Es klingt so einfach: In einer Brennstoffzelle wird getankter Wasserstoff und Sauerstoff in Form einer kontrollierten Reaktion zur Energiegewinnung genutzt. Der gewonnene Strom treibt mittels Elektromotor das Fahrzeug an, als einziges „Abgas“ entsteht reiner Wasserdampf. Die Technik gibt es, und sie funktioniert. Mit dem Modell Crosscage hat Suzuki schon 2007 einen Motorrad-Prototyp mit Wasserstoffantrieb vorgestellt. Doch die Suzuki Crosscage verschwand wieder in der Versenkung.

Bereits im Oktober 2017 hatte Honda in den USA einen Patentantrag gestellt, um sich die weiterentwickelte Technik schützen zu lassen. Das Patent zeigt ein eher konventionell gezeichnetes Motorrad. Die luftgekühlte Brennstoffzelle nimmt den Raum ein, den sonst der Verbrenner besetzt. Der Wasserstofftank sitzt unter der Sitzbank und dem Heck. Vorne federt und führt eine konventionelle Telegabel das Rad. Das Hinterrad hängt an einer Einarm-Schwinge mit Kardanantrieb, die sich über ein schräg stehendes Federbein am seitlich um die Brennstoffzelle herumgeführten Rohrrahmen mit Unterzügen abstützt.
Weiteres Indiz: In Japan haben sich ebenfalls 2017 führende Konzerne, darunter Honda, Nissan und Toyota, Energieversorger sowie die Development Bank of Japan zusammengetan, mit dem Ziel, eine Entwicklungsgesellschaft zu gründen, die den Aufbau des Wasserstofftankstellen-Netzes forcieren soll. Ziel ist, dass bis zum Jahr 2020 in ganz Japan 160 Tankstellen den schwierig zu lagernden Wasserstoff anbieten. Rund 40.000 Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb sollen bis dahin in Japan auf der Straße sein. Weiteres Ziel ist, die bisher noch enorm teure Herstellung von Wasserstoff günstiger und damit seinen Einsatz rentabler zu machen. Im Jahr 2018 war es dann ruhig um das Brennstoffzellenmotorrad.
Patentierte Ansaugluftführung

Im April 2019 ist ein weiteres Honda-Patent zum Motorrad mit Brennstoffzelle veröffentlicht worden. Die neue Patentschrift dreht sich dabei um das Luftansaugsystem, das die Brennstoffzelle mit dem benötigten Sauerstoff versorgt. Der Ansaugkanal, der zwischen den Gabelholmen unter dem Lenkkopf beginnt, ist so gestaltet, dass angesaugte Schmutzpartikel sich in einem Wendepunkt ablagern und so nicht bis zur Brennstoffzelle gelangen können. Die Kühlluft für die Brennstoffzelle wird flankierend von Luftleitelementen eingefangen und durchströmt dann unterstützt durch einen Lüfter die Verkleidung.