Nachdem die 125er-Roller im Jahr 2020 boomten und auch die großen Scooter Zuwachs verzeichneten, liegen 2021 beide im Minus.
Nachdem die 125er-Roller im Jahr 2020 boomten und auch die großen Scooter Zuwachs verzeichneten, liegen 2021 beide im Minus.
Wie für die Motorrad-Neuzulassungen gilt auch für den Rollermarkt, das Minus ins Verhältnis zu setzen, um die Zahlen richtig einordnen zu können. Die großen Scooter verzeichnen 2021 ein Minus von 7,8 Prozent, bei den 125er-Rollern sind es -1,68 Prozent.
2020 erfuhren die Roller jedoch einen starken Zuwachs: 2,56 Prozent waren es bei den Großrollern, während man bei einem Wachstum von über 107 Prozent bei den 125er-Rollern schon von einem Boom sprechen kann. Gründe hierfür waren das gesteigerte Bedürfnis nach individueller Mobilität in Pandemie-Zeiten und die seit Anfang 2020 bestehende Möglichkeit der Autoführerscheinerweiterung für Leichtkraftroller und -räder.
2021 ging es dann nicht mehr ganz so rasant weiter, wobei gerade die 125er-Roller ihr Minus von nicht einmal 1,7 Prozent gut wegstecken dürften. Anders sieht es bei den Großrollern aus, die sichtlich nicht von einer neuen Führerscheinregelung profitieren.
Piaggio hält Hälfte der Marktanteile
In beiden Rollersegmenten ist Piaggio der vorherrschende Hersteller. Bei den 125er-Rollern halten die Italiener vor allem auch dank ihrer Marke Vespa gewaltige 47,6 Prozent der Marktanteile. Bei den Großrollern sind es gar 55,5 Prozent. Zweitgrößter Hersteller ist – mit großem Abstand – Honda. Bei der Vespa GTS 300 Super waren es 6.584 Neuzulassungen im Jahr 2021. Die beiden Vespas GTS 125 Super und Primavera kommen zusammen auf 9.256 Einheiten. Damit liegt die 125er-Vespa nur 121 Exemplare hinter dem in Deutschland beliebtesten Motorrad, der BMW R 1250 GS (9.377 Exemplare). Die Deutschen lieben Bella Italia – auch in Deutschland.
Bei den 125er-Rollern liegt der Teil der Rollerfahrerinnen bei 21,1 Prozent, die Männer kommen auf 70 Prozent der Zulassungen, die restlichen 8,8 waren gewerbliche Zulassungen. Bei den großen Rollern gingen nur 10,3 Prozent Zulassungen auf Frauen, 80,9 auf Männer, während der gewerbliche Anteil bei 8,8 Prozent liegt. Die meisten Rollerfahrer sind zwischen 50 und 59 Jahre alt, während die Verteilung bei den 125er-Rollern etwas heterogener ist: 4,7 % sind unter 29 Jahre alt, 12,3 % zwischen 30 und 39 Jahre, 21,9 % zwischen 40 und 49 Jahre, 25,7 % sind 60 Jahre und älter und 35,3 % sind zwischen 50 und 59 Jahre alt.
Die großen Scooter werden zu 41,3 % von 50 bis 59-Jährigen gefahren, 31,3 % sind es bei den ab 60-Jährigen, 17,2 % bei den 40 bis 49-Jährigen, 8,1 % bei den 30 bis 39-Jährigen und 2 bei den unter 29-Jährigen.
Es ist ein Minus, ja. Aber vor allem für die 125er-Roller gilt: Es ist ein weiches Polster, auf das sie fallen, da sie immer noch weit über dem Vor-Vorjahr 2019 und auch den Jahren davor liegen.