- Amphibien-Lambretta mit Drehpaddel am Hinterrad
- Testfahrt auf dem Meer vor Portsmouth
- 700 Stunden und 20.000 Euro
- Fazit
Der erste Lambretta Amphibien-Roller wurde von Phillip Keeler in England entworfen und feierte 1965 auf der Motorrad- und Fahrradausstellung in Brighton Premiere.
Amphibien-Lambretta mit Drehpaddel am Hinterrad
Die Konstruktion ist denkbar einfach: Schaumstoffgefüllte Fiberglas-Schwimmer sind an beiden Seiten befestigt und sorgen für genügend Auftrieb, um den Roller inklusive zweier Personen über Wasser zu halten. Der Antrieb auf dem Wasser erfolgt über ein Drehpaddel, das am Hinterrad angebracht ist. Für den Straßenbetrieb werden die Schwimmer über die Scharniere hochgeklappt und fixiert.
Ob Lambretta eine Serienproduktion des Amphibien-Rollers anstrebte oder es rein um ein Unikat als Ausstellungsstück ging, ist nicht bekannt.
Testfahrt auf dem Meer vor Portsmouth
Der Feuer- beziehungsweise Wasserprobe stellte sich die Amphibien-Lambretta im Meer vor Portsmouth. Douglas Bedford, ein Mitarbeiter von Lambretta Concessionaires, führte den Test aus, hatte aber – wie auch andere Eingeweihte – Bedenken, ob das Gefährt nicht direkt sinken würde. Die Testfahrt verlief geheim und erfolgreich. Zumindest dieses eine Mal. Denn bei einer weiteren Fahrt versank die Amphibien-Lambretta im See von Mallory Park, wo sie vermutlich bis heute liegt.
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700 Stunden und 20.000 Euro
Die hier gezeigte und zum Verkauf stehende Amphibien-Lambretta wurde von Costantino Frontalini in Italien als exakte Kopie des Originals gebaut – bis zum Jahr, Modell und Farbe der verwendeten Lambretta und Schwimmkörper. Frontalini und sein Team initiierten das Projekt zum 50. Jahrestag des Originals: Sie modifizierten eine Lambretta J125 von 1964 nach den verfügbaren historischen Dokumenten, einschließlich der blauen Fiberglas-Pontons, des Paddelmechanismus, des vorderen Ruders und der Scharniere, die es ermöglichen, die Schwimmer in auf- oder abgesenkter Position zu fixieren.
Das Projekt dauerte etwa 700 Stunden und kostete über 20.000 Euro. Getestet wurde es auf dem See von Cingoli in Italien, nicht weit entfernt vom Sidecar-Museum in Cingoli (Italien), in dem es bis heute ausgestellt wird. Aber wohl nicht mehr lange, denn die Amphibien-Lambretta soll versteigert werden, und zwar über H&H Classics in einer Live-Online-Auktion, die am 10. Mai endet.
Fazit
Frontalini und sein Team sind bekannt für ihre ungewöhnlichen Motorrad- und Roller-Projekte, darunter beispielsweise auch eine überdimensionale Vespa Faro Basso. Mit der Amphibien-Lambretta ist das Sidecar-Museum in Cingoli (Italien) um eine Kuriosität reicher – bis sie versteigert wird.