Fahrbericht Yamaha YZF-R1M (2018)
Extrem spitz und nichts für Anfänger

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Interesse an einer brandneuen Yamaha YZF-R1M des Modelljahres 2018? Interessenten können sich für den Kauf eines Exemplares registrieren. Wir konnten das neue Superbike bereits fahren.

Extrem spitz und nichts für Anfänger
Foto: Yamaha

Für all diejenigen, für die eine normale R1 nicht exklusiv genug ist, bietet Yamaha mit der Yamaha YZF-R1M seit geraumer Zeit ein limitiertes Sondermodell mit einigen Extras an. Auch im Modelljahr 2018 haben einige Auserwählte die Gelegenheit dazu, eine R1M zu kaufen. Interessenten können sich auf einer eigens dafür eingerichteten Website registrieren, um die Chance auf ein Exemplar zu haben. Der unverbindliche Kaufpreis des Herstellers für die 2018er-Yamaha YZF-R1M: 23.995 Euro zzgl. Nebenkosten. Interessenten können sich unter dem folgenden Link registrieren:

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Die Überarbeitung der R1M fällt nicht besonders spektakulär aus. Sie hat für 2018 ein semi-aktives Öhlins-Fahrwerk der zweiten Generation bekommen, mit dem der Fahrer jetzt mehr experimentieren und herumspielen kann. Das Fahrwerk ist mechanisch dasselbe wie im Vorgänger der R1M, nur die Software kann mehr. Es gibt jetzt nämlich Modi, in denen man die Dämpfung speziell für die Bereiche "Anbremsen", "Kurvenfahrt" und "Herausbeschleunigen" verändern kann. Außerdem ist es möglich, die Dämpfung an Gabel und Federbein generell härter oder weicher zu stellen. Yamaha nennt das "Firmness".

Eine weltbewegende Neuentwicklung ist das nicht, denn exakt dieselbe Technologie steckt auch in den Fahrwerken der neuen Ducati Panigale V4S und der Honda Fireblade SP. Da funktionierts haargenau gleich.

Weitere Neuerungen: Die R1 (M- und Standard-Version) hat jetzt einen Blipper und eine überarbeitete LIF-Kontrolle zur Regulierung von Wheelies.

Die R1M verlangt nach Eingewöhnung

Yamaha
Superbike mit spitzem Charakter.

So, raus aus der Boxengasse und rauf auf die Rennstrecke. Schnell wird klar, die R1M ist ein sehr agiles und leistungsstarkes Motorrad - nichts für Anfänger! Nicht wegen der Motorleistung, sondern aufgrund ihrer generell spitzen Charakteristik. Wenn man die R1 präzise und ruhig fährt, kommt eine schnelle Rundenzeit dabei heraus. Für Hektiker empfehlen sich stabilere Motorräder. Eine R1 verzeiht einfach nicht so sehr. Wenn man einen Tick zu früh einlenkt ist die Linie futsch. Es dauert gut zwei Runden bis man sich an das Lenkverhalten gewöhnt und sich ein sauberer Strich einstellt. 

Jetzt spät und hart auf die Bremse. Die R1M reagiert mit einem leicht werdenden und herumtänzelnden Heck. Die Standard-Version mit konventionellem Fahrwerk noch etwas mehr als die M-Variante. Bei der M ließ sich das Phänomen abstellen, nachdem im Modus "Braking" des elektronischen Fahrwerks drei "virtuelle Klicks" zugegeben wurden (es gibt fünf Stufen plus und minus). Fortan tänzelte das Heck nicht mehr wild herum, sondern ging beim harten Anbremsen mehr in einen schönen Slide über.

Der Blipper funktioniert ordentlich, die neue dreistufige LIF-Regelung arbeitet sogar exzellent. Das Vorderrad knallt nicht abrupt herunter, sondern wird sanft wieder auf dem Asphalt abgesetzt. Klasse! Schon die Gabel des Standard-Modells überzeugt auf der ganzen Linie - sie ist extrem stabil und liefert ein tolles Feedback.

Fazit: Wer bereit ist, sich mit der R1 (vor allem der M-Version) intensiv auseinanderzusetzen, wird damit bestimmt glücklich werden. Glücklich werden aber auch die, die die R1 nur als Prestige-Objekt haben wollen. Allen anderen sei gesagt: Es gibt leichter zugängliche Motorräder.

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Erscheinungsdatum 13.09.2023