Wasserstoff-Motorrad: MIT baut Ducati mit Brennstoffzelle

MIT, Doosan, Brennstoffzelle, Wasserstoff
Studenten bauen Ducati mit Brennstoffzelle

Veröffentlicht am 19.02.2024

Vom MIT, dem Massachusetts Institute of Technology, hat der eine oder andere vielleicht schon gehört, falls nicht: Wer dort studiert oder forscht, gehört zur Elite der Ingenieure. Und wie es sich gehört, unterhält die Uni studentische Projekt-Teams. Eins davon, das MIT Electric Vehicle Team, hat schon mehrere Autos elektrifiziert, darunter ein alter Porsche 914. Zusammen mit dem Brennstoffzellen-Hersteller Doosan Mobility Innovation entsteht ein Motorrad mit einer Brennstoffzelle als Stromspender. Und ja: das Doosan von den kleinen Baggern.

Ducati mit Brennstoffzelle

Besonders interessant am ersten Konzept des MIT EVT war der Einsatz einer alten Ducati mit Desmo-Due-Motor, also dem alten, luftgekühlten Motor aus den ersten Monstern und SS-Modellen. Ebenso blieb der ikonische Rohrrahmen Teil des Konzepts. Vom V2 selbst war nur das Gehäuse nebst Getriebe übrig. Anstatt einer Kurbelwelle saß der E-Motor im Gehäuse, das vorhandene Getriebe blieb in Form und Funktion erhalten. Das war im März 2023.

Neue Version 2024

Im Februar 2024 zeigte das Team den fahrenden Prototyp, der sich deutlich vom ersten Konzept unterscheidet. Der charmante Kniff mit dem alten Gehäuse hielt der Realität nicht stand, immerhin ist der Rohrrahmen noch im Spiel. Anstelle des Ducati-Getriebes sitzt ein Käfig aus Aluplatten, die den Motor und dessen Steuerung halten. Davor sitzt der Puffer-Akku und am alten Platz der Airbox bauten die Studierenden die Brennstoffzelle ein. Der Wasserstoff lagert in einem Druckbehälter im Heck.

Wasserstoff-Experiment mit 2 PS

Vom Brennstoffzellen-Hersteller Doosan nutzt das MIT EVT das Model DM15, das eine Spitzenleistung von 9 Kilowatt oder 12 PS entwickelt. Die Nennleistung liegt knapp unter 2 PS, was die Leistung des Motors zwischen den beiden Werten eingrenzt. Das Modul allein wiegt nur 2,9 Kilogramm und kann über einen Wechseltank mit Wasserstoff versorgt werden. Als Pufferspeicher für den Antrieb dienen zwei LiPo-Akkus mit je 10.000 mAh Kapazität. Den Puffer benötigt das System, um die Verzögerung der Brennstoffzelle auszugleichen. Die entsteht, wenn keine Leistung abgerufen wird, denn die Brennstoffzelle produziert nur Strom, wenn "Gas gegeben" wird. Doosan nutzt diese Zelle, um Drohnen anzutreiben.