Ab dem 1. Februar 2027 stellt Österreich die Mauterhebung vollständig auf digitale Vignetten um. Das bisher bekannte Klebeetikett auf der Scheibe – das sogenannte "Pickerl" – gehört dann der Vergangenheit an. Motorrad- und Autofahrer müssen sich spätestens ab diesem Zeitpunkt mit der digitalen Variante anfreunden. Für das Jahr 2026 gilt noch eine Übergangsregel: Beide Systeme sind parallel erhältlich.
Wie funktioniert die digitale Vignette?
Statt einer Klebevignette wird künftig ausschließlich das Kennzeichen für die Maut erfasst. Beim Kauf – online oder an Verkaufsstellen – wird das Nummernschild registriert. Bei Kontrollen erfolgt der Nachweis automatisch durch Kamerasysteme. Ein physischer Nachweis am Fahrzeug ist dann nicht mehr nötig – auch das mühsame Abkratzen entfällt.
Die digitalen Vignetten sind weiterhin in verschiedenen Laufzeiten erhältlich:
- 1 Tag
- 10 Tage
- 2 Monate
- 1 Jahr
Der Kauf kann online erfolgen, bleibt aber auch an Tankstellen oder Mautstellen möglich. Dort nennt man einfach das Kennzeichen, zahlt, und die digitale Registrierung erfolgt im Hintergrund.
Besonderheiten beim Online-Kauf
Wer eine digitale Vignette mit längerer Laufzeit (zwei Monate oder ein Jahr) privat online erwirbt, muss eine 18-tägige Wartefrist einplanen. Diese ergibt sich aus dem Widerrufsrecht. Wer dagegen vor Ort kauft oder die Vignette als Unternehmen bestellt, erhält eine mit sofortige Gültigkeit.
Für Tages- und 10-Tages-Vignetten beginnt die Gültigkeit unabhängig vom Kaufzeitpunkt am gewählten Startdatum – auch bei Online-Bestellung.
Kosten 2026 – letzte Phase mit Pickerl
Die Preisanpassung liegt bei etwa 2,9 Prozent, basierend auf dem Verbraucherpreisindex.
Für Motorräder:
- 1-Tages-Vignette: EUR 3,80
- 10-Tages-Vignette: EUR 5,10
- 2-Monats-Vignette: EUR 12,80
- Jahresvignette: EUR 42,70
Für Pkw und sonstige zweispurige Kfz bis 3,5t:
- 1-Tages-Vignette: EUR 9,60
- 10-Tages-Vignette: EUR 12,80
- 2-Monats-Vignette: EUR 32,00
- Jahresvignette: EUR 106,80
Mautfreie Strecken bleiben bestehen
Einige Abschnitte österreichischer Autobahnen bleiben auch weiterhin vignettenfrei. Dazu zählen beispielsweise:
- Westautobahn (A1) bei Salzburg
- Inntalautobahn (A12) bei Kufstein
- Rheintalautobahn (A14) bei Hörbranz
Für Motorrad- und Autofahrer bedeutet das: Wer nur diese kurzen Abschnitte nutzt, braucht auch in Zukunft keine Vignette.
Kontrolle & Sanktionen
Die Kontrolle der digitalen Vignette erfolgt vollautomatisch. Kamerasysteme an Brücken oder auf Mautstationen gleichen das Kennzeichen mit der zentralen Datenbank ab.
Wer ohne gültige Vignette erwischt wird, muss mit einer Ersatzmaut von 120 Euro rechnen – bei Motorrädern wie bei Autos gleichermaßen.