Eine reichlich flott gefahrene Motorrad-Tour über spanische Landstraßen kommt eine Gruppe von zehn Spaniern jetzt reichlich teuer zu stehen. Die Tour liegt zwar schon lange zurück, die Staatsgewalt schlug dennoch unerbittlich zu.
Fahrt selbst gefilmt und hochgeladen
Im März 2019 fuhr die Gruppe über die populäre NA-1110 Landstraße in Navarra, die auch unter dem Namen „Mataburros“ bekannt ist. Ein Fahrer in der Gruppe filmte die Fahrt mit einer Onboard-Kamera und stellte den Trip später ins Netz. Hätte er mal lieber gelassen. Die spanische Polizei wurde auf den Mitschnitt aufmerksam und begann zu ermitteln. Das rund fünf Minuten lange Video dokumentierte wenigstens 39, zum Teil schwere Verkehrsdelikte und Gefährdungen. Darüber hinaus wurden auch die gefahrenen Geschwindigkeiten aufgezeichnet.
Nach gut zehn Monaten Ermittlungszeit konnte die Guardia Civil die zehn Fahrer im Alter zwischen 28 und 38 Jahren identifizieren. Insgesamt wurden gegen die Gruppenmitglieder jetzt Strafen in einer Gesamthöhe von 14.100 Euro ausgesprochen. Zudem bekamen die Piloten in Summe 132 Punkte aufgebrummt.
In Spanien gilt seit 2006 ein Punktesystem, das jedem Fahrer ein Guthaben in Höhe von 12 Punkten (Fahranfänger: 8 Punkte) zubilligt. Wer zwei Jahre straffrei bleibt,erhält zwei zusätzliche Punkte, nach weiteren zwei straffreien Jahren kommt ein weiterer Punkt dazu. Maximal können Autofahrer also ein Guthaben von 15 Punkten anhäufen. Anders als in Deutschland werden für bestimmte Delikte Punkte vom Konto abgezogen. Sind alle Punkte aufgebraucht, darf man mindestens sechs Monate bzw. ein Jahr lang nicht mehr fahren. Danach muss er zur Nachschulung erneut die theoretische Fahrprüfung ablegen.