Die Preise etlicher europäischer Motorräder könnten sich in den USA bald verdoppeln. Die Pläne der US-Handelsbehörden erschrecken nicht nur die europäischer Hersteller, sondern auch die amerikanischen Motorradfahrer.
Die Preise etlicher europäischer Motorräder könnten sich in den USA bald verdoppeln. Die Pläne der US-Handelsbehörden erschrecken nicht nur die europäischer Hersteller, sondern auch die amerikanischen Motorradfahrer.
Weil die EU die Einfuhr von mit Wachstumshormonen behandelten amerikanischen Rindfleisches gestoppt hat, will die US-Handelsbehörde Motorräder aus Europa mit 100 Prozent Strafzoll belegen – quasi als Racheakt. Betroffen wären Roller, Mopeds und Motorräder zwischen 50 und 500 Kubikzentimeter, egal ob sie nun von KTM, BMW, Piaggio, Vespa oder von Klein- und Nischenherstellern wie Sherco oder GasGas stammen.
Doch gegen dieses Vorhaben regt sich nicht nur in Europa Widerstand. Auch die American Motorcyclist Association AMA verurteilt den geplanten Handelskrieg als „absurd“, wie AMA-Vizepresident Wayne Allard sagt: „Es gibt einfach keine logische Verbindung zwischen Motorrädern und Rindfleisch.“
Hauptsorge des US-Motorradfahrerverbands AMA ist aber nicht das Wohl der europäischen Motorradindustrie, für die der weltweit wichtigste Motorradmarkt wegzubrechen droht. Der AMA-Vize weist vielmehr darauf hin, dass mit einer so drastischen Verteuerung von Motorrädern auch tausende Jobs in den USA verloren gehen würden. Der Verband hat deswegen seine Mitglieder zu Protesten aufgerufen.
Diese Taktik hatte laut AMA schon einmal Erfolg: 2008 war die Handelsbehörde mit einem ähnlichen Plan gescheitert. Statt auf Motorräder wurden die Zölle damals auf bestimmte europäische Lebensmittel erhöht.