BMW C 600 Sport im Dauertest
Abbruch nach 30.000 Kilometern

Keine Demontage, keine Beurteilung des Verschleißbildes – der Dauertest des BMW C 600 Sport musste nach 30.000 der geplanten 50.000 Kilometer abgebrochen werden. Der Grund: Aus "betriebsinternen Gründen" forderte BMW den Großroller C 600 Sport vorzeitig zurück. MOTORRAD zieht trotzdem Bilanz.

Abbruch nach 30.000 Kilometern
Foto: Foto: Künstle
In diesem Artikel:
  • "Noch nie mit einem Roller so zügig unterwegs gewesen"
  • Die erste Inspektion nach 10.000 Kilometern
  • 11.200 Euro Grundpreis plus 900 Euro für das Highline-Paket
  • Nach 20.000 Kilometern: 714 Euro-Inspektion
  • Messwerte
  • Kosten und Wartung
  • Kosten
  • Wartung und Reparaturen
  • Interview mit Rudolf-Andreas Probst
  • Leser-Erfahrung

Ha, wird sich jetzt mancher MOTORRAD-Leser amüsiert auf die Schenkel klopfen und schlussfolgern: Rache ist süß. Erst Mitte des Jahres 2014 hatte ein Getriebelagerschaden den Dauertest der BMW R 1200 GS nach 43.000 Kilometern spektakulär unterbrochen. Und jetzt, so liegt die Vermutung nahe, kündigen die Münchner den Dauertest des zweiten BMW-Fahrzeugs im MOTORRAD-Fuhrpark, des BMW C 600 Sport, eben auf. Doch wenn’s auch schwer zu verstehen sein mag: Das verfrühte Ende hat – siehe Interview – andere Gründe.

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Abbruch nach 30.000 Kilometern
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Was die Angelegenheit grundsätzlich nicht besser macht. Die Demontage des Rollers und die Bewertung des Verschleißbildes entfallen jedenfalls in diesem unvollendeten Dauertest. Schade, denn der nach dem Intermezzo des überdachten C1 (gebaut von 2000 bis 2003) zweite Aufschlag von BMW im Rollersegment hatte erfolgversprechend begonnen.

"Noch nie mit einem Roller so zügig unterwegs gewesen"

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Der C 600 erlaubt eine zügige Gangart.

Gleich beim ersten Vergleichstest (MOTORRAD 18/2012) rang der Neuling den renommierten Yamaha TMax und den ebenfalls in jenem Jahr neu präsentierten Honda Integra nieder. Und wie in diesem Vergleich, überzeugte der BMW C 600 Sport ab Mai 2013 die gesamte Redaktion. "Noch nie mit einem Roller so zügig unterwegs gewesen", notierte Datenbank-Spezialist Christian Vetter nach seiner ersten Tour begeistert ins Fahrtenbuch.

In der Tat belässt es der BMW C 600 Sport nicht bei den für Roller typischen Stärken im urbanen Umfeld. Mit 60 PS markiert der BMW-Scooter den Spitzenwert im Rollerbereich – und setzte diesen auch in der Praxis um. Mit gemessenen 181 km/h pfeilte der blaue Flitzer im Rekordtempo über die Autobahn. Wie schnell man mit dem BMW tatsächlich unterwegs war, machte oft genug erst der bei dieser Geschwindigkeit hart einsetzende Drehzahlbegrenzer bewusst.

Die erste Inspektion nach 10.000 Kilometern

Fotos: Froberg / mps-Fotostudio
Zweimal musste der BMW C 600 Sport wegen Kupplungsdefekten in die Werkstatt. Der erste Schaden (bei 4.200 km) betraf die partiell platt geschliffenen Gleitrollen.

