahlen an, als dies bei der 750er der Fall war - logische Folge der langhubigeren Auslegung.
Bei der Ausstattung der Shiver 900 folgt Aprilia der sporlichen Linie der Marke: ein 4,3 Zoll großes TFT-Display informiert den Fahrer klar über alle wesentlichen Daten; es ist dasselbe, das auch bei RSV4 und Tuono 1100 V4 zum Einsatz kommt. Optional ist eine Anbindungs ans Smartphone möglich, dies läuft bei Aprilia unter der Bezeichnung AMP-Kit.
Die elektronischen Assistenzen umfassen natürlich ein ABS, eine Ride-by-Wire-Steuerung und eine Traktionskontrolle, welche sowohl auf die Einspritzung als auch auf die Drosselklappenstellung Einfluss nimmt. Diese Doppelfunktion soll den Eingriff besonders geschmeidig und leicht handhabbar gestalten.
Auch wenn niemand von der Aprilia Shiver 900 rennsportliche Talente erwartet, verweist Aprilia ausdrücklich auf seine 54 Weltmeister-Titel, davon je sieben Superbike- und Supermoto-WM-Titel, die bei der Entwicklung des sportlichen Naked Bikes geholfen haben sollen.
Antrieb: 90°-V2-Viertaktmotor, Kurbelwelle quer zur Fahrtrichtung, zwei obenliegende Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Bohrung/Hub 92/67,4 mm, 896 cm³, Verdichtungsverhältnis 11:1, 70 kW (95 PS) bei 8750/min, 90 Nm bei 6500/min, Sechsganggetriebe, Kette
Fahrwerk: Hybridrahmen aus Stahlrohren und Leichtmetall-Gussteilen verschraubt, Upside-down-Gabel mit 120 mm Federweg vorn, Leichtmetall-Gussschwinge mit direkt angelenktem, einzelnem Federbein, 130 mm Federweg am Rad
Räder und Bremsen: Dreispeichen-Gussräder, 3.50x17" vorn, 6.00x17" hinten, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, 320-mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-Einzelscheibe mit Einkolben-Schwimmsattel hinten, Zweikanal-ABS
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