Zubehörauspuffe

Übersicht Zubehörauspuffe Bauarten, Zulassungen, Bürokratie

Der Auspuff gehört bei den Zubehörteilen zu dem Topsellern. Doch wer beim Kauf nicht aufpasst, ruft schnell die Polizei auf den Plan.

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Ob ein kräftiger Sound fehlt oder für das Sportbike noch ein paar Extra-PS herausgekitzelt werden sollen: Immer wieder wird in solchen Fällen  der Originalauspuff gegen eine Zubehöranlage ausgetauscht. Und das ist auch kein Hexenwerk. Besonders wenn man sich für Slip-on-Systeme (siehe unten) entscheidet, kann man den Wechsel ohne großartige Schrauberkenntnisse selbst vornehmen. Worauf ist aber beim Kauf zu achten? Auspuffanlagen werden von mehr als zwanzig verschiedenen Herstellern angeboten. Wichtig ist, genau zu prüfen, ob der neue Schalldämpfer auch tatsächlich für das eigene Motorrad zugelassen („homologiert") ist. Eine entsprechende Bescheinigung muss dem Auspuff beiliegen.

Technisch unterscheiden sich die verschiedenen Marken kaum. Die Zubehör-Schalldämpfer bestehen im Wesentlichen aus einer Hülle aus Karbon, Titan, Leichtmetall oder Edelstahl, die mit Dämmwolle ausgestopft wird. Im Innern sorgen Lochbleche und hitzefeste Gewebe dafür, dass die schalldämmende Wolle von der heißen Abgasluft nicht verbrannt wird. Damit Sie sich beim Kauf nicht die Finger verbrennen, hat 2Räder hier alle wichtigen Infos rund um den Auspuff zusammengestellt.

Komplettanlagen

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Komplettsysteme bestehen meist aus drei Teilen: den Krümmerrohren, den Verbindungsstücken oder Sammlern und schließlich den Endtöpfen. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen. Auf dem Foto ist eine 4-in-2-Anlage zu sehen: vier Krümmer enden in zwei Schalldämpfern. Sinn machen diese Anlagen in der Regel nur bei PS-starken Sportbikes. Bei der aufwendigen Montage ist Erfahrung gefragt. Die Preise beginnen im Schnitt bei zirka 1000 Euro.

Slip-on-Anlagen

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Slip-on-Dämpfer sind im Gegensatz zu Komplettsystemen leicht und schnell montiert. In der Regel wird lediglich der originale Endschalldämpfer inklusive Verbindungsrohr ausgetauscht. Eine Variante zu Slip-on-Anlagen, bei denen der Endtopf nur aufgesteckt und über Klammern fixiert wird, sind sogenannte Bolt-on-Dämpfer, die mit dem Verbindungsrohr verschraubt werden. Der Leistungszuwachs ist meist spärlich, dafür gewinnt man an Sound und spart einiges an Gewicht. Die Preise für einen Dämpfer beginnen bei rund 200 Euro.

Soundcheck

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Beim Kauf von Anlagen spielt der Klang eine wichtige Rolle. Da Zubehördämpfer ein anderes Konstruktionsprinzip (Absorptionsdämpfer) als Serienanlagen (Reflexionsdämpfer) haben, ist in den meisten Fällen eine andere Tonlage schnell realisiert. Allerdings haben die Entwickler wenig Spielraum. Bei der Homologation eines neuen Schalldämpfers darf die Geräuschentfaltung nur minimal über jener der Serie liegen.

Leistungsplus

Vorrangiges Entwicklungsziel einer neuen Auspuffanlage sollte  eine bessere Leistungsausbeutesein. Das wird aber zunehmend schwieriger, da die Entwickler immer schärfere Geräuschvorschriften und Abgasgrenzwerte einhalten müssen. Der Leistungszuwachs beträgt im Schnitt maximal fünf Prozent.

Abgasuntersuchung

Seit 2006 ist die „Abgas­untersuchung für Krafträder” (AUK) Pflicht. Alle zwei Jahre werden beim TÜV-Termin auch die Abgaswerte des Bikes gemessen. Stimmen diese nicht, gibt es keine Plakette. Wer sein Motorrad mit einem Nachrüstschalldämpfer ausrüstet, sollte auf jeden Fall prüfen, ob ein Katalysator verfügbar ist und diesen sicherheitshalber mit einbauen. Rechtlich bewegt man sich in einer Grauzone.

Polizeikontrollen

Die Kontrollen der Polizei haben stetig zugenommen. Zu laute Motorräder werden rigoros aus dem Verkehr gezogen. Viele Zubehöranlagen sind mit sogenannten dB-Killern ausgerüstet. Diese lärmschluckenden Einsätze dürfen nur abseits der Straße herausgenommen werden. Wer erwischt wird, riskiert ein Bußgeld und muss das Motorrad in einem ordungsgemäßen Zustand wieder vorführen. Wichtig ist, dass auf dem Auspuff eine Prüfnummer angebracht ist.

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