Wer die 80er schon bewusst erlebt hat, der kennt wenigstens den Buchtitel. "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten", in den USA erstmals 1974 erschienen, war ein Weltbestseller. Auch wenn er polarisierte. Die einen liebten und verehrten das Buch. Die anderen quälten sich mit philosophischer Betrachtung von Luftfilterwechsel und Transzendenz der Ventileinstellung nur herum. Manches in der teilweise autobiographischen Beschreibung Pirsigs einer Motorradreise mit seinem Sohn Chris durch die USA der Hippie-Ära blieb unverständlich. Wer eine Abenteuergeschichte erwartet hatte, stellte sich oft eine andere als die von Pirsig gesuchte Sinnfrage - und gab nach einem Drittel der 450 Seiten auf.
Vor seinem ersten Erscheinen hatten über 120 Verlage das Manuskript des 1928 geborenen Amerikaners abgelehnt, erzählte der menschenscheue Pirsing in einem seiner seltenen Interviews. Doch das Buch machte den studierten Chemiker und Philosophen weltberühmt. Seine Kenntnisse über fernöstliche Zen-Philosophie hatte sich Robert M. Pirsig in Indien erworben. In seiner Heimat galt der Amerikaner als talentierter Mechaniker, arbeitete unter anderem als technischer Journalist. All dieses Wissen vereinigte er schließlich im ersten seiner insgesamt nur zwei Bücher.
Am 24. April 2017 ist Robert M. Pirsig in seiner Heimat in Maine, USA, gestorben. Er wurde 88 Jahre alt.