Selbst im Hochsommer dürfte es dort nicht touristisch überlaufen sein, denn die engen Bergstraßen mit kniffeligen Spitzkehren schrecken Automobilisten eher ab. Der Wechsel zwischen lieblichen Ausflugszielen wie dem Ledro- und Idro-See und schroffer Bergwelt ist an manchen Stellen atemberaubend. Wegen der Kurven-Überdosis und teils steilen und nicht asphaltierten Abschnitten eignet sich die (mindestens) lange Tagestour eher für Fortgeschrittene.
Strecke: ca. 185 km / Fahrtdauer: ca. 5 Std (ohne Pausen), 1,5 Tage bei Einkehrschwung mit Übernachtung auf Maniva-Pass.
Roadbook
Start am Fährhafen in Riva, Via Giacamo CIS ➤ die SS45 bis nach Norden, dann auf die SS240 stadtauswärts wechseln ➤ immer Richtung Ledro-See halten (Stecke ist bis dahin von keinem motorradtouristischem Wert) ➤ den kleinen Ledro-See kann man in doppeltem Sinn schnell links liegen lassen und folgt der SS240 weiter in Richtung Westen.
Nach etwa 20 Kilometern befindet sich rechts die kleine Biker-Bar Firi, meist schon an geparkten Motorrädern gut zu identifizieren, hier lohnt ein kurzer Stopp, preisgünstiger und ordentliche Espresso sowie Panini ➤ durch den Ort Storo durchfahren und dann links auf die SS237 Richtung Darzo und Lodrone (ätzender Abschnitt mit Tempokontrollen). ➤ Die SS237 bis zum Idro-See weiterfahren bis zum Abzweig nach Bagolino bzw. zum Hinweisschild für den Passo di Crocedomini ➤ der SP669 hinter Bagolino nach Norden folgen ➤ es folgt eine grandiose, steil ansteigende Bergstrecke mit sehr engen Spitzkehren, Straßenzustand mitunter mäßig, im oberen Teil des Passes vergleichsweise geringe Straßenbreite, keine Leitplanken; alpines Umfeld mit üblichen Gefahren (frei laufende Tiere, Fahrbahnverschmutzungen etc.), anspruchsvoll für Fahranfänger.
Rast machen am Rifugio di Passo Crocedomini, bei Motorradfahrern beliebter Gasthof, im Sommer dort trotz Abgelegenheit am Wochenende voller Parkplatz wie bei Bikertreff ➤ nicht der normalen, asphaltierten Passstraße folgen, sondern hinter dem Rifugio in die unscheinbare Schotterstraße einfahren ➤ Schotterstrecke auch mit Straßenmotorrädern (langsam) zu befahren, loser Untergrund endet nach wenigen Kilometern ➤ tolle Bergpanoramen laden zu Fotostopps ein, insbesondere auf Höhe der verlassenen Satellitenstation.
Auf der SP345 weiter Richtung Maniva-Passhöhe fahren ➤ auf Passhöhe verschiedene Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten (z. B. Hotel Spa Dosso Alto) ➤ die SP345 nun verlassen und rechts an den Gebäuden und der Kapelle vorbei auf den geschotterten Wirtschaftsweg fahren.
Achtung, jetzt wird es abenteuerlich!
Die Mini-Straße führt einspurig runter Richtung Anfo und gleicht einem Wanderweg. Wenden mit schwerer Maschine an manchen Stellen schwierig bis unmöglich. Der grobe Schotter endet nach wenigen Kilometern, der danach betonierte Weg erlaubt nur niedrige Geschwindigkeiten; Empfehlung: ungeübte Bergfahrer sollten alternativ ab Maniva-Passhöhe lieber die reguläre Asphaltstraße bis Bagolino nehmen und von dort zum Idro-See nach Anfo (guter Seeblick auf Halbinsel, eventuell Pause am See einlegen) ➤ auf der SS237 am Idro-See weiterfahren ➤ hinterm See auf SP58 abbiegen der Straße über Lemprato bergauf nach Osten Richtung Capovalle folgen (tolle Kurvenstrecke, flüssig zu fahren) ➤ SP58 bis Abzweig zur SP9, dort rechts abbiegen nach Bollone, dort Imbiss möglich in der Bar Al Muli ➤ SP9 runter zum Valvesitino-See und weiter bis nach Gargagno (gut ausgebaute Strecke, griffiger Asphalt) ➤ ab Gargagno wieder auf die Uferstraße SS45 bis und zurück zum Fährhafen in Riva (ca. 30 km).
Weitere Infos zu dieser und weiteren Touren gibt es unter www.motorradonline.de/ride