Allerdings dauerte es nicht lange, bis das Speedfieber sein erstes Ende fand. Bereits nach wenigen Wochen begann der BMW C 600 beim dosierten Gasgeben vor allem im Stadtverkehr zu ruckeln. Platt geschliffene Kunststoffrollen verhinderten eine geschmeidige Übersetzungsänderung der Variomatik. Die Rollen wurden mitsamt der Druckplatte bei Kilometerstand 4146 ausgetauscht. Ohne Kulanz hätte der Preis für die Reparatur mit 239 Euro zu Buche geschlagen. Apropos Preis: Die erste Inspektion nach 10.000 Kilometern (Durchsicht, Öl- und Bremsflüssigkeitswechsel) hielt sich mit 181 Euro im moderaten Rahmen. Der rechte Rückspiegel, der sich in seiner schwenkbaren Aufnahme nicht mehr fixieren ließ, wurde bei diesem Service kostenlos ausgewechselt.

Dass der BMW C 600 Sport die Herbstausfahrt des Dauertest-Fuhrparks begleitete, stand nie infrage. Im Gegenteil. Auf der Tour durch die norditalienischen Alpen hielt der rasende Roller locker mit, überzeugte trotz 15-Zoll-Rädern mit motorradähnlicher Lenkpräzision und satter Straßenlage. Zudem machten ihn die breiten Sitzpolster für Fahrer und Sozia sowie der gute Windschutz auf Autobahnetappen begehrt. Allerdings nur auf der Anfahrt. Denn vor der Heimreise hatte sich wieder die Kupplung zurückgemeldet. Wegen eines defekten Dichtrings der Getriebeeingangswelle war Motoröl in das gekapselte Kupplungsgehäuse eingedrungen. Ein wesentlich verzögerter Kraftschluss war die Folge. Da die Backen der Fliehkraftkupplung mit Öl vollgesogen waren und äußerlich ohnehin ziemlich mitgenommen aussahen, wurde das gesamte Kupplungspaket inklusive Varioriemen bei Kilometerstand 12.514 ausgetauscht.

11.200 Euro Grundpreis plus 900 Euro für das Highline-Paket

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Der C 600 ist nicht günstig.

Vor diesem Hintergrund fiel zwei Monate später die kurze Stippvisite beim Händler wegen eines möglicherweise schadhaften Seitenständerschalters (Rückruf) kaum noch ins Gewicht. Apropos Ständer. Mit praktischen Details wie der über den ausgeklappten Seitenständer aktivierten Feststellbremse, dem geräumigen Gepäckraum oder den fürs Durchschlängeln im Stadtverkehr leicht nach vorn wegklappbaren Rückspiegeln gefiel der BMW C 600 Sport . Auch wenn so manchen das nur mit beiden Händen mögliche Entriegeln der Sitzbank, das beim Tanken oft aus dem Einfüllstutzen her­aus­spritzende Benzin oder die nicht abschließbaren Staufächer in der Karosserie­front störten.

Kleinigkeiten, würde der BMW C 600 Sport preislich nicht einen Premium-Anspruch erheben. Mit 11.200 Euro Grundpreis plus 900 Euro für das Highline-Paket (Luftdruckkon­trolle, Heizgriffe, Sitzheizung, LED-Tagfahrlicht) setzt der BMW im ohnehin grenzwertig teuren Segment der Großroller aber finanziell eine neue Höchstmarke.

Nach 20.000 Kilometern: 714 Euro-Inspektion

Auch der Klang des BMW C 600 will nicht zum noblen Anspruch passen. Sarkastische Vergleiche mit Betonmischern oder einer mit Schrauben gefüllten Keksdose ziehen sich wie ein roter Faden durch das Fahrtenbuch. In Zeiten, in denen die BMW-Sound-Inge­nieure die Boxermodelle oder die S 1000 R in eine sehr gezielt definierte Klangkulisse hüllen, wirkt das blecherne Geplärre des teuren Rollers lieblos und billig. Auch die 20.000er-Inspektion schlug mit 714 Euro kräftig zu Buche. 330 Euro davon hätte sich MOTORRAD ersparen können. Denn der nach dem Kupplungsdefekt erst 8000 Kilometer gelaufene Varioriemen und die Gleitrollen wurden bei dieser Durchsicht trotzdem ersetzt. Vorschrift ist Vorschrift. Seltsam mutet auch der bei diesem Service vorgeschriebene Austausch der im Ölbad laufenden Antriebskette an. Sogar vollkommen ungeschützte Ketten bringen es auch bei wesentlich stärkeren Motorrädern in der Regel auf mindestens 25.000 Kilometer Laufleistung. Nebenbei ­erhielt der Zweizylinder des BMW C 600 Sport den im Rahmen eines Rückrufs verordneten neuen Steuer­kettenspanner. Die aufgrund eines Fertigungsfehlers schnell verschleißende Schiene wurde kostenlos ersetzt.

