Yamaha 2050: CO2-neutral mit E-Motorrädern

Yamaha will bis 2050 CO2-neutral sein 90 Prozent Elektro-Motorräder

Yamaha hat angekündigt, dass das eigene Produktportfolio für 2050 überwiegend aus Elektromotorrädern bestehen soll: 90 Prozent soll der Anteil der Bikes mit Batterie statt Tank bis dahin ausmachen.

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Yamaha Elektromotor 8 Bilder

Autohersteller kündigen seit einiger Zeit selbst an, ab einem bestimmten Zeitpunkt innerhalb der nächsten 10 Jahre komplett auf den Verbrenner in neuen Modellen zu verzichten. Beim Motorrad sind solche Ansagen selten. Yamaha rammt den ersten Pfeiler ein und kündigt an 2050 in Herstellung und im Lebenszyklus neuer Modelle CO2-neutral sein zu wollen. Das Aus des Verbrenners kündigen die Japaner aber noch nicht an.

90 Prozent elektrisch

Größtenteils elektrisch möchte Yamaha seine Motoren und Motorräder bis 2050 antreiben. Beim Motorrad zeigen die Pläne eine leichte Steigerung an Anteilen elektrischer Modelle bis 2030, um 2035 dann stark anzuziehen. Also grob innerhalb zweier Modellgenerationen. Die restlichen 10 Prozent sollen dann entweder mit hoch effizienten neuen Verbrennern laufen oder per E-Fuels betrieben werden. Damit bläst die japansiche Marke ins gleiche Horn wie Honda, die ähnliche Treibstoff-Mixe ab 2024 andenken und Ducati, die kürzlich die sogenannten E-Fuels als mittelfristigen Treibstoff für sinkende CO2-Emissionen angekündigt haben.

E-Fuel Ducati 2021
Technologie & Zukunft

Blue-Core-Motoren

Den Verbrenner hat Yamaha aber lange noch nicht abgeschrieben, aber der soll effizienter werden. Erster Schritt dazu waren die Blue-Core-Motoren der aktuellen Roller-Generationen, ebenfalls heute schon sollen die drehmoment-starken Crossplane-Motoren einen kleinen Teil beitragen. Das will Yamaha mit höherer Kompression, besserer Kühlung und verminderter Reibung der Motorteile erreichen. Außerdem will Yamaha variable Ventilsteuerungen für bessere Zylinderfüllung bei unterschiedlichen Lastzuständen verwenden. Auch die Art des Fahrens nimmt Yamaha unter die Lupe und geht von automatisierten Schaltungen, Automatik-Getrieben und erweiterten Drive-By-Wire-Technologien als lohnenden Techniken aus. So möchte Yamaha die Verbräuche bis 2050 im Vergleich zu 2010 nahezu halbieren können. Helfen sollen dabei auch synthetisch hergestellte Kraftstoffe. Sogenannte E-Fuels werden aus Strom, Wasser und Kohlendioxid gewonnen und sind im besten Falle klimaneutral in der Herstellung und Distribution.

Yamaha Xmax 300 2021
Roller

Von Null auf Elektro?

Es liest sich zwar etwas nach einem Blitzstart von Null auf Elektro, doch Yamaha hat bereits Techniken in der Hinterhand. Erst im April 2021 veröffentlichte Yamaha, das man ölgekühlte Elektromotoren mit bis zu 440 PS anbieten könne. Natürlich als Antrieb für Autos, doch der Transfer zum Zweirad ist vorstellbar und mit knapp über eine Billiarde Dollar Umsatz im Jahr ist Yamaha ein dicker Fisch, der sowas – wenn entschieden – mit der Konsequenz einer Abrissbirne durchsetzt.

Yamaha Elektromotor
Yamaha
Bis zu 440 PS sollen die Elektromotoren von Yamaha leisten können.

Und das mit dem Wasserstoff?

In Sachen Zweirad möchte Yamaha den Weg zum Wasserstoff als Treibstoff oder zur Erzeugung elektrischer Energie eine Brennstoffzelle nicht gehen. Dies könnte eher im Bereich der Außenbordmotoren eingesetzt werden – als Ersatz für die V8-Aussenborder, die schon mal 425 PS aus 5,6 Litern holen können, kein großes Problem. Da gerne mal drei dieser Trümmer gleichzeitig an einem Boot hängen und zusammen knapp 1.500 Kilo wiegen können, ist auch das Gewicht der Brennstoffzellen-Technik kein großes Thema.

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Gar keins.

Fazit

Yamaha agiert hier ganz japanisch und vor allem wie ein echter Big-Player. Jahrelang Stillschweigen über eine strategische Ausrichtung, hier und da ein Häppchen und Boom: Komplette Strategie mit Zeitplänen, mehr oder weniger greifbaren Inhalten und vor allem: Was dann da steht ist Gesetz und wird umgesetzt. Yamaha will bis 2050 klimaneutral herstellen und neue Produkte über die Lebenszeit ebenfalls klimaneutral gestalten. 90 Prozent der Zweiradmotoren sollen dann elektrisch sein, die restlichen Verbrenner entweder per E-Fuel betrieben oder zur absoluten Effizienz getrieben durch weitere Verbesserung bekannter Techniken.

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