Rückruf Yamaha FJR 1300
Möglicher Getriebedefekt - Nachbesserung erforderlich

Yamaha musste Ende 2020 den Supertourer FJR 1300 in die Werkstätten zurückrufen. An den Getriebezahnrädern des zweiten Ganges konnte es zu Schäden kommen. In den USA muss Yamaha einige dieser Maschinen erneut überprüfen. Beim Softwareupdate kam es zu Fehlern.

Yamaha FJR 1300
Foto: Yamaha

An den betroffenen Maschinen vom Typ Yamaha FJR 1300 A und AE aus dem Bauzeitraum 2016 bis 2020 kann es zu einem Schaden bzw. zu Rissen an den Getrieberädern des zweiten Ganges kommen. In Deutschland wurden deswegen ab Dezember 2020 954 Maschinen zurückgerufen.

Der Grund für den eventuell auftretenden Schaden ist eine unzureichende Festigkeit des zweiten Gangrades, welches den Belastungen bei Schaltvorgängen mit hohen Drehzahlen nicht standhält. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Beschädigung der ineinander greifenden Zähne kommen, wodurch der Vortrieb des Fahrzeuges unterbrochen wird. Unter Umständen kann das Getriebe blockieren.

Unsere Highlights

Neues Getriebe und neue Software

Die zurückgerufenen Motorräder erhalten je nach Ausrüstung ein komplett neues, modifiziertes Getriebe sowie eine neu programmierte Motorsteuerung, die die Drehzahl im Leerlauf begrenzt und Belastungsspitzen bei Schaltvorgängen minimiert. Da einige Fahrzeuge aus dem betroffenen Bauzeitraum bereits ab Werk über ein modifiziertes Getriebe verfügen, werden nicht alle Maschinen mit einem neuen Getriebe ausgerüstet. Hier spielt Yamaha lediglich die neue Software auf.

Software braucht Nachbesserung

Und genau diese Software macht FJR-Besitzern in den USA zu schaffen. Offensichtlich verweigert die neu programmierte Motorsteuerung unter bestimmten Umständen den gesamten Vortrieb. In Folge kann es zu gefährlichen Fahrsituationen kommen. Yamaha tritt dem mit einem weiteren Software-Update entgegen. In den USA sind von diesem neuerlichen Rückruf 2.462 Maschinen betroffen. Ob es die Folge-Probleme auch in Deutschland gibt ist nicht bekannt.

Umfrage
Wie steht ihr zum Thema Rückruf?
9527 Mal abgestimmt
Ist zwar ärgerlich, letztendlich profitiere ich als Kunde aber davon.
Verunsichert mich und ich verliere das Vertrauen in die Technik/den Hersteller.

YAMAHA FJR1300A/AE Modelljahr 2016 – 2020

Austausch des kompletten Getriebes + ECU-Umprogrammierung

Fg.-Nr.: JYARP281000000301 bis JYARP281000002510

Fg.-Nr.: JYARP286000000301 bis JYARP286000005300

Fg.-Nr.: JYARP286000005511 bis JYARP286000005549

Nur ECU-Umprogrammierung

Fg.-Nr.: JYARP286000005301 bis JYARP286000005510

Fg.-Nr.: JYARP286000005550 bis JYARP286000005569

Fazit

Unzureichend gefertigte Getriebezahnräder können an der Yamaha FJR 1300 zum Getriebeausfall führen. Yamaha reagiert und verbaut unter Umständen komplett neue Getriebe und passt die Motorsteuerungssoftware an. Diese neue Software kann aber neue Probleme verursachen und wird – zumindest in den USA – abermals aktualisiert.

Die aktuelle Ausgabe
MOTORRAD 12 / 2023

Erscheinungsdatum 26.05.2023