- Marcus Schardt, Unit Sales Director Motorrad & Luftfahrt
- Fazit Marcus Schardt:
- Dina Dervisevic, Redakteurin motorradonline.de
- Fazit Dina Dervisevic:
- Jens Kratschmar, Redakteur motorradonline.de
- Fazit Jens Kratschmar:
- Mona Pekarek, Redakteurin, Service Ressort
- Fazit Mona Pekarek:
- Fazit
Die Reisegruppe "MOTORRAD auf der EICMA 2021" bestand aus acht Mitgliedern, die zwischen zwei und vier Tagen in Mailand auf der Messe unterwegs waren. Genug Zeit, die fünf Messehallen intensiv nach Neuem und Schönem zu durchstöbern. Da bleibt nicht nur großartiges im Gedächtnis. Hier die Tops und Flops, "Hot or Not", der MOTORRAD-Redaktion auf der EICMA 2021.
Marcus Schardt, Unit Sales Director Motorrad & Luftfahrt
Zahl der besuchten EICMAs: 16
Tops:
1. Triumph Speed Triple RR – die perfekte Kombination aus Schönheit und Sportlichkeit.
2. Royal Enfield SG 650 Concept – ein ausgesprochen schöner Blick in die Zukunft von Royal Enfield.
3. Benelli TRK 800 – sehr schöner Stil in der Reise-Enduro-Klasse.
4. Moto Guzzi V85 TT Guardia d'Onore – sehr edles Sondermodell der bewährten V85.
5. MV Agusta Lucky Explorer 950 – ein überraschend dynamischer Einblick in die neue Welt von MV Agusta, eine Mischung aus Schönheit und Funktionalität.
Flops:
1. Bimota KB4 RC – für mich schwer verdauliche Linienführung. Das wird entweder eine Stilikone oder der totale Flop.
2. Moto Guzzi V100 Mandello – technisch sicherlich fortschrittlich gelöst, aber die farblich verspielte Luxusvariante schafft nicht den Sprung in mein Herz.
3. Zontes 350 T1 – sieht technisch modern aus, wirkt aber optisch etwas gedrungen.
Fazit Marcus Schardt:
Trotz der fehlenden Hersteller BMW, Ducati, KTM und Harley war es wichtig, dass die Messe hier Flagge zeigte und viele Besucher angelockt hat. Als Plattform für den Austausch innerhalb der Motorrad-Szene ist die Messe unverzichtbar. 2022 wird die Messe hoffentlich wieder unter besseren Rahmenbedingungen stattfinden.
Dina Dervisevic, Redakteurin motorradonline.de
Zahl der besuchten EICMAs: 8
Tops:
1. Die neuen Fantic 500er und 125er – weil sie einfach richtig, richtig gut aussehen. Vor allem die Caballero 500 Explorer und die Caballero Rally 125 sind mir einfach ein Augenschmaus.
2. Zwei neue Roller: der Aprilia SR GT 125 und der Honda ADV 350 im Adventure-Look. Auch wenn jetzt einige anmerken möchten, dass dieser Adventure-Anzug, genau wie beim Honda X-ADV 750, auch bei diesen Rollern absolut überflüssig sei – ich finde die Optik frisch und genau richtig. Adventure-Look verpflichtet schon lange nicht mehr zur Geländefähigkeit. Und im Großstadtdschungel kanns auch ganz schön unübersichtlich zugehen.
3. Ebenfalls top: die chinesischen Motorradbauer, die echt professionelle Messeauftritte mit wirklich guten Ständen und Produkten hingestellt haben.
Flops:
1.Leider brachte Royal Enfield keinen Ausblick auf die 650er-Himalayan-Studie mit auf die EICMA. Flop Nummer eins für mich, weil ich darauf besonders gehofft hatte.
2. Ducatis Abwesenheit – geht in meinen Augen als italienischer Hersteller auf der EICMA gar nicht. Aber auch BMW, KTM und Harley sollten sich, meiner Ansicht nach, keine erneute Abwesenheit auf der größten europäischen Motorradmesse leisten.
3. Valentino Rossi war am Donnerstag zu Gast auf seiner Abschiedstour am Yamaha-Stand. Natürlich war alles großräumig abgesperrt, es gab eine Schlange von der Metro bis zur Messehalle und im Vorfeld wurden extra Karten für dieses Event vergeben. Meine Mission, il Dotorre zum Abschied zu winken, scheiterte natürlich kläglich.
