Sind Radarwarner in Norwegen erlaubt? Wofür Biker in Norwegen zahlen

Sind Radarwarner in Norwegen erlaubt?
Wofür Biker in Norwegen zahlen

ArtikeldatumVeröffentlicht am 14.11.2025
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Motorradtour Norwegen: Lofoten, Vesteralen, Senja
Foto: Jo Deleker

In Deutschland ist die Verwendung von Blitzer-Apps während der Fahrt längst verboten, Norwegen könnte bald nachziehen – mit Konsequenzen für Motorradfahrer, die sich unterwegs über Geschwindigkeitskontrollen informieren. Wo Biker besonders vorsichtig sein sollten und wie Motorradfahrer auf der Traumroute durch den Norden stressfrei bleiben, erklären wir hier.

Deutschland: Klare Grenzen

In Deutschland sind Blitzer-Apps nur eingeschränkt zulässig. Der Besitz ist zwar erlaubt, die Nutzung während der Fahrt allerdings ausdrücklich untersagt (§ 23 Abs. 1c StVO). Das bedeutet:

  • Erwischt zu werden, kostet 100 Euro Bußgeld.
  • Zusätzlich gibt es 1 Punkt in Flensburg.
  • Auch Navis mit aktiver Warnfunktion können problematisch sein.

Gerade Motorradfahrer sind dabei schnell betroffen: Viele haben ihr Smartphone im Tankrucksack oder am Lenker befestigt und vergessen, dass die Warnfunktion eventuell automatisch mitläuft.

Was gilt für Norwegen?

Will man über viel befahrene Strecken wie die E6 oder den Trollstigen-Pass fahren, sollte man wissen: Das norwegische Straßenverkehrsgesetz (Vegtrafikkloven) verbietet den Einsatz von Radardetektoren und Störgeräten, die Radarwellen aufspüren bzw. blockieren. Wird ein solches Gerät bei Fahrern entdeckt, drohen:

  • Geldstrafen (Höhe kann variieren)
  • Beschlagnahmung des Geräts

Für digitale Blitzer-Warnungen gilt aktuell (Stand Oktober 2025):

  • Blitzer-Apps sind momentan nicht gesetzeswidrig, werden aber als Sicherheitsrisiko eingestuft und stehen daher im Fokus einer geplanten Gesetzesänderung.
  • Ein entsprechendes Verbot befindet sich im Anhörungsverfahren der norwegischen Regierung (Februar 2025).

Legale Verkehrsinfos statt Risiko-Apps

Obwohl Blitzer-Apps in Norwegen noch nicht ausdrücklich verboten sind, empfiehlt es sich, mögliche Konflikte zu vermeiden und solche Apps vor der Einreise zu deinstallieren. Um aktuelle Verkehrsinfos zu erhalten, kann stattdessen die offizielle App des norwegischen Straßenverkehrsamts (Statens vegvesen) eingesetzt werden. Sie bietet rechtssichere Informationen zur Verkehrslage, zu Staus, Sperrungen und Witterung, ganz ohne umstrittene Warnfunktionen.

Tipps für den Norwegen-Roadtrip

Gut vorbereitet in den Urlaub starten und auf der sicheren Seite sein:

  • Keine Radarwarn- oder Störgeräte anschaffen bzw. mitführen: Sie sind in den meisten europäischen Ländern strikt verboten.
  • Apps prüfen: Blitzerwarnungen besser deaktivieren oder Apps löschen – Reisende erfahren nicht unbedingt, wann geplante Verbote in Kraft treten.
  • Navi-Alternativen nutzen: Google Maps, die Karten-App von Apple oder Calimoto sind auch in Zukunft unbedenklich, solange sie keine Radarwarnfunktionen enthalten.
  • Sprachansagen statt Blick aufs Display: Helm-Headset oder Bluetooth-Verbindung aktivieren.
  • Nicht ablenken lassen: Handy oder Navi sicher befestigen, während der Fahrt lieber nicht bedienen.

Wichtig: Halten Sie sich zudem an die Geschwindigkeitslimits. Bei einer Überschreitung von etwa 10 km/h können in Norwegen Bußgelder ab rund 3.250 kr (≈ 310 Euro) anfallen, abhängig von Zone und Limit.

Verbote in anderen Urlaubsländern

Wer mit dem Motorrad nach Norwegen fährt, passiert oft Dänemark. Hier sind klassische Radarwarner und Störgeräte ebenfalls unzulässig und können beschlagnahmt werden. Blitzer-Apps werden dort jedoch genutzt und gelten derzeit als gestattet – anders als in anderen beliebten Motorrad-Reiseländern:

  • Frankreich: Nur Anzeigen von allgemeinen Gefahrenzonen sind erlaubt. Bei Warnungen vor konkreten Blitzerstandorten drohen bis zu 1.500 Euro Bußgeld.
  • Schweiz: Die Nutzung und der Besitz von Radarwarnern aller Art sind illegal; Geräte können beschlagnahmt werden.
  • Italien: Blitzerwarner sind tabu, Bußgelder um 800 Euro möglich.

Häufige Fragen zu Blitzer-Apps in Norwegen

Sind Blitzer-Apps in Norwegen verboten?

Noch nicht ausdrücklich, aber die Regierung arbeitet an einer Gesetzesverschärfung, die digitale Blitzerwarnungen künftig verbieten soll. Bis dahin gilt: Deinstallieren ist die sicherste Lösung.

Was passiert, wenn ich mit einem Radardetektor erwischt werde?

Radardetektoren sind nach § 13a Vegtrafikkloven verboten. Wer mit einem solchen Gerät unterwegs ist, muss mit Geldstrafen und der Beschlagnahmung rechnen.

Wie kann ich mich auf die Norwegen-Tour vorbereiten?

Vor der Reise am besten alle Blitzer-Apps löschen und in den Navi-Einstellungen Warnfunktionen deaktivieren. Legale Alternativen wie Google Maps, Apple Karten-App oder Calimoto sind ohne Radarwarnungen auch in Zukunft problemlos nutzbar.

Erwähnte Quellen: Regierung Norwegens, Anhörung – Vorschlag für verschärfte Regeln gegen riskantes Verhalten im Straßenverkehr – Verbot der Warnung vor Verkehrskontrollen, 28.02.2025: https://www.regjeringen.no/no/dokumenter/horing-forslag-til-skjerpede-regler-mot-risikoadferd-i-trafikken-forbud-mot-varsling-av-trafikkontroller/id3090078, zuletzt abgerufen am 31.10.2025.

Wichtig: Dieser Artikel gibt einen Überblick zum Thema Blitzerwarner. Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Rechtssicherheit.

Fazit