So verschieden die Namen, so verschieden die Geschichten hinter den kleinen Glocken an vielen Motorrädern. Allen gemein: Der Ursprung liegt in den USA und lässt sich auf das Ende der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts eingrenzen. Ebenfalls decken alle Erzählungen den Grund der Glocken. Sie sollen Mensch und Maschine vor Unglück schützen.
Unter den verbreiteten Geschichten über den Ursprung der Biker-Glocke haben einige einen greifbaren Anlass und wirken trotz des Aberglaubens einigermaßen logisch.
Glocke gegen Gremlins
Eine Geschichte bezieht sich auf Piloten der Air Force, die nach dem 2. Weltkrieg zurück in den USA mit Motorrädern mobil wurden. Unter Fliegern damals war die Angst vor Gremlins groß. Also Unglück bringende Wesen, die die Technik im Flugzeug zerstörten und so Abstürze auslösten. Zum Schutz sollte das helle Klingeln einer kleinen Glocke die Gremlins verwirren, was ihr den Namen Gremlins Glocke einbrachte.
Glocke als Alarmanlage
In einer weiteren Überlieferung diente die kleine Glocke am Bike als Alarmanlage. Ebenfalls in der Blütezeit des Motorrads in den USA, nach dem 2. Weltkrieg, sollte die Glocke nachts vor Dieben warnen, da es im Grunde keine Wegfahreinrichtungen zu dieser Zeit gab. Wie zuvor erwähnt: Es ist eine Geschichte.
Notzeichen bei Sturgis-Rally?
Einen weiteren Grund für die Glocke am Bike könnte die Sturgis Rally der 1930er-Jahre geben. Angeblich gab es für die Fahrer ein offizielles Erkennungszeichen als "registriert", in Form einer kleinen Glocke. Hier fehlt allerdings der Kontext, was das mit Schutz vor Unglück zu tun haben könnte. Vielleicht als Notzeichen für verunglückte Fahrer? Denn ursprünglich war Sturgis eine Offroad-Rallye und wurde erst später zu einer Sternfahrt für bis zu 750.000 Motorräder.
500.000 Glocken pro Jahr aus China
So amerikanisch der Ursprung der Glocke am Bike, so chinesisch die Herkunft der Glocken selbst. Einer der größten Hersteller der kleinen Glocken sitzt in Hangzhou und verkauft allein in den USA jährlich um die 500.000 sogenannten Exocist Bells.