Davon abgesehen zeigte sich der bei Kymco in Taiwan gebaute Zweizylinder nach den ausgestandenen Kupplungsproblemen zunächst unkritisch. Der Parallel­twin, der übrigens auch als Reichweitenverlängerer beim Hybridauto BMW i3 eingesetzt wird, sprang zuverlässig an, blieb angesichts des häufigen Highspeed-Einsatzes auf der Autobahn mit einem Testverbrauch von 5,2 Litern/100 km im akzeptablen Rahmen, brauchte kein Öl und im Abstand von 8000 Kilometern einen neuen Satz Reifen. Erst als dem Scooter bereits die verfrühte Rückkehr nach München drohte, brachte er sich nochmals in Erinnerung. Wie kurz nach Testbeginn, begann der BMW C 600 auch kurz vor Testende im Stop-and-go-Betrieb zu ruckeln. Ob – wie vermutet – erneut platt geschmirgelte Rollen der Fliehkraftkupplung die Schuld am stuckerigen Bummeltempo tragen, könnte die 30.000er-Inspektion zeigen. Doch die findet in der BMW-Zentrale statt – ohne MOTORRAD.

Messwerte

Foto:
Leistungsmessung.

Durch die Variomatik des BMW C 600 Sport ist es nicht möglich, den Leistungsanstieg bezogen auf die Motordrehzahl abzubilden. Das Diagramm oben zeigt deshalb die geschwindigkeitsbezogene Leistung am Hinterrad an. Die Werte bei Testbeginn und Testende differieren – wen wundert’s – nach 30.000 Kilometern nur im Rahmen der Messtoleranz. Die von BMW angegebene Nennleistung an der Kurbelwelle des Twins beträgt 60 PS.

Messung nach    2989 km     29.500 km Beschleunigung 0-100 km/h sek 6,8 6,5 0-140 km/h sek 12,8 12,8 Durchzug 60-100 km/h sek 3,3 3,2 100-140 km/h sek 6,0 5,9 Durchschnittlicher Verbrauch über 30000 km      Kraftstoff (Superl/100 km5,2Motoröll/1000 km-

Leistung an der Kurbelwelle; Messungen auf dem Dynojet-Rollenprüfstand 250, korrigiert nach 95/1/EG, maximal mögliche Abweichung ± 5 %

Kosten und Wartung

Froberg
Den zweiten Schaden (bei 12.500 km) verursachte ein defekter Dichtring der Getriebeeingangswelle.

Kosten

Betriebskosten auf 30.000 Kilometern 12,4 Liter Öl à 11,55 Euro 143,22 Euro 3 Ölfilter à 14,08 Euro 42,24 Euro 1 Luftfilter à 19,59 Euro 19,59 Euro 3 Sätze Bremsbeläge (2 vorn, 1 hinten) à 47,14 Euro     141,42 Euro 1 Satz Rollengewichte 101,59 Euro 1 Kette 64,20 Euro 1 CVT-Riemen 170,53 Euro Getriebeöl 10,25 Euro Bremsflüssigkeit 5,93 Euro Kleinteile, Schmierstoffe    50,95 Euro Dichtungen 45,80 Euro Inspektionen und Reparaturen 678,28 Euro Reifen (inkl. Montage, Wuchten und Entsorgen) 546,00 Euro Kraftstoff 2434,65 Euro Gesamtkosten 4454,65 Euro Anschaffungskosten 11.200,00 Euro Wertverlust 5350,00 Euro Schätzpreis (Händlerverkaufspreis) 5850,00 Euro Kosten pro Kilometer (ohne/mit Wertverlust)14,8/32,7 Euro

