- HySE – Wasserstoff-Kooperation japanischer Konzerne
- Wasserstoff-Triple Yamaha α live RX
- Kawasaki-Vierzylinder mit Kompressor
- Yamaha und Toyota
- Wasserstoff-Erzeugung und Logistik
- Fazit
In Japan haben sich große Konzerne zusammengetan, um auf dem Weg zur CO₂-Neutralität alternative, umweltfreundliche Kraftstoffe für herkömmliche Verbrennungsmotoren zu erforschen. Zu diesem Verbund gehören neben Kawasaki, Yamaha, Honda und Suzuki die Autohersteller Toyota, Mazda und Subaru. Ausgelotet werden neben der Motorentechnik die Möglichkeiten für die Produktion, den Transport und die Nutzung synthetischer Kraftstoffe auf Basis von Wasserstoff.
HySE – Wasserstoff-Kooperation japanischer Konzerne
Für die beiden von Beginn an der Entwicklungskooperation beteiligten Motorradhersteller Kawasaki und Yamaha geht es dabei vordringlich um die Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren. Die Autobauer haben eher synthetische Kraftstoffe und Kraftstoffe aus Biomasse im Fokus. Im Mai 2023 wurde verkündet, dass Honda und Suzuki sich der Kooperation namens HySE angeschlossen haben. HySE ist die Abkürzung für Hydrogen Small mobility & Engine technology, dabei geht es also ganz konkret um kleinere Wasserstoff-Verbrennungsmotoren unter anderem für Motorräder und Roller.
Wasserstoff-Triple Yamaha α live RX
Ebenfalls im Mai 2023, zeitgleich mit der Verkündung des erweiterten japanischen Entwicklungsverbunds für Wasserstoff-Technologie, tauchten ein Bild und ein Video von einem neuartigen Yamaha-Motor mit der Bezeichnung α live RX auf. Dabei handelt es sich offenbar um einen Reihendreizylinder-Motor auf Basis des bekannten Yamaha-Triples Typ CP3 für die Modelle MT-09, XSR 900 und MT-09, umgerüstet auf Wasserstoff-Betrieb. Anstelle des Getriebes ist beim α live RX ein elektrischer Generator positioniert, denn in dieser Form soll der Triple als Stromerzeuger dienen. Sogar vom Einsatz als Range Extender – Reichweitenverlängerer – in fliegenden Drohnen ist die Rede.
Wie bisher, also mit Getriebe, könnte der Wasserstoff-Triple von Yamaha für Motorräder verwendet werden. Mit angeblich 88 kW (120 PS) auf dem gewohnten Leistungsniveau der 900er-Reihe von Yamaha.
Kawasaki-Vierzylinder mit Kompressor
Bereits zuvor wurden die ersten für Wasserstoff statt Benzin ausgelegten Triebwerke präsentiert sowie deren Funktionstüchtigkeit demonstriert: Ein Reihenvierzylinder von Kawasaki, basierend auf dem Typ H2 mit Kompressor – wobei H2 hier ideal passt – wurde auf Wasserstoff-Direkteinspritzung umgerüstet und in ein vierrädriges Geländefahrzeug (ATV) von Kawasaki eingesetzt. Auf Probefahrt ging damit angeblich Akio Toyoda, der Toyota-Präsident. Dem Vernehmen nach wurde in diesem Zusammenhang eine engere Zusammenarbeit zwischen Toyota und Kawasaki Heavy Industries vereinbart – für alles, was mit Wasserstoff zu tun hat.
Yamaha und Toyota
Von Yamaha Motor wurde sogar ein V8 mit 5 Liter Hubraum für Toyota entwickelt – ebenfalls für die Verbrennung von Wasserstoff gerüstet. Im Mai 2023 trat das ebenfalls mit Yamaha-Unterstützung aufgebaute Toyota Corolla H2 Concept beim 24-Stunden-Rennen auf dem Fuji International Speedway an – und kam ins Ziel. Bereits in der Vergangenheit erledigte Yamaha Motor solche Auftragsarbeiten für Toyota und für andere Hersteller wie Ford oder Volvo. Von Toyota wiederum gibt es Ansätze, den Wasserstoff flüssig statt gasförmig zu nutzen, was große Fortschritte für dessen Handhabung in der Praxis mit sich bringen würde.
Wasserstoff-Erzeugung und Logistik
Kawasaki Heavy Industries befasst sich bereits seit 2010 mit Wasserstoff als Energiequelle der nächsten Generation und entwickelt Technologien zur Herstellung, zum Transport und zur Nutzung von Wasserstoff entlang der gesamten Lieferkette. Die Bezeichnung hierfür lautet HySTRA (Hydrogen Energy Supply-chain Technology Research Association). Derzeit laufen erste Tests für Volumentransporte von in Australien mit Braunkohle erzeugtem Wasserstoff im großen Stil nach Japan. Kawasaki setzt dabei auf ein spezielles Transportschiff, dessen Serienbetrieb für 2022 geplant war. Weiterhin hat Kawasaki schon wasserstoffbetriebene Gasturbinen zur stationären Stromversorgung in Betrieb, zukünftig sind wasserstoffbetriebene Motoren für Flugzeuge, Schiffe – und für Zweiräder geplant.
Fazit
Im Rahmen einer japanischen Industrie-Kooperation entwickeln Kawasaki, Yamaha, Toyota und seit Mai 2023 Honda und Suzuki gemeinsam Wasserstoff-Verbrennungsmotoren – als eine der möglichen Alternativen zu Benzin-Verbrennungsmotoren. Die Kooperation namens HySE (Hydrogen Small mobility & Engine technology) zielt auf kleinere Wasserstoff-Antriebe, unter anderem für Motorräder und Roller. Begleitend dazu wird an der Praxistauglichkeit sowie an der zugehörigen Infrastruktur und Logistik für Wasserstoff geforscht.