Zu sehen war die 752 S schon, sie stand bereits 2017 als Prototyp auf der Messe in Mailand. Nun wagt sie sich auf den Markt, und zwar im Sommer 2019. Die Eckdaten des Naked Bikes: Reihenzweizylinder, 754 ccm, 76,8 PS bei 8.500/min, 67 Nm bei 6.500/min, Gitterrohrrahmen, 17 Zoll-Räder, klare Linie, zurückhaltende Optik. Eine eher zahme Variante zum Thema Naked Bike also, doch die knapp 80 PS könnten die 750er – Gewicht vollgetankt: 228 kg – durchaus freudig befeuern. Der Reihenzweizylinder mit dem Sechsgang-Getriebe ist brandneu und soll bald weitere Modelle von Benelli antreiben. Außer Einspritzung und ABS hat die 752 S keinerlei elektronische Helfer an Bord.
Wieder eine große Benelli

Die 752 S, die optisch wie eine Ducati Monster wirkt, setzt vorne auf eine 50er Upside-Down-Gabel mit 117 mm Federweg. Hinten sitzt im Stahlrohrrahmen ein Zentralfederbein mit 45 mm Federweg. Stopp-Power liefert vorne eine 320er Doppelscheibenanlage mit Vierkolbenzangen. hinten beißt eine Einkolbenzange in eine 260er Disc. Beim Räderwerk setzt die Benelli auf 17-Zoll-Alu-Gussfelgen. Vorne wird ein 120/70er Pneu verbaut, hinten dreht sich ein 180/55er Reifen.
Für den Hersteller ist das Motorrad enorm wichtig, markiert es doch die Rückkehr in den Bereich der großen Motorräder. Den hat Benelli verlassen, seit die Produktion der 900er- und 1.100er-Dreizylinder-Modelle mangels ABS und Euro 4-Homologation für Europa eingestellt wurde. Danach versank die Marke erst mal in einen Dornröschenschlaf, aus dem sie seit zwei Jahren nach und nach wieder auftaucht und mit gut gemachten kleinen Modellen wie die TRK 502 oder dem Leoncino 500 auf sich aufmerksam macht. Die überzeugen nicht nur durch originelle Machart, sondern auch mit ordentlicher Verarbeitung – die Produktion in China arbeitet inzwischen weitgehend nach europäischen Standards. Deshalb darf man auch von der neuen 752 S zwar keine Wundertaten, aber doch eine ordentliche Vorstellung erwarten.
Der Preis steht noch nicht fest, sollte aber auf der eher günstigen Linie liegen, die Benelli bislang eingeschlagen – und nicht mehr als 7.000 Euro betragen.