Trotz Motorradboom auf vielen Märkten brechen 2020 die Umsätze in der Motorradbranche stark ein. Die Corona-Pandemie bringt hier Freud und Leid.
Trotz Motorradboom auf vielen Märkten brechen 2020 die Umsätze in der Motorradbranche stark ein. Die Corona-Pandemie bringt hier Freud und Leid.
Italienische Finanzanalysten von Finaria haben den weltweiten Motorradmarkt unter die Lupe genommen und die Finanz-Ergebnisse für das Jahr 2020 aufbereitet.
Die Corona-Pandemie sorgte weltweit für ein verändertes Mobilitätsverhalten, von dem die Zweiradbranche stark profitieren konnte. Der Individualverkehr nahm zu, viele setzten dabei – vor allem in urbanen Gebieten – auf das motorisierte Zweirad als flexibles und günstiges Verkehrsmittel. Entsprechend konnten diverse Märkte neue Rekordabsatzzahlen aufweisen. Andererseits behinderte Corona die Produktion und den Handel. Das gesteigerte Interesse am motorisierten Zweirad konnte dabei die wirtschaftlichen Einschränkungen nicht ausgleichen.
Nach Angaben von Finaria gingen die weltweiten Motorradverkäufe im Jahr 2020 um 18 Prozent und 24,6 Milliarden Dollar zurück auf ein Umsatzvolumen von 108,8 Milliarden Dollar. Auch die Prognose für 2021 sieht nicht rosig aus. Der Downsizing-Trend wird sich in diesem Jahr fortsetzen, wobei die gesamte Branche weitere 3,3 Milliarden Dollar an Umsatz verlieren wird. Auch in den Folgejahren 2022 und 2023 soll der Absatz laut Analyse weiter sinken. 2013 lag der globale Umsatz in der Motorradbranche noch bei 135,9 Milliarden Dollar. Für 2019 werden 133,4 Milliarden Dollar genannt.
Dominator auf dem Motorradmarkt war im Jahr 2020 nach Angaben von Finaria Honda mit einem Marktanteil von 40 Prozent. Yamaha kommt als Zweiter auf einen Marktanteil von 12,9 Prozent. Beide japanischen Konzerne kontrollieren damit über 50 Prozent des Markts.Die indischen Motorradhersteller Hero und TVS folgen mit Marktanteilen von 3,9 respektive 3,8 Prozent. Harley Davidson schafft noch 3,6 Prozent.
Der größte Motorradmarkt der Welt bleibt gemessen am Umsatz Indien. Für 2021 wird ein Umsatz von 18,3 Milliarden Dollar erwartet, was einem Rückgang von 18 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Führender indischer Hersteller ist Hero mit einem Marktanteil von 35,1 Prozent. Honda kommt in Indien auf 25,6 Prozent, TVS liegt bei 14,9 Prozent. Als zweitgrößter Markt weltweit wird China geführt. Hier wird für 2021 ein Umsatz von 13,5 Milliarden Dollar erwartet, was einem Rückgang um 26 Prozent in zwei Jahren entspricht. Der vietnamesische Markt, der drittgrößte weltweit, verzeichnete im Zuge der Corona-Pandemie ebenfalls einen erheblichen Umsatzrückgang. Der Wert geht von 12,5 Milliarden Dollar im Jahr 2019 auf 9,9 Milliarden Dollar im Jahr 2021 zurück. Die Statistiken zeigen, dass die drei größten Motorradmärkte aufgrund der COVID-19-Pandemie Einnahmen in Höhe von 11,5 Milliarden Dollar verloren haben.
Auch wenn der deutsche Markt in 2020 boomt, sieht das Motorradgeschäft weltweit eher trüb aus. Die Umsätze gehen stark zurück und eine Trendwende ist nicht in Sicht.