Gewicht bei einem Motorrad einzusparen, ist eine eherne Sache. Hier mal ein Kilo, dort mal ein Gramm, das ist von Modellgeneration zu Modellgeneration schon möglich. Wenn es aber 19 Kilogramm werden sollen, muss schon richtig was passieren. Da wundert es nur wenig, dass für die neue Kawasaki Z 650, als Nachfolgerin der ER-6n, quasi das komplette Konzept einmal auf links gedreht wurde, um das Slimfit-Potenzial vollends auszukosten.
Die meisten Pfunde ließen sich beim Rahmen sparen. Der umschlingt den Parallel-Twin nun als Gitterrohr, vorher tat das ein Doppelrohr-Brückenrahmen. Macht schon einmal zehn Kilogramm weniger. Und weil zum neuen Rahmenkonzept auch eine Umlenkung fürs hintere Federbein gehört, das vorher direkt angelenkt war, darf bei der neuen Kawasaki Z 650 die Schwinge leichter ausfallen. Damit steht das nächste Minus von 2,7 Kilogramm auf dem Konto. Weiter zum Abnehmen beigetragen haben der um zwei Kilogramm erleichtere Motor, die neuen Felgen, das kleinere ABS-Steuergerät von Bosch und noch ein paar Anbauteile. Ergibt zusammen 19 Kilogramm.
Kawasaki Z 650 kräftig von unten raus
Bei diesem positiven Minus fällt es nicht arg ins Gewicht, dass der Motor der Kawasaki Z 650 mit 68 PS vier Pferdestärken weniger leistet als das Aggregat der Vorgängerin. Dafür stieg das Drehmoment auf gut 66 Nm bei 6500/min. Was aber noch viel wichtiger ist: Im Zuge der Euro 4-Anpassung hat Kawasaki den Motor komplett neu abgestimmt, damit er unten und in der Mitte kräftiger antritt und nicht immer nur drehen will.
Und das ist tatsächlich so, wie wir bei der Präsentation rund um Huelva im Süden Spaniens erfahren konnten. Mit starkem Sound und vernehmbaren Röcheln aus der vergrößerten Airbox marschiert der Twin in den höheren Gängen ab 3000 Umdrehungen vorwärts. Soviel Druck bei dieser Drehzahl war der ER-6n fremd. Was noch positiv hängen geblieben ist: Das weniger an Gewicht verhilft der neuen Kawasaki Z 650 zu einem spürbaren Plus beim Handling.
Was sonst noch bei der neuen Slimfit-Kawasaki Z 650 aufgefallen ist, steht in MOTORRAD 1/2017 (ab dem 23.12.2016 am Kiosk).
Technische Daten Kawasaki Z 650
Motor
Wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, eine Ausgleichswelle, zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Tassenstößel, Nasssumpfschmierung, Einspritzung, 2x Ø 36 mm, geregelter Katalysator, Lichtmaschine 336 W, Batterie 12 V/14 Ah, mechanisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, O-Ring-Kette, Sekundärübersetzung 3,067.
Bohrung x Hub: 83,0 x 60,0 mm
Hubraum: 649 cm³
Verdichtungsverhältnis: 10,8:1
Nennleistung: 50,2 kW (68 PS)bei 8000/min
Max. Drehmoment: 65 Nmbei 6500/min
Fahrwerk
Gitterrohrrahmen aus Stahl, Motor mittragend aus Stahl, Telegabel, Ø 41 mm, Zweiarmschwinge aus Stahl, Federbein mit Umlenkung, verstellbare Federbasis, Doppelscheibenbremse vorn, Ø 300 mm, Doppelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten, Ø 220 mm, Einkolben-Schwimmsattel, ABS.
Alu-Gussräder: 3.50 x 17; 4.50 x 17
Reifen: 120/70 ZR 17; 160/60 ZR 17
Maße + Gewichte
Radstand 1410 mm, Lenkkopfwinkel 65,5 Grad, Nachlauf 100 mm, Federweg v/h 125/130 mm, Sitzhöhe 790 mm, Gewicht fahrfertig 187 kg, Tankinhalt 15,0Liter.
Garantie: zwei Jahre
Farben: Weiss, Schwarz, Graumetallic
Preis: 6695 Euro
Nebenkosten: 225 Euro
Motorräder für kleine Frauen (und kleine Männer)





Kawasaki Z650 Angebote in Deutschland

Kawasakis Z 650 findet besonders große Beliebtheit bei Fahranfängern und kleinen Personen. Aber auch für Sparfüchse könnte das kompakte Naked Bike genau richtig sein, denn gebrauchte Z 650 wechseln für überraschend wenig Geld die Besitzer. Hier die Preisübersicht: gebrauchte Kawasaki Z 650 in Deutschland.