- Ursachen für fettes Minus
- Vergleich zu 2019
- Einzelne Segmente in der Betrachtung
- Euro 4-Abverkauf
- Fazit
Im Februar 2021 verbuchten die Zweiräder ein Minus von über 20 Prozent. Im Januar lag der Zweiradmarkt mit fast 50 Prozent noch deutlicher hinter dem Vorjahreszeitraum zurück. Insgesamt konnte das Minus also etwas eingedampft werden.
Ursachen für fettes Minus
Womit hängt das fette Minus in Sachen Motorrad-Neuzulassungen zusammen? Zum einen mit dem Wetter: Der Februar 2020 war der wärmste Februar seit der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Und motorradfreundliches Wetter fördert natürlich den Verkauf.
Ein weiterer Grund für die Rekordzahlen im Vorjahresmonat könnte auch das Inkrafttreten der neuen Führerscheinregelung sein, die es Autofahrern unter bestimmten Bedingungen erlaubt, einen 125er-Roller oder ein 125er-Motorrad zu steuern. Fast 80.000 Autofahrer machten im vergangenen Jahr von dieser Möglichkeit zur Führerscheinerweiterung Gebrauch. Sobald sich der Frühling 2021 blicken lässt, rechnen wir auch im Bereich der 125er mit weiter steigenden Zulassungszahlen.
Vergleich zu 2019
Lassen wir den außergewöhnlichen Jahresbeginn 2020 und die damals neue Führerscheinregelung einmal außen vor und knöpfen uns die Motorrad-Neuzulassungen vom Jahresbeginn 2019 vor, dann steht da für Februar 2021 immer noch ein Minus: 16,5 Prozent weniger Zweiräder wurden im Vergleich zum Februar 2019 neu zugelassen.
Einzelne Segmente in der Betrachtung
Von dem Rückgang der Zulassungen waren alle Segmente betroffen. Von den 21,1 Prozent Rückgang des Zweiradmarkts im Februar 2021 entfallen – 15,8 Prozent auf Motorräder, – 37,3 Prozent auf Leichtkrafträder und jeweils über – 30 Prozent auf Roller und Leichtkraftroller.
Euro 4-Abverkauf
In den Motorrad-Neuzulassungen tummelt sich noch die ein oder andere Euro 4-Maschine. Seit 1. Januar 2021 gilt für Motorräder zwar die Euro 5-Norm, doch Maschinen, die bereits zu Beginn des Lockdowns im April 2020 hergestellt waren, dürfen dank einer "Corona-Ausnahmeregelung" weiter abverkauft werden. So erklären sich auch die im Februar 91 verkauften Royal Enfield Bullet Electra 500, die dem Modell Platz 20 im Neuzulassungsranking einbringen. Die Top 20-Modell der Motorrad-Neuzulassungen seht ihr in der Bildergalerie – inklusive der Angabe, wie viel Prozent der Neuzulassungen gewerblich sind.
Platzierung | Modell | Neuzulassungen 2/2021 |
1 | BMW R 1250 GS | 1.034 |
2 | Kawasaki Z 900 | 231 |
3 | BMW S 1000 XR | 215 |
4 | BMW F 900 R | 202 |
5 | Honda Africa Twin CRF 1100 | 196 |
6 | BMW F 900 XR | 180 |
7 | BMW R 18 | 179 |
8 | BMW S 1000 RR | 167 |
9 | KTM 690 SMC R | 152 |
10 | Honda CBR 650 R | 141 |
11 | BMW R 1250 R | 138 |
12 | Suzuki SV 650 | 136 |
13 | BMW F 750 GS | 129 |
14 | BMW R 1250 RS | 119 |
15 | Honda CMX 500 Rebel | 113 |
16 | Suzuki V-Strom 650 | 111 |
17 | Suzuki V-Strom 1050 | 107 |
18 | Honda CB 650 R | 106 |
18 | Yamaha Ténéré 700 | 106 |
20 | Royal Enfield Bullet Electra 500 | 91 |
Quelle: KBA / mps-Berechnungen
Fazit
Kummuliert läuft der Zweiradmarkt in Deutschland zu Jahresbeginn nun fast 27 Prozent im Minus zum Vorjahr. Das Minus setzt sich aus den -56 Prozent im Januar und -21,1 Prozent im Februar zusammen. Die nun nach und nach eintreffenden neuen Motorradmodelle werden aber spätestens im April und Mai für Aufschwung sorgen.