Servicecheck: Inspektionskosten

Überblick Inspektionskosten Was kostet der Profi-Service?

Ob aus Garantiegründen oder weil man es nicht selber machen kann oder will - Motorrad-Inspektionen überlässt man am besten versierten Modellkennern. MOTORRAD prüfte Leistungen und Kosten von Vertragswerkstätten.

Was kostet der Profi-Service? Harley-Davidson

Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten - das Buch von Robert M. Pirsig ist literaturbeflissenen Motorradfahrern wahrscheinlich ein Begriff. Die Story: Ein philosophisch schwurbelnder BMW-Biker, eben besagter Herr Pirsig, fährt durch die USA. Ob man den Schinken nun mag oder nicht, ist Nebensache. Die Vorstellung aber, seine Maschine wartungstechnisch voll im Griff zu haben, ist allemal attraktiv. So auch für den Verfasser dieser Zeilen, der sich während seiner motorradlichen Adoleszenz einen Zweiventil-Boxer zulegte - im Glauben, daran alles selbst machen zu können. Ein Irrglaube. Der Wohngemeinschafts-Buddy (Semiprofi-Schrauber) werkelte meist gleichzeitig an seiner Maschine. Und immer dann, wenn ein Schraubenschlüssel emotionsgetrieben aus Richtung BMW durch die Luft flog, schlurfte er rüber und sagte mit sanfter Stimme: "Lass gucken, Kumpel." Und alles wurde gut.

Was aber, wenn kein befreundeter Schraubergott in der Nähe ist? Die Lust am Motorradhaben verbindet mit der Not der regelmäßigen Inspektionen. Das sahen auch rund 1200 Teilnehmer einer Befragung unter www.motorradonline.de zum Thema Wartung und Inspektionen so. Über die Hälfte aller Befragten gab an, auch nach Ablauf der Garantiezeit ihr Motorrad weiterhin Profihänden zu überlassen, obwohl keine Verpflichtung mehr dazu besteht. Und sie tun auch gut daran: Bei mangelnder Wartung drohen nämlich teure Folgeschäden. Unsachgemäße Ventilspielprüfung und -einstellung können zu eingelaufenen Nockenwellen führen, Profiwerkstätten haben schon Fälle von Laienschraubern übernommen, bei denen die Bremsbeläge falsch herum eingesetzt wurden. Die Fahrsicherheit war extrem gefährdet! Dann der Bremsassistent: Yamaha zum Beispiel empfiehlt bei Modellen mit ABS, das Hydroaggregat beim Flüssigkeitswechsel anzusteuern, um alle Reste sauber entfernen zu können. Passiert dies nicht, kann ein späterer, ablagerungsbedingter Ausfall dieses Bauteils zu Reparaturkosten von mindestens 1500 Euro führen. