Es ist eigentlich eine unfassbare Zahl: 137 Millionen Fahrzeuge werden von uns in Deutschland bewegt, vom federleichten, keine zehn Kilogramm wiegenden Rennrad bis zum 40 Tonnen schweren Lkw. Dazwischen auch wir Motorradfahrer. Unser Bestand kratzt gerade an der fünf Millionen-Marke, Tendenz weiter steigend. Und egal auf welchem Gefährt man sitzt, ob man beruflich bedingt oder aus Spaß an der Freud unterwegs ist: Jede Fahrerin, jeder Fahrer, aber auch jeder Passagier, den man befördert, will gesund und munter wieder zu Hause ankommen. Dass es bei dieser schier unfassbaren Zahl nicht immer klappt, ist einleuchtend: 2,3 Millionen Unfälle geschehen pro Jahr im Straßenverkehr, bei denen knapp eine halbe Million Personen – wie es technokratisch ausgedrückt wird – "zu Schaden kommen". Sprich: Menschen werden leicht oder schwer verletzt, haben zum Teil mit lebenslangen Folgen zu kämpfen oder verlieren im schlimmsten aller Fälle ihr Leben.
Grund genug für uns Redaktionen unter dem gemeinsamen Dach der Motor Presse Stuttgart, für mehr Verständnis und mehr Miteinander im Straßen- verkehr zu werben. Das ist auch das klare Votum, das unsere Umfrage unter mehr als 11.000 Verkehrsteilnehmern ergeben hat: 75 Prozent glauben, dass es nur mit mehr Aufklärung und Information für die jeweils andere Seite klappt. Deshalb werden wir nach dem Auftakt unserer Sicherheitskampagne im Jahr 2021 diese auch 2022 fortsetzen und gemeinsam Themen, Tests und Aktionen umsetzen, die zur Sicherheit aller im Verkehr beitragen sollen. Nach dem Start in dieser Ausgabe, wo wir uns speziell dem Zustand von Straßen unter dem Aspekt des Unfallrisikos widmen, werden wir in einer weiteren Folge den Blick auf die Fahrzeugtechnik, aber auch Fahrzeugbeherrschung lenken, wenn es um das Thema Bremsen geht. In Folge 3 geht es schließlich um das, was wir alle tun können, um unser eigenes Unfallrisiko – aber auch das der anderen Seite – zu senken. Wir bleiben dem Kampagnenmotto des Vorjahres treu: Rücksicht hat Vorfahrt! Denn nur so können wir sicher an-, vor allem aber gemeinsam weiterkommen.