Wartung und Reparaturen

  km-Stand Rollengewichte und Führungsplatte Fliehkraftkupplung
erneuert (Garantie) 4146 Reifen vorne und hinten erneuert, Dunlop Scoot Smart 8271 Wellendichtringe Getriebe sowie Kupplungsbeläge und
CVT-Riemen erneuert (Garantie) 12.514 Seitenständerschalter erneuert (Rückruf) 14.330 Reifen vorne und hinten erneuert, Bridgestone Battlax SC F Ecopia 15.550 Bremsbeläge hinten sowie CVT-Riemen mit Rollen erneuert 20.049 Bremsbeläge vorn erneuert 26.072 Reifen vorne und hinten erneuert, Bridgestone Battlax SC F Ecopia   26.072

Interview mit Rudolf-Andreas Probst

Foto: BMW
Rudolf-Andreas Probst, BMW-Pressesprecher.

"Die Haltezeit des Dauertesters war erreicht"

Den Dauertest eines Fahrzeugs ohne konkrete technische Gründe abbrechen zu müssen, ist bei MOTORRAD noch nicht vorgekommen. BMW-Pressesprecher Rudolf-Andreas Probst erklärt die Hintergründe aus der Sicht von BMW.

Der Dauertest-Roller wurde von BMW aus, so hieß es, aus betriebsinternen Gründen zurückgefordert. Was muss man sich darunter vorstellen?
In Absprache mit MOTORRAD haben wir den Zeitraum für den Dauertest zweimal verlängert. Unser Fuhrpark, dem auch der Dauertester zugeordnet ist, unterliegt klaren betriebsinternen Regeln. Die Haltezeit eines Fahrzeugs im Fuhrpark ist aus buchhalterischen Gründen auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Diese Haltezeit des Dauertestfahrzeugs für MOTORRAD war erreicht.
Bedeutet dies, dass in Zukunft Dauertests mit einer Länge von über 18 Monaten mit BMW-Fahrzeugen nicht mehr möglich sein werden?
Wir bitten um Verständnis, dass wir uns an interne Regeln halten müssen.
Zweimal musste der Roller im Lauf der Testdistanz mit Defekten an der Kraftübertragung in die Werkstatt. Gegen Testende begann die Kupplung erneut zu rubbeln. Liegt ein konstruktives Problem vor?
Im Rahmen von Serienüberprüfungen sind ein paar CVT-Getriebe (Conti-nuously Variable Transmission, Red.) auffällig geworden, die nicht nach BMW-Vorgaben gefertigt waren. Die Getriebe wurden im Beanstandungsfall getauscht. Abgesehen davon verhalten sich das CVT-Getriebe und die Kupplung unauffällig.

Die hohe Anfahrdrehzahl nervt. Müsste bei dem großen Hubraum ein zügiger Start nicht auch mit niedrigerer Drehzahl realisierbar sein?
Prinzipiell wäre eine niedrigere An­­­fahrdrehzahl in Verbindung mit etwas reduzierten Fahrleistungen möglich. Wir haben aber eine eher sportliche Aus­legung gewählt.
Der blecherne Klang missfällt ebenfalls. Gerade in jüngster Zeit legt BMW großen Wert auf gefälligen Sound. Warum nicht beim Roller?
Das gewählte Konzept wurde auf geringe Abgasemissionen optimiert, bei gleichzeitig eigenständiger, sportlicher Optik des Endschalldämpfers.
Zwei Kupplungsdefekte, zwei Rückrufe (Seitenständerschalter, Steuerkettenspanner) – eine solche Häufung von notwendigen Werkstattterminen sollte bei einem hochpreisigen Fahrzeug doch nicht vorkommen.
Der Maxi-Scooter BMW C 600 Sport wurde ausgiebig erprobt. Dass es trotzdem in Einzelfällen zu Unannehmlichkeiten kam, bedauern wir. Im Rahmen der Gewährleistung regeln wir die wenigen Themen im Sinne unserer Kunden.
Mit dem Elektroroller C Evolution hat BMW die Präsenz im Rollersegment kürzlich auf drei Modelle verstärkt. Rücken Scooter künftig mehr in den Fokus?
Auf jeden Fall. Neben den drei Maxi-Scootern planen wir auch den Einstieg bei den Midsize-Scootern.

Leser-Erfahrung

jkuenstle.de
Geteilte Freude: Der BMW C 600 Sport bietet auch Passagieren geräumigen und bequemen Platz.

