Piaggio Medley 125 im Kompakt-Test

Piaggio Medley 125 im Kompakt-Test Mischmaschine

Einen guten Mix soll er bieten, der Piaggio Medley 125: Das Platzangebot eines Beverly und die Wendigkeit eines New Liberty. Der Kurztest zeigt, ob's die Mischung stimmt.

Mischmaschine Piaggio
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Piaggio Medley 125. Wer immer für die Namensfindung des hier vorgestellten Rollers verantwortlich war, er wird sich seinen Teil dabei gedacht haben. Schaut man nämlich im Wörterbuch, was Medley bedeutet, so kommen dann Angaben wie Durcheinander, Gemisch oder Kuddelmuddel zutage. Einerseits. Andererseits ist Medley auch die Bezeichnung für mehrere Lieder, die zu einem einzigen verbunden werden. Eine Verbindung oder Mischung also.

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Und genau diese Bedeutung wird wohl die Intention gewesen sein. Schließlich passt der 3390 Euro teure, ebenfalls in Vietnam gefertigte Piaggio Medley 125 exakt in die Lücke zwischen dem kleinen, schmächtigen und mit 2460 Euro sehr günstigen New ­Liberty (siehe MOTORRAD 5/2016) und dem schweren, ausladenden, in Italien pro­duzierten Beverly, für den 4290 Euro zu bezahlen sind. Laut Piaggio soll er eine schmackhafte Mischung aus Platzangebot, Komfort und Fahrleistungen des Beverly sowie der Wendigkeit, des kinderleichten Umgangs und des preisgünstigen Unterhalts des New Liberty sein.

Geringer Verbrauch, geringe Unterhaltskosten

Konzeptionell liegt er auf jeden Fall näher am Liberty. Wie dieser wird auch der Piaggio Medley 125 von einem Antrieb der neu entwickel­ten, iGet genannten Motorenfamilie angetrieben. Diese Motoren sind auf Laufkultur, geringen Verbrauch und geringe Unterhaltskosten ausgelegt. Ein Ölwechsel steht erst nach 10.000 Kilometern an, die Ventilspielkontrolle sogar nur alle 20.000 Kilometer. Laut Piaggio soll auch der Medley nur knapp über zwei Liter verbrauchen. Wozu auch die abschaltbare Start-Stopp-Automatik ihren Teil beiträgt. Der Medley hat die 12,3 PS leistende Version mit Wasserkühlung und Vierventil-Zylinderkopf, der Liberty kühlt mit Luft, hat nur drei Ventile und generiert 10,9 PS. Da der Piaggio Medley 125 mit rund 140 Kilo nur deren zehn mehr wiegt, wirkt er im Fahrbetrieb deutlich lebendiger. Und obwohl er von den äußeren Abmessungen nur wenig über dem Liberty liegt, wirkt er deutlich erwachsener. Der Beverly spielt mit 15 PS und 180 Kilo in einer anderen Liga und wirkt wie ein Passat, der neben zwei Golf steht.

Zurück zum Piaggio Medley 125. Ein wichtiges Krite­rium beim Roller ist immer der Stauraum. In diesem Punkt ist alles paletti. Dank abschließbarer Klappe im Beinschild, die, wenngleich gut versteckt, auch eine USB-Ladebuchse bereithält, und einem Helmfach, das mindestens einen Integral- sowie einen Jethelm schluckt. Weiteren Stauraum gibt’s auf Wunsch im Topcase, der Träger ist schon einmal da.

Handlich durch's Großstadtgewühl

Dank 16-Zoll-Vorderrad und 14-zölligem Gummi hinten fährt der Piaggio Medley 125 stabil und dennoch handlich durchs Großstadtgewühl. Und im Gegensatz zum hinten mittels Trommel gebremsten Liberty hat er ein vollwertiges Zweikanal-ABS, welches sich um beide Räder kümmert, beim Liberty wird nur vorne bei Bedarf elektronisch geregelt. Die Bremsen tun ihren Job ohne großes Aufsehen zu erregen mit ordentlicher Wirkung bei mittlerer Handkraft. Insgesamt wirken die Federelemente wertiger, wenngleich sowohl Gabel als auch Federbeine – der Medley hat zwei, der Liberty nur eines – sich doch sehr ähneln.

Neben der bereits erwähnten Start-Stopp-Automatik sowie der USB-Buchse hat der Piaggio Medley 125 von seinen Erbauern noch Haupt- und Seitenständer sowie die neuerdings unvermeidlichen LED-Tagfahrlichter mit auf den Weg bekommen. Das klar gegliederte Cockpit informiert neben dem Notwendigen auch noch über Zeit und Außentemperatur. Abschließend darf gesagt werden, dass der Medley seinen Aufpreis zum Liberty allemal wert ist und gar nicht mal so viel weniger kann als der in die Jahre gekommene Beverly. Eine gelunge­ne Mischmaschine also.

Technische Daten Piaggio Medley 125

Motor

Wassergekühlter Einzylinder-Viertakt-Motor, eine obenliegende, kettengetriebene Nockenwelle, vier Ventile pro Zylinder, Einspritzung, geregelter Kata­lysator, stufenlose Riemenautomatik.

Bohrung x Hub 52,0 x 58,7 mm
Hubraum 125 cm³
Nennleistung 9,0 kW (12,3 PS) bei 8250/min
Max. Drehmoment 11,5 Nm bei 6500/min

Fahrwerk

Rohrrahmen aus Stahl, Telegabel, Ø 33 mm, zwei Federbeine, Federweg vorn/hinten 88/76 mm, Scheibenbremse vorn, Ø 260 mm, Scheibenbremse hinten, Ø 240 mm, Zweikanal-ABS.

Alu-Gussräder 2.50 x 16; 2.50 x 14
Reifen 100/80-16; 110/80-14

Maße und Gewichte

Radstand 1396 mm, Sitzhöhe 800 mm, Gewicht vollgetankt zirka 140 kg, Zuladung zirka 200 kg, Tankinhalt 7 Liter.

Garantie zwei Jahre
Farben Blau, Grau, Weiß
Preis inkl. Nebenkosten 3390 Euro

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