Die Kanarischen Inseln bieten mehr als Strand und Hotelburgen. Viel mehr. Und jede Insel besitzt einen ganz eigenen Charakter. Wer sich ein wenig Zeit (und ein Mietmotorrad) nimmt, wird ihn entdecken. Das Beste: Pauschalangebote kosten nicht viel.
Die Kanarischen Inseln bieten mehr als Strand und Hotelburgen. Viel mehr. Und jede Insel besitzt einen ganz eigenen Charakter. Wer sich ein wenig Zeit (und ein Mietmotorrad) nimmt, wird ihn entdecken. Das Beste: Pauschalangebote kosten nicht viel.
Lanzarote. Die schwarze Vulkaninsel gehört mit ihrer Nachbarin Fuerteventura zu den sonnigsten Flecken des kanarischen Archipels. Doch so sehr Sonnen- und Vulkanfans hier auf ihre Kosten kommen – für Motorradfahrer bietet Lanzarote, das vielerorts aufgrund der einheitlichen traditionellen Bauweise und der fast schon sterilen Sauberkeit teilweise wie ein Freilichtmuseum wirkt, vergleichsweise wenig. Kurven und Bergstrecken wie beispielsweise auf Gran Canaria sucht man hier vergebens – und Pistenabstecher sind in der Regel ohnehin tabu. Zudem werden außer der üblichen Rollerflotte praktisch keine Mietmotorräder angeboten. Tipp: Auf Fuerteventura (Miet-)Motorradurlaub machen und von dort mit dem Fahrzeug für einen Tag per Autofähre nach Lanzarote übersetzen.
Ausführliche Inselinfos finden sich im Internet unter www.lanzarote-web.de. Und in MOTORRAD 25/1999.
Fuerteventura. Das fast schon wüstenhaft wirkende Fuerteventura gilt wegen optimaler Windbedingungen als Eldorado für die internationale Surferszene, und Badefans wissen die genialen Sandstrände zu schätzen. Motorradfahrern gefallen dagegen besonders die recht kurvigen Bergsträßchen, die sich durch die karge, zumeist braune Landschaft winden. Oder das weit verzweigte Pisten- und Wegenetz, auf dem man sich mit einer kleinen Enduro richtig austoben kann. Tipp: Unbedingt die Piste in die Bucht von Garcey unter die Stollen nehmen. Der Blick auf den gestrandeten Luxusliner American Star ist genial. Flüge nach Fuerteventura sind ab etwa 300 Euro zu haben, allerdings richtet sich das Angebot auf dieser Insel fast ausschließlich an Pauschaltouristen. Zahlreiche Inselinfos (Anreise, Unterkünfte et cetera) finden sich unter www.isla-fuerteventura-de. Eine große Auswahl gut gewarteter Mietmotorräder hält der »Mal Fun Club« in Corralejo bereit. Eine Suzuki DR 350 kostet pro Tag 42 Euro, eine KTM LC4 gibt’s für 79 Euro.
Infos und Buchung unter Telefon 0034/928535152 sowie im Internet unter www.fuerteonline.de/ motorrad/.
Wer mit seinem eigenen Fahrzeug nach Fuerte reisen möchte, nimmt die Trasmediterranea-Fähre vom spanischen Cadiz. Infos dazu sind in den meisten Reisebüros erhältlich sowie im Internet unter www.dertraffic.de und www.ocean24.de. Oder in MOTORRAD 25/1999.
Teneriffa. Auf dieser Insel hat die Erde ihr Innerstes nach außen gekehrt: Kurvensüchtige Motorradfahrer finden wahre Traumstrecken durch urzeitliche Lava-Landschaften. Absolutes Highlight dürfte die perfekt ausgebaute Straße zum 3718 Meter hohen Pico del Teide sein, dem höchsten Berg Spaniens. Oder die geniale Trasse, die sich vorbei an Dattelpalmen, Zitrusbäumen und Bananenstauden an den Hängen der Masca-Schlucht entlang windet – da wird so mancher Alpenkurs blass vor Neid, zumal man hier meist mit »Schönwettergarantie« unterwegs ist. Kanarenstrom und Passatwinde sorgen auf der Insel des ewigen Frühlings das ganze Jahr über für ausgeglichene Temperaturen. Die deutschsprachige Motorradvermietung Beckel’s Bike in Puerto de la Cruz hält diverse Honda SLR 650 ab 61 Euro pro Tag bereit.
