Bosch hat ein neues Sicherheitssystem namens Help Connect für Motorradfahrer vorgestellt, welches im Falle eines Unfalls einen automatischen Notruf über das Smartphone versendet. Benötigt wird hierzu die App "Vivatar".
Bosch hat ein neues Sicherheitssystem namens Help Connect für Motorradfahrer vorgestellt, welches im Falle eines Unfalls einen automatischen Notruf über das Smartphone versendet. Benötigt wird hierzu die App "Vivatar".
"Help Connect" nennt Bosch eine neue Motorrad-Sicherheitstechnik, die der Konzern Anfang Juni vorgestellt hat. Sie funktioniert wie ein klassisches E-Call-System, das einige Motorradhersteller bereits als optionales Zubehör ab Werk anbieten. Der Unterschied: Beim Bosch-System reicht die Handy-App "Vivatar", die sich der Fahrer auf sein Smartphone laden kann. Sie soll im Falle eines Unfalls auf dem schnellsten Weg Hilfe rufen, was laut Bosch die Zeit bis zum Eintreffen von Rettungskräften am Unfallort um bis zu 50 Prozent verkürzen und somit Leben retten kann. Voraussetzung: Das Motorrad muss die neueste Generation des Bosch-Sechsachssensors (IMU) fürs Kurven-ABS an Bord haben (ab Baujahr 2020). Welche Motorradhersteller die Zusatzfunktion des Kurven-ABS-Sensors für welche Modelle künftig auch wirklich nutzen wollen – dazu konnte Bosch zunächst noch keine Angaben machen.
Überdies stellt das Notfallsicherheitssystem auch weitere Funktionen zur Verfügung. Auf Wunsch kann die App so konfiguriert werden, dass Notfallkontaktpersonen im Falle eines Unfalls automatisch informiert werden. Das neue Bosch-SIcherheitssystem wurde in enger Zusammenarbeit mit der unternehmenseigenen Unfallforschung entwickelt. Laut Harald Kröger, dem Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, müsse das Unternehmen kritische Situationen zunächst verstehen, bevor neue Produkte entwickelt werden, die die Sicherheit der Motorradfahrer erhöhen. Demnach können die Unfallforscher von Bosch anhand realer Daten von Motorradunfällen Impulse für neue Entwicklungen geben. Im Falle von Help Connect hat Bosch 18 Crahstests durchgeführt um konkrete Unfallszenarien zu analysieren und die Funktionsfähigkeit des neuen Sicherheitssystems nachzuweisen.
Das System ist übrigens zunächst nur für Kunden in Deutschland verfügbar. Nutzer können den Bosch-Service-Dienst aber auch im europäischen Ausland nutzen. Bereits seit mehreren Jahren bemüht sich Bosch darum, intelligente Sicherheitssysteme zu entwickeln, die das Motorradfahren sicherer machen und Unfälle vermeiden sollen. Den Anfang hierbei machte das vor 25 Jahren eingeführte ABS für Motorräder. Seit 2018 kommt bei Autos übrigens ein ähnliches System namens Bosch E-Call zum Einsatz.
Systeme, die im schlimmsten Fall Leben retten, sind bei allen Motorradfahrern mehr als willkommen. Besitzer von Motorrädern, die die Voraussetzungen erfüllen, sollten sich das neue Sicherheitssystem in jedem Fall etwas genauer ansehen.