Niobium anstatt Grafit als Anode soll die mögliche Energieaufnahme erheblich erhöhen und so die Ladedauer maßgeblich verkürzen. Horwin arbeitet mit Toshiba.
Niobium anstatt Grafit als Anode soll die mögliche Energieaufnahme erheblich erhöhen und so die Ladedauer maßgeblich verkürzen. Horwin arbeitet mit Toshiba.
Auf Initiative der brasilianischen Niederlassung von Horwin, arbeitet der chinesische Elektrohersteller eng mit Toshiba zusammen, um eine neue Akkugeneration mit einer Anode aus Niobium zu entwickeln. Das Metall kann die Ladedauer erheblich verkürzen. Im Falle der Horwin CR6 von 4 Stunden auf 10 Minuten, so die kühne Aussage des Herstellers.
Hohe Energieaufnahmen in Batterien werden meist von der Anode aus Grafit verhindert. Als mögliches Ersatzmaterial kann Niobium gelten. Das Metall steht im Periodensystem auf Position 41, mit dem Kürzel Nb, ist ein selten vorkommendes Schwermetall und kommt nicht rein vor. Es hat die gleiche Härte wie Titan und ist ähnlich zäh wie Eisen. Es kann als Niobium-Titan-Legierung oder als Niobium-Oxid das Grafit der Anode ersetzen und erlaubt eine bedeutend höhere Bewegung der Lithium-Ionen zur Kathode, sprich: der Akku wird schneller geladen.
Bereits seit 2017 forscht Toshiba an Niobium-Akkus und vor allem am Mindern der Nachteile des Materials. Der Vorteil pro Niobiumatom zwei Lithium-Atome anlagern zu können, wird vom Nachteil des achtfachen Gewichts gegenüber eines Kohlenstoffatoms womöglich aufgewogen. Weiterhin hatten frühe Lithium-Niobium-Akkus den Nachteil der halbierten Spannung pro Zelle bei höherer Energiedichte. Es brauchte also mehr Zellen für die gleiche Leistung, was das Gewicht erhöhte. Wie und ob Horwin und Toshiba hier weitergekommen sind, ist nicht bekannt.