Infos und Buchung unter Telefon 0034/922362265 sowie unter www. beckels-bike.com. Wer sich ein ausführliches Bild von der Insel machen möchte, dem sei im Internet folgende Seite empfohlen: www.insel-teneriffa.de. Als Alternative zu den gängigen Pauschalangeboten bieten sich Übernachtungen in historischen Landhäusern oder Fincas an. Die Preise beginnen bei etwa 30 Euro pro Person und Nacht. Infos unter www.tenerifenatural.com. Flüge sind bei diversen Charter-gesellschaften ab etwa 350 Euro (Restplätze ab etwa 200 Euro) zu erstehen. Weitere Infos: MOTORRAD 26/2003.
La Gomera. Tiefe Schluchten, bizarre Lavafelsen und dichte Lorbeerwälder – die kleine Insel fasziniert durch steile Canyons und beeindruckende Naturlandschaften. Motorradfahrer können auf den vielen kleinen Wegen, von denen einige nach wie vor unasphaltiert sind, wahrlich auf Entdeckungsreise gehen, zumal die Insel vom Massentourismus noch immer relativ unberührt ist. Dass La Gomera viel von seiner kanarischen Ursprünglichkeit bewahrt hat, liegt hauptsächlich daran, dass die Insel recht umständlich zu erreichen ist: Die Anreise erfolgt über Teneriffa, wo es per Fähre vom Hafen Los Christianos oder Flugzeug (Flughafenwechsel) weiter nach La Gomera geht. Fast alle großen Reiseveranstalter bieten Pauschalreisen nach La Gomera an. Individualreisende finden eine Liste mit Unterkünften und viele weitere Infos beispielsweise unter www.insel-la-gomera.de. Flugtickets werden von verschiedenen Chartergesellschaften ab etwa 350 Euro angeboten (wwww.adeoreisen.de).Das Angebot an Mietmotorrädern ist vergleichsweise bescheiden. Bei Alofi Rentals in La Playa und in Vueltas kostet eine Suzuki DR 400 ab 53 Euro pro Tag, eine Yamaha XT 600 schlägt pro Tag
mit 55 Euro zu Buche.
Infos unter Telefon 0034/ 922805802 sowie im Internet unter www.bike-center-gomera.de. Ein ausführlicher Reisebericht ist in MOTORRAD 3/1999 nachzulesen.
La Palma. Beim Blick auf die Landkarte wird schnell klar: An Kurven herrscht auf La Palma kein Mangel – allein die etwa 50 Kilometer lange Strecke auf den 2426 Meter hohen Roque de los Muchachos ist schon eine Reise auf diese Insel wert. Offroad-Abstecher sind ebenfalls möglich. Der Tipp: Unbedingt die raue Piste in die »Caldera«, einem gewaltigen Vulkankrater, unter die Stollen nehmen. Bei diesen Aus- und Einblicken ist es dann fast schon egal, dass La Palma zu den regenreichsten Inseln der Kanaren zählt. Die oft heftigen, aber kurzen Schauer in den Wintermonaten sorgen für eine äußerst üppige Vegetation. Mietmotorräder finden sich bei Auto Soyka in Los Llanos. Eine Honda XR 400 oder eine Honda Transalp schlägt mit etwa 435 Euro pro Woche zu Buche. Weitere Infos: Telefon 0034/ 922463390 sowie im Internet unter www.autosoyka.com. Die Firma Mototours in Puntagorda hält mehrere Suzuki DR 350 sowie Honda XR 400 bereit, die ab 40 Euro pro Tag kosten. Zusätzlich werden diverse geführte Touren angeboten. Informationen unter Telefon 0034/ 922493486. Die Internetadresse lautet: www.mototours.de. Flüge nach
La Palma sind ab etwa 250 bis 350 Euro zu ergattern. Auf der Insel finden sich in allen
Orten Unterkünfte ab etwa 20 bis 30 Euro pro Person und Nacht. Allgemeine Inselinfos stehen unter www.la-palma.com. Eine ausführliche Reportage findet sich in MOTORRAD 1/2002.
El Hierro. Die Kleinste der Kanaren gilt als Paradies für Mountainbiker sowie für Wander- und Naturfreunde. Last-minute-Angebote oder Pauschalreisen werden für El Hierro nicht angeboten. Motorradfahrer finden zwar einige überaus attraktive Strecken, aber
keine Mietfahrzeuge. Wer die Insel dennoch auf zwei Rädern erkunden möchte, muss mit seinem Mietmotorrad von La Gomera aus eine dreistündige Fährpassage in Kauf nehmen. Ausführliche Reiseinfos über El Hierro (und die Kanaren allgemein) finden sich unter www.astrosoft.de.