Ich gehe mal davon aus, dass BMW sich mit dem verfrühten Ende des Dauertests nach der BMW R 1200 GS keine weitere Blöße geben wollte. Bereits nach wenigen Monaten musste bei meinem Roller eine neue Kupplung eingebaut werden. Nach dem Tausch gab es weniger Ruckeln, aber dafür ein Jaulen beim Anfahren. Und es stank wie bei einer Überlastung einer Pkw-Kupplung. Ich wollte wandeln (mündlicher Vorschlag meines Händlers). Beim Termin mit dem BMW-Niederlassungsleiter lief der frisch gewartete BMW C 600 Sport ordnungsgemäß. Also keine Wandlung. Ein paar Tage später machte ich eine Tour – und alles war wie vorher. Daraufhin schrieb ich eine Mail, dass ich Händler und BMW zu 99,9 Prozent nicht mehr bei Kaufentscheidungen mit einbeziehen werde. Keine Antwort. Welch ein Zinnober mit einem nagelneuen, 12.000 Euro teuren
Gefährt.
Jörg Held, 55278 Hahnheim

Der BMW C 600 Sport ist ein unterschätzter Außenseiter auf unseren Straßen, vermutlich wegen des hohen Preises. Ist diese Hürde einmal genommen und hat man sich an die helle, etwas nervige Geräuschkulisse gewöhnt, macht der Roller großen Spaß. Der Benzinverbrauch lag nach rund 3000 Kilo­metern bei 5,4 l/100 km, bis dahin kein messbarer Ölverbrauch und keine Reparaturen. Zwischenzeitlich habe ich den Roller verkauft und mich einem weniger praktischen Zweitmotorrad (siehe Foto) zugewendet. Vollen Fahrspaß bietet halt nur ein Motorrad.
Carsten Roetz, Basel, Schweiz

Gekauft habe ich den BMW C 600 Sport für 7490 Euro  als einjährigen Vorführer. Erster außerplanmäßiger Werkstattaufenthalt nach 300 Kilometern. Nach der ersten Regenfahrt: Helmfach undicht. Zweiter Werkstattaufenthalt bei 2300 Kilometern. Der Blinkerschalter klemmte. Positiv: Fahrwerk, Sitzposition, Windschutz. Durchschnitt: Bremsen, Ablagemöglichkeiten, Fahrleistungen. Negativ: Sound, Verbrauch (5 Liter/100 km), Gewicht (252 Kilo), kein Ölschauglas, Kupplung rupft, Cockpit mit wenigen Informationen, Verarbeitung, Preis. Weitere von mir in Betrieb befindliche Zweiräder sind: Suzuki GSX R 1000, Aprilia Tuono V4 APRC.
Jürgen Rojahn, 38527 Meine-Gravenhorst

Ich selbst besitze so ein Fahrzeug und bin eigentlich recht zufrieden. Natürlich muss man sich schon fragen, warum ein Roller mit asiatischem Kymco-Motor und ohne technische Gimmicks so viel Geld kosten soll. Zu den Fahrleistungen: Der lange Schleifweg und das starke Ruckeln der Kupplung unterbinden jedes sportliche ­Anfahren. Ich habe auf leichte Rollen von Dr. Pulley und eine Hit-Kupplung umgerüstet – und das Problem ist erledigt. Viele Details werfen Fragen auf. Warum muss ich zum Öffnen der Sitzbank den Schlüssel drehen und dann meine andere Hand unter die Sitzbank quetschen, um diese anzuheben? Warum sind die Handschuh­fächer nicht abschließbar? Warum ist die Scheibe der BMW C 600 Sport so weich, dass sie sich beim schnellen Fahren weit nach hinten biegt? Jetzt aber auch zum Guten: Ich hatte noch nie einen Roller mit einem so guten Fahrwerk. Auch die Bremsen sind top. Die Fahrleistungen sind nach der Startphase druckvoll. Ich hoffe mal, BMW versemmelt nicht auch noch den zweiten Anlauf im Roller-Geschäft nach dem C1. Den hatte ich auch besessen.Philipp Dempewolf, 30559 Hannover

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Erscheinungsdatum 26.05.2023