Sportlich-zügig unterwegs zu sein, hat nicht nur mit purer Leistung zu tun. Aber mit einem gut vorbereiteten Motorrad allemal.
Sportlich-zügig unterwegs zu sein, hat nicht nur mit purer Leistung zu tun. Aber mit einem gut vorbereiteten Motorrad allemal.
Kupplungsscheiben
Gelobt sei, was schnell macht. Einen kleinen Beitrag dazu leisten die Kupplungsscheiben „Hyperdisc“ von TGP Moto-Racing. Die hartbeschichteten Aluscheiben ersetzen die serienmäßigen Stahlpendants. Laut TGP sind die Scheiben bei ähnlicher Haltbarkeit bis zu 68 Prozent leichter (BMW S 1000 RR) als Serien-Discs.
Vorteil: Dank der geringeren rotierenden Massen dreht der Motor schneller hoch, wodurch das Bike besser beschleunigt. Außerdem sollen die Hyperdiscs die Wärme besser ableiten, was Überhitzen entgegenwirkt. Darüber hinaus funktionieren die Scheiben laut Hersteller mit allen Ölen.
Für die S 1000 RR führt TGP zusätzlich spezielle Kevlar-Reibscheiben, die nochmals Gewicht sparen. Beim Test des Racing-Knüllers PR 12 von TGP (PS 1/2014) konnten wir uns von der tadellosen Funktion der Kupplung überzeugen. Wichtig: Bei der Montage der Hyperdiscs müssen auch die Reibscheiben erneuert werden. Außer für das BMW-Superbike sind die Hyperdiscs für weitere Sportler erhältlich. Preis: ab 295 Euro, Kontakt: www.tgp-racing.com
Serienbikes mit ihren Auspuffanlagen sind so abgestimmt, dass sie den gesetzlichen Abgas- und Lärmbestimmungen entsprechen. Zubehör-Auspuff dran, Optik, Leistung und Sound rauf und los, ist deshalb kaum mehr möglich. Bei Rennstreckennutzung sieht es anders aus.
Ohne ABE und Kat lässt sich mit entsprechenden Auspuffanlagen deutlich mehr Leistung erzielen. Der sich ändernde Abtransport des verbrannten Gemischs bedingt für optimale Funktion eine entsprechende Abstimmung der Steuerelektronik. Tipps und Fakten gibt's hier.
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Zusatzsteuergeräte sind ein sehr gutes Mittel, um aus einem Serienbike noch mehr PS herauszukitzeln. Alternativ zu Power Commander und Co. ist auch beim Motorrad Chip-Tuning möglich – sofern man ins Steuergerät eingreifen kann. PS wird dazu bald Tests veröffentlichen.
Die Kosten reichen von zirka 250 Euro für das „Flashen“ der Serienelek-tronik bis weit über 1000 Euro für Steuergeräte mit Traktionskontrolle und optimaler Abstimmung durch einen Profi. Wichtig: Die Betriebserlaubnis erlischt bei solchen Eingriffen sofort.
Je leichter ein Motorrad ist, desto einfacher kann man damit agieren – logisch. Gewaltig Gewicht lässt sich mittlerweile mit superleichten Lithium-Ionen-Batterien sparen (bis zu zwei Drittel).
Sie haben dazu viele weitere Vorteile: Können in jeder Lage eingebaut werden, da sie keine Säure enthalten, sind viel kleiner, lassen sich schneller laden und entladen sich selbst kaum. Einzig bekannte Nachteile: Sie sind meist deutlich teurer und machen unter null Grad eher Ärger.
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Auf der Renne gibt es für Motoren einen klaren Einsatzbefehl: Vollgas! Unter diesen Bedingungen tut man gut daran, für optimale Schmierung zu sorgen. Racing-Öle sind in der Regel vollsynthetische Öle, die in höheren Temperaturbereichen optimal schmieren.
Mehrbereichs-Öle mit einem Viskositätsbereich von 10 W 40, die im Alltagsbetrieb verwendet werden, geraten da an ihre Grenzen. Angeblich sollen hochviskose Racing-Öle sogar die Leistung steigern. PS wird das in einer der kommenden Ausgaben testen.
Je weniger Angriffsfläche für die anströmende Luft, desto schneller – das ist auch kein Geheimnis. Allerdings sind Maße und Design der Serienverkleidungen zusätzlich anderen Anforderungen geschuldet – etwa dem Styling der Maschine, was dann auf Kosten der Aerodynamik geht. Die kann mit speziellen Racing-Verkleidungen verbessert werden.
Wer allerdings in bestimmten, sehr seriennahen Rennklassen starten möchte, sollte im Reglement nachschauen, ob und wie weit die Rennverkleidung vom Original abweichen darf. Serienverkleidungen sind auf jeden Fall deutlich schwerer, auch wenn die Zusatzteile aus ähnlichem Kunststoff sind. Dazu ist das Originalplastik viel kleinteiliger und sehr teuer – damit will wirklich keiner stürzen. Verkleidungsspezialisten für Materialien von GFK bis Karbon gibt es viele. Hier einige wichtige: Ilmberger, Racefoxx, Sebimoto, Ricambi, MLB, Motorrad-Stecki, GL-Motorrad-technik, TTSL, etc.
Blöd, wenn man im Eifer des Gefechts den Überblick verliert und am Kurvenausgang den großen Gang drin hat. Schwung weg – Gegner weg! Dagegen helfen Ganganzeigen, wie sie viele Motorräder heute serienmäßig verbaut haben. Selbst bei Zusatz-Dashboards kann dann der Gangsensor angezapft werden, und die Gänge lassen sich anzeigen.
Oft ist dazu aber der Eingriff in den Kabelbaum nötig. Eine Plug & Play-Zusatzanzeige für Bikes ohne serienmäßigen Gangzähler gibt es von PZRacing bei Polo (119,95 Euro, www.polo-motorrad.de). Bei den meisten Modellen genügt das Einstecken am Steuergerät. Der Gang wird über die Daten der Einspritzung ermittelt. Achtung: Bei einigen Bikes funktioniert das nur bei ABS-losen Modellen.
Schnell sein kann nur, wer auch richtig bremst. Deshalb empfiehlt es sich, die Bremsanlage nicht nur in tadellosem Zustand zu halten, sondern dem eigenen Bremsstil anzupassen. Der erste Schritt ist das Ausprobieren unterschiedlicher Bremsbeläge. Allerdings ist das Zusammenspiel von Belag und Scheibe, und im weiteren Verlauf Bremsleitung, Flüssigkeit und auch Bremspumpe nicht zu unterschätzen.
Wandernde Druckpunkte oder schwammiges Gefühl haben ihre Ursache meist im System, nicht in den Belägen an sich. Wenn es allerdings stumpf bremst, sollte man sich Beläge und Scheiben vornehmen. 2012 hat PS getestet. Sieger bei Scheiben und Belägen mit ABE: Braking Wave WK 109 (Scheibe) und CL Brakes SBK5 (Belag), ohne ABE überzeugten die Beläge Alpha Racing AB-1033-C20.
Wie bei Verkleidungen gilt vor allem bei Serienscheiben, dass es mit Zubehör deutlich besser geht. Die etwas höheren Racing-Scheiben bieten bei hohen Geschwindigkeiten einen deutlich besseren Windschutz.
Dadurch bleibt der hinter dem Schutz abgetauchte Kopf ruhig, die Bremspunkte können so besser anvisiert werden und die Konzentration bleibt länger erhalten. Die führenden Hersteller sind MRA und Puig. Racing-Scheiben kosten für die gängigsten Sportler um 80 Euro.
Die Leistung kommt nur auf die Straße, wenn die Traktion stimmt. Dafür braucht es passende Reifen. Für Grip in allen Lagen und damit die höchst- mögliche Geschwindigkeit vor allem in Kurven sind Slicks die beste Lösung.
Allerdings geht das auf Kosten der Lebensdauer – und auf öffentlichen Straßen haben die profillosen Pellen nichts verloren. Slicks sind auch nicht für länger anhaltende Höchstgeschwindigkeiten gebaut, wie sie beispielsweise auf der Autobahn gefahren werden dürfen. Dafür runden sie auf der Rennstrecke das Fahrvergnügen mit ihrer Haftung und direktem Feedback ab.
Die passende Übersetzung ist rennentscheidend. Doch auch beim Fahrspaß, sprich Durchzug, versetzt eine kürzere Übersetzung oft Berge. Aber Achtung: Auf der Straße erlischt bei Änderungen an der Sekundärübersetzung die Betriebserlaubnis.
Für kürzere Übersetzungen gibt es zwei Möglichkeiten: Vorn am Ritzel weniger oder hinten am Kettenblatt mehr Zähne. Wer das Ritzel ändert, greift wesentlich entschiedener ein. Feiner abstufen lässt sich die Übersetzung durch unterschiedliche Kettenblätter. Wem es um maximale Endgeschwindigkeit geht, muss so übersetzen, dass diese bei der Drehzahl erreicht wird, bei der der Motor die maximale Leistung abgibt.
Beim bloßen Tausch von Serienfiltern gegen Sportfilter sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch hängen. Zwar versprechen Hersteller bis zu drei PS oder auch mal fünf Prozent Mehrleistung, aber spürbar ist das eigentlich nicht. Anders sieht es bei getunten Motorrädern aus.
Wird der Motor im großen Stil getunt, die Airbox und die Auspuffanlage entsprechend überarbeitet, machen Sportfilter zur perfekten Abstimmung natürlich Sinn, da sie mehr Luftdurchsatz erlauben und so mehr Sauerstoff ins Gemisch gelangt. Der Wechsel vom Original auf einen normalen Tauschfilter macht aber schon Sinn, weil sich Tauschfilter auswaschen lassen und so länger halten.