Sie ist ein Meilenstein, sowohl in der Firmengeschichte von Moto Guzzi wie in der Rennsporthistorie: die V8. Es erscheint unglaublich, ist aber wahr, dass der italienische Motorradhersteller in den 1950er Jahren eine Werksrennmaschine mit V8-Motor in die Rennen um die Motorrad-Weltmeisterschaft schickte. Mit Wasserkühlung und dohc-Ventiltrieb erreichte der extrem aufwändig konstruierte 500er-Motor über 70 PS bei über 12000/min. Was noch heute rückblickend fasziniert, war damals umso sensationeller. Zudem war die innovative Renn-Guzzi großflächig verkleidet, zu einer Zeit, als selbst Rennmaschinen noch Naked Bikes waren. International wurde diese charakteristische Verkleidung dustbin (Mülleimer) genannt, auf Deutsch etwas charmanter: Eierschale. Sie war im hauseigenen Windkanal in Mandello del Lario am Comer See entwickelt und optimiert worden. Somit war die Moto Guzzi V8 ein doppelter Paukenschlag, motorisch und aerodynamisch. 275 km/h Höchstgeschwindigkeit wurden gemessen.
Honda Monkey im Guzzi-V8-Look
Ausgerechnet dieses legendäre italienische Motorrad hat ein japanisch-thailändisches Team, bestehend aus Ganesha Custom, k-win und Mr. Note als Vorlage genommen, um eine Honda Monkey 125 umzubauen. Dazu inspiriert worden waren sie von Comicserien und Computerspielen, in denen die ikonische Guzzi etwas abgewandelt mitspielt, Stichwort: Dragon Ball. Das Übertragen der historischen Vorlage ist den asiatischen Custombike-Spezialisten verblüffend gut gelungen. Bis hin zur Farbgebung und zu einigen zeitgenössischen Details. Sie haben damit bereits einen Umbauwettbewerb von Honda gewonnen. Allerdings kann die Racer Replica nur auf den ersten Blick darüber hinwegtäuschen, dass unter ihrer Schale ein Leichtkraftrad versteckt ist. Zumal es sich um eine besonders kleine 125er handelt: die Monkey. Dieses Konzept hat auch schon mehrere Jahrzehnte Tradition, doch das beliebte Äffchen (Monkey) von Honda ist nie erwachsen geworden. Die aktuelle Ausführung rollt immer noch auf knubbeligen 12-Zoll-Rädern. Dafür ist dieses Leichtkraftrad wirklich leicht, es wiegt im Originalzustand kaum mehr als 100 Kilogramm. Dafür genügen die knapp zehn PS locker, die der luftgekühlte Einzylindermotor leistet.
Monkey Racer Replica
4499 Euro kostet die Honda Monkey derzeit hierzulande, die Racer Replica von Ganesha wird für 1.595.000 japanische Yen angeboten, das entspricht zirka 11500 Euro. Tatsächlich gibt es hiervon eine Kleinserie, auf Wunsch sogar mit internationalem Versand. Ein Teilekit ist (noch) nicht verfügbar, die Replicas werden nur als Komplettfahrzeuge verschickt. Auch dabei ist das geringe Gewicht von Vorteil.
Fazit
Eine augenzwinkernde Hommage an eines der legendärsten Motorräder, die Moto Guzzi V8. Dass unter der markanten Schale ein 125er-Einzylinder pöttert und die Replica auf kleinen 12-Zoll-Rädern rollt, macht das Ganze umso origineller.