Fazit Dina Dervisevic:
2022 werden einige Hersteller wieder am Start sein, die sich die EICMA 2021 gespart haben. Einfach weil sie gemerkt haben, dass Abwesenheit selten von Vorteil ist. Die chinesischen Hersteller präsentierten sich mit professionellen Ständen und meist guten Produkten dort, wo BMW, Ducati und KTM 2021 eine Lücke hinterlassen haben. Und in Italien steht mit der Benelli TRK 502 schon heute ein chinesisches Fabrikat auf Platz 1 der Zulassungszahlen. Und die Marken ohne europäischen Namen treffen auf immer mehr Akzeptanz.
Jens Kratschmar, Redakteur motorradonline.de
Zahl der besuchten EICMAs: 4
Tops:
1. CF Moto SR C21 Vision Concept – starkes Design für eine neue Generation Supersportler mit kleinen Motoren.
2. MV Agusta Lucky Explorer – Interessanter Schritt von MV in das Haifischbecken der mittelgroßen Enduros zu starten. Die Version der 5.5 auf fernöstlicher Basis, dürfte in Sachen Marketing eine Herausforderung werden für den Premiumhersteller aus Varese.
3. Immer öfter Herren als Models auf neuen Modellen und deutlich mehr züchtige Kleidung bei den Damen. Wobei Modells auf Bikes meiner Meinung nach generell überflüssig sind.
4. Der Auftritt der chinesischen Marken, die zielstrebig für oder in Europa entwickeln. In Gänze noch nicht in Schlagweite. Die Betonung liegt auf "noch".
Flops:
1. Weiter nichts von Elektro zu sehen bei den Branchenführern. Einzig Kawasaki verspricht neue Modelle, das aber ohne konkret zu werden.
2. Weiterhin viel zu viel eng und knapp Beschürztes mit ausgeprägten sekundären Geschlechtsmerkmalen auf Motorrädern, auch bekannt als Messegirls. 2021 sollte die Branche eigentlich endlich weiter sein.
3. Bimota KB4 – Motor und Design sind für mich mit einem Fragezeichen versehen. Schwerer Tourenvierer in nicht unbedingt gefälliger Verpackung – was soll das werden Bimota und Kawasaki?
Fazit Jens Kratschmar:
2022 wird sich die Stärke der EICMA 2021 rumgesprochen haben und mit Sicherheit einige der zurückgezogenen Hersteller wieder zum einem Auftritt bewegen. Mit neuen Konzepten der Darstellung machen Messen wie die EICMA viel Sinn, das hat Mailand 2021 bewiesen und die Zugkraft ist ungebrochen. Italien, Deutschland, Österreich und die Schweiz sind die Einzugsgebiete der EICMA.
Mona Pekarek, Redakteurin, Service Ressort
Zahl der besuchten EICMAs: 3
Tops:
1. Die trotz unheilvoller Vorzeichen geöffneten Türen der Messehallen.
2. Flair der Messe – Das Eicma-Gefühl, es war wieder da.17 Kilometer Gehstrecke an einem Messetag – danach schmeckte die Pizza am Abend doch um einiges besser.
3. Mich hat IXS mit ihrem Messestand positiv überrascht – relativ spontan sei der Bekleidungshersteller angereist, stellte kurzerhand einen Truck mit Slide-Outs auf, ein paar Rennmotorräder, Deko und Muster aus und präsentierte sich zugänglich und offen den Besuchern.
Flops:
1. Die Welt braucht keine Messehostessen mehr. Egal, wie viele Zentimeter Stoff welche Körperteile bedecken. Selbst wenn manche Hersteller versuchen, das Rollenbild mit männlichen Models aufzubrechen. Das Konzept, Motorräder mit schönen Menschen zu dekorieren – und völlig ungefragt zu fotografieren – erschließt sich mir nicht.
2. Das bedauerlicherweise winzige Angebot an Bekleidung und Zubehör. Vier große Helmmarken, vier Gepäckhersteller und zwei (!) Anbieter straßentauglicher Bekleidung. Verständlich, aber schade.
Fazit Mona Pekarek:
Die Eicma 2021 hatte für mich im Vergleich zu meinen beiden Malen zuvor eine sehr ähnliche Stimmung, selbst wenn sich die Themen der Gespräche natürlich stark unterschieden: Lieferprobleme, Ungewissheiten, weniger Neuheiten. Ich hoffe und denke, dass es nächstes Jahr wieder eine EICMA geben wird. Live. Denn ein weiterer Tenor, den die Gespräche ergaben, war: "Digital geht viel, aber nicht alles."
Fazit
Die Tops und Flops der diesjährigen EICMA der Reisegruppe MOTORRAD decken ein breits Band an Eindrücken ab. Vom reinen Blick auf die Zweiräder bis zu grundlegenden Fragen und Meinungen zu Motorradmessen und der Darstellung der Hersteller ist alles vertreten.