Ducati 1299 Superleggera (2017)
Supersport-Rakete mit Straßenzulassung

Ducati hat im Vorfeld der EICMA 2016 in Mailand die neue Ducati 1299 Superleggera vorgestellt. Der neue Supersportler wurde aus feinsten Teilen gefertigt und ist auf 500 Exemplare limitiert.

Supersport-Rakete mit Straßenzulassung
Foto: Ducati

Die Elektronik stammt aus dem MotoGP-Bike; die Bremsen und das Fahrwerk kommen bei den Ducati-Bikes in der Superbike-WM zum Einsatz. Die meisten anderen Komponenten dieser Supersport-Rakete bestehen aus Karbon. Und last but not least wäre da noch der neue Superquadro-Zweizylinder-Motor, der serienmäßig sagenhafte 215 PS bei 11.000/min leisten soll. Die Zutaten, die bei der Herstellung der Ducati 1299 Superleggera verwendet wurden, klingen mehr als vielversprechend.

EICMA 2023

Laut eigener Aussage möchte Ducati mit der neuen Ducati 1299 Superleggera in nie erreichte Spähren von Stil, Eleganz und Leistung vorstoßen – eine ambitionierte Zielsetzung, wie wir finden. Wenn man allerdings einen Blick auf die einzelnen Komponenten und Eckdaten wirft, dürfte den meisten Racing-Enthusiasten das Wasser im Mund zusammenlaufen. 

Karbon soweit das Auge reicht

Monocoque, Einarmschwinge, Räder, Heckrahmen und Verkleidung sind aus Karbon gefertigt. Der Tank besteht aus Aluminium. Vergleicht man das Gewicht der in der Ducati 1299 Superleggera verwendeten Bauteile mit denen der Ducati 1299 Panigale, erhält man dank der Karbonteile eine satte Gewichtsersparnis. Das aus Karbon gefertigte Monocoque wiegt beispielsweise 1,7 Kilogramm weniger als das Aluminium-Monocoque der Panigale. Die Einarmschwinge ist im Vergleich um 0,9 Kilogramm leichter. Die aus Karbon gefertigten Räder, die mit dem Pirelli Diablo Supercorsa SP bereift sind, wiegen in der Summe 1,4 Kilogramm weniger als die Räder der Panigale. Eine neue Lithium-Ionen-Batterie sorgt zusätzlich für eine Gewichtsersparnis von weiteren 1,7 Kilogramm. Wie viel die neue Superleggera letztlich wiegt, hat Ducati leider nicht verraten.

Das Elektronikpaket der neuen Ducati 1299 Superleggera stammt aus der MotoGP. Der Hersteller aus Bologna stattet den neuen Supersportler mit der 6-Achsen-Inertial-Measurement-Unit (6D IMU) von Bosch aus, welche dem Fahrer verschiedene Assistenzsysteme liefert. Neben der Ducati Traction Control Evo (Traktionskontrolle) stellt der Bosch-Sensor dem Piloten die Assistenzsysteme Ducati Slide Control (Drift-Assistent), Ducati Wheelie Control Evo (Wheelie-Kontrolle), Ducati Power Launch (Starthilfe), Schräglagen-ABS, Engine Brake Control (Bremsassistent) und Ducati Data Analyser+ GPS (Datenanalyse)  bereit.

Racing-Kit steigert Leistung auf 220 PS

Käufer der Ducati 1299 Superleggera erhalten zudem ein Racing-Kit, welches aus einer Titan-Auspuffanlage von Akrapovic, einer Motorradabdeckplane, einem Vorder- und Hinterradständer, Blindstopfen zum Abdecken diverser abgebauter Teile, einer Racing-Verkleidungsscheibe und einem Elektrik-Kit zum Entfernen des Seitenständers besteht.

Dank des Racing-Kits sinkt das Gewicht der Superleggera nochmals und die Leistung erhöht sich auf 220 PS. Die Straßenzulassung erlischt dadurch allerdings.

Preis und Verfügbarkeit Ducati 1299 Superleggera

Die Ducati 1299 Superleggera kostet 79.000 Euro. Wann die Markteinführung ist, hat Ducati noch nicht bekannt gegeben – ist aber auch uninteressant für uns Normalsterblich, denn alle 500 Superleggeras sind laut Ducati bereits verkauft.

Ausstattung der neuen Ducati 1299 Superleggera im Detail

Foto: Ducati
Ducati 1299 Superleggera.

Rahmen: Karbon-Monocoque, Karbon-Einarmschwinge, Karbon-Räder mit innerer Aluminiumnabe, Karbon-Heckrahmen, Karbon-Verkleidung, Aluminiumtank, Voll einstellbare Öhlins FL936 Upside-Down-Gabel mit 43mm Durchmesser, Voll einstellbares Öhlins TTX36 Federbein mit Titanfeder, Brembo MCS 19.21 Radialhandbremspumpe, Brembo TT29OP1 Bremsbeläge, Seriennummer 1 bis 500 in der oberen Gabelbrücke

Motor: Zweizylinder-Superquadro-Motor mit 215 PS bei 11.000/min und 149 Nm bei 9.000/min, Kolben mit 116 mm Bohrung, zwei Kolbenringen und gefrästen Kolbenböden zur Erhöhung der Kompression auf 13:1, Leichtere Kurbelwelle mit größerem Hubzapfen und Ausgleichsgewichten aus Wolfram, Titanpleuel, Sandguss-Motorgehäuse, Vergrößerte Durchmesser der Titan Einlass- und Auslassventile, Überarbeitete Ein- und Auslasskanäle in den Zylinderköpfen, Nockenwellen mit mehr Ventilhub, komplette Titan-Auspuffanlage von Akrapovic mit zwei hohen Endschalldämpfern

Elektronik: 6-Achsen-Inertial-Measurement-Unit (6D IMU) von Bosch, Ducati Traction Control Evo (DTC Evo), Ducati Slide Control (DSC), Ducati Wheelie Control Evo (DWC Evo), Engine Brake Control (EBC), Schräglagen-ABS von Bosch, Ducati Power Launch (DPL), Ducati Quick Shift (DQS) up/down, Lenkerschalter zur Justierung von DTC, DSC, DWC und EBC auf der Rennstrecke und Aktivierung von DPL, Ducati Data Analyser+ (DDA+), leichte Lithium-Ionen Batterie

Rennstrecken-Kit: Komplette Titan-Racingauspuffanlage von Akrapovic mit zwei hohen Endschalldämpfern, Motorabdeckhaube, Vorder- und Hinterradständer, Blindstopfen um Abdecken der Befestigungspunkte des abgebauten Kennzeichenhalters, Racing-Verkleidungsscheibe, Elektrik-Kit zum Entfernen des Seitenständers, Blindstopfen zum Abdecken der Befestigungspunkte der abgebauten Rückspiegel

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