MIT, Doosan, Brennstoffzelle, Wasserstoff
Studenten bauen Ducati mit Brennstoffzelle

Studenten des berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickeln einen Brennstoffzellen-Antrieb für ein Motorrad. Basis ist eine alte 2V-Ducati.

H2 Duc MIT
Foto: Doosan/MIT
In diesem Artikel:
  • Ducati mit Brennstoffzelle
  • Experiment mit 2 PS
  • Fazit

Vom MIT, dem Massachusetts Institute of Technnology, hat der eine oder andere vielleicht schon gehört, falls nicht: Wer dort studiert oder forscht, gehört zur Elite der Ingenieure. Und wie es sich gehört, unterhält die Uni studentische Projektteams. Eins davon, das MIT Electric Vehicle Team, hat schon mehrere Autos elektrifiziert, darunter ein alter Porsche 914. Zusammen mit dem Brennstoffzellen-Hersteller Doosan Mobility Innovation entsteht ein Motorrad mit einer Brennstoffzelle als Stromspender. Und ja: Das Doosan von den kleinen Baggern.

Alternative Antriebe
H2 Duc MIT
Doosan/MIT
Basis ist eine alte 2V-Ducati mit Stahlrahmen.

Ducati mit Brennstoffzelle

Besonders interessant am Konzept des MIT EVT ist der Einsatz einer alten Ducati mit Desmo-Due-Motor, also dem alten luftgekühlten Motor aus den ersten Monstern und mittleren SS-Modellen. Ebenso bleibt der ikonische Rohrrahmen Teil des Konzepts. Vom V2 selbst bleibt nur das Gehäuse nebst Getriebe übrig. Anstatt einer Kurbelwelle sitzt der E-Motor im Gehäuse, das vorhandene Getriebe bleibt in Form und Funktion erhalten. Welche Leistung der Motor bringt, wo der – hoffentlich "grüne" – Wasserstoff gelagert und wie getankt wird, ist nicht bekannt.

H2 Duc MIT
Doosan/MIT
Altes Verbrenner-Gehäuse mit E-Motor, der von einer Brennstoffzelle gespeist wird.
H2 Duc MIT
Doosan/MIT
Unverändert: der Gitterrohmen der Ducati, inklusive Fahrwerk. Wie das Motorrad am Ende aussieht, wird spannend zu erfahren.

Experiment mit 2 PS

Vom Brennstoffzellen-Hersteller Doosan nutzt das MIT EVT das Model DM15, das eine Spitzenleistung von 9 Kilowatt oder 12 PS entwickelt. Die Nennleistung liegt knapp unter 2 PS, was die Leistung des Motors zwischen den beiden Werten eingrenzt. Das Modul allein wiegt nur 2,9 Kilogramm und kann über einen Wechseltank mit Wasserstoff versorgt werden. Als Pufferspeicher für den Antrieb dienen zwei LiPo-Akkus mit je 10.000 mAh Kapazität. Den Puffer benötigt das System, um die Verzögerung der Brennstoffzelle auszugleichen. Die entsteht, wenn keine Leistung abgerufen wird, denn die Brennstoffzelle produziert nur Strom, wenn "Gas gegeben" wird. Doosan nutzt diese Zelle, um Drohnen anzutreiben.

Fazit

Am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt eine Gruppe von Studierenden einen Brennstoffzellen-Antrieb für ein Motorrad. Das Besondere: Die mechanische Basis ist eine alte 2V-Ducati, der Rahmen, das Motorgehäuse und das Getriebe werden angepasst. Die Brennstoffzelle kommt von Doosan Mobility.

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Erscheinungsdatum 26.05.2023