Die Sportster muss kurz weg, Zigaretten holen. Und ich darf die Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré ausfassen, die nach der Produktion des Konzeptvergleichs Zweizylinder-Tourer für MOTORRAD 21/2017 noch in der Tiefgarage steht.
Killer-Erkenntnis und große Überraschung: Die Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré ist im Vergleich mit der 1200er-Sportster in nahezu jeder Einzeldisziplin das bessere Motorrad; in der Gesamtschau ohnehin.
Geschmeidiger, leistungsstarker Motor, stabiles Fahrwerk, zuverlässige Bremsen, prima Fahrkomfort, ordentlicher Wetterschutz, umfangreiche Helferelektronik und die Ausstattung insgesamt - zwischen der Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré und der Harley liegen nicht nur eine Handvoll Welten, dazwischen passt eine Jasper-Fforde-dimensionale-Bibliothek von Stephen Kings Dunklem Turm.
Gut, die Sportster legt die Messlatte auch nicht besonders hoch - sie ist ihr eigenes Erlebnis. Die Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré dagegen fährt weitgehend ereignisarm und inspiriert den Fahrer, sich seine Erlebnisse zu suchen - irgendwo, egal in welcher Entfernung.
Was kann die Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré nicht so gut?
Ist jemand eben über das nahezu gestoplert und fragt sich jetzt, in welchen Diszplinen das rappelige US-Eisen besser ist als die Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré?
- In der Disziplin "Mit welcher Funktion des Bordmenüs schalte ich die Heizgriffe aus?" gewinnt die Sportster, weil sie weder Bordmenü noch Heizgriffe hat.
- In der Disziplin "Wo finde ich den Kilometerstand fürs Fahrtenbuch?" gewinnt die Sportster, weil sie ihn auch ohne Zündung einfach anzeigt, wenn man sie fragt.
- In der Disziplin "Kann der dicke Fuchs sein Gesäß halbwegs elegant auf den Sattel wuchten?" gewinnt die Sportster mit einer deutlich niedrigeren Sitzposition. (Die elektronisch einstellbaren Federelemente der Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré vergeben die Chance, als erstes Fahrwerk eines Serienmotorrads mit einer Easy-Entry-Funktion für Kurzbeinige zu punkten.)
Trotz der unstrittigen Überlegenheit der Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré freue ich mich darauf, demnächst wieder auf der Sportster zu sitzen. Auch wenn ihre Reifen sich im Regen anfühlen wie Sonnencreme auf nassem Granit.
Aber die Saat ist ausgebracht. Vielleicht sollte in der heimischen Garage nicht nur ein Cruiser für die freien Wochenenden stehen. Vielleicht sollte man einen unprätentiösen, komfortablen und pflegeleichten Streckenfresser für die etwas längeren Hauptsache-entspannt-ankommen-Aufgaben daneben parken. Das könnte man doch mal ideologiefrei im Rahmen der finanziellen und räumlichen Möglichkeiten in Erwägung ziehen ... und natürlich lesen, was Kollege Schmieder in MOTORRAD 21/2017 (erscheint am 29. September) zu dem Thema zu sagen hat.
Jahn
Jahn
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Einsam: Als Einzige der Adventure- Enduros bleibt die KTM beim Kettenantrieb. Leicht, aber pflegebedürftig.
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Handrad statt Kabel: Die Adventure R muss auf die elektrisch einstellbaren Federelemente der Basisversion verzichten.
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Klipp und klar: Die schnörkellos strukturierten Instrumente passen zum unprätentiösen Charakter der KTM.
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KTM 1190 Adventure R.
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Tradition: Die Räder mit am Felgenhorn angesetzten Speichen gehören seit Langem zu den Markenzeichen der Adventure.
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Ich bin der Neue: Nicht zu sehen, aber zu spüren – der Boxer der Adventure erhielt 950 Gramm mehr Schwungmasse.
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Das Fass: Der riesige 30-Liter-Tank dominiert zwar die Optik, der Knieschluss bleibt aber dennoch erstaunlich schmal.
Jahn
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Sicher ist sicher: Wegen der handlicheren Geometrie erhielt die Adventure einen serienmäßigen Lenkungsdämpfer.
Jahn
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BMW R 1200 GS Adventure.
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BMW R 1200 GS Adventure.
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Adventure-Enduros KTM 1190 Adventure R.
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Triumph Tiger Explorer XC.
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Yamaha XT 1200 ZE Super Tenere Worldcrosser.
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Weltenkreuzer: Die Worldcrosser-Variante definiert sich vor allem über Kunststoff- oder Karbonabdeckungen. Der simple Kardanantrieb der XTZ funktioniert perfekt.
Jahn
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Offroad-Wertung: 1. KTM Adventure R.
Jahn
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BMW: klappbarer Bremshebelaufsatz für bessere Ergonomie beim Bremsen im Stehen – nettes Detail.
Jahn
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KTM: Nur die Österreicher setzen auf ein 21-Zoll-Vorderrad. Im Gelände bringt es eindeutige Vorteile.
Bilski
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Triumph: Ein stabiler Motorschutz ist ein Muss. Erst recht bei der relativ geringen Bodenfreiheit der Explorer.
Jahn
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Yamaha: Nasse Gummiauflagen sind glatt, Metallfußrasten vibrieren. Die Japaner lösten das Problem pfiffig.
Jahn
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... und auch des elektrisch justierbaren Federbeins in einer Reiseenduro. Das System funktioniert wie das von BMW bekannte ESA.
Jahn
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Kabel statt Schraubendreher: In der Super Ténéré feiert Kayaba die Premiere seiner elektronisch einstellbaren Gabel ...
Jahn
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Aufgeräumt: Die Yamaha gibt sich auch optisch geschmeidig. Der neue Windschild ist ohne Werkzeug einstellbar.
Jahn
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Yamaha XT 1200 ZE Super Ténéré Worldcrosser.
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Schlauchlos: Hält dicht trotz Speichenrädern – die Speichen greifen in einen aufgesetzten Felgenkranz ein.
Jahn
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Kennen Sie die auch? Die Sitzhöhenverstellung kennt man ebenfalls von BMW. Sie funktioniert auch bei Triumph sehr gut.
Jahn
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Ein Traum: Mit dem geschmeidigen Dreizylinder imponiert die Explorer. Das Konzept setzen die Engländer perfekt um.
Jahn
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Kennen Sie die? Beim Design der Front orientierte sich Triumph etwas an BMW, das gilt nicht nur für die Explorer XC.
Jahn
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Triumph Tiger Explorer XC.
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Kraftmax: Ob notwendig oder nicht – 150 PS Spitzenleistung beeindrucken. Vor allem mit so gepflegten Manieren.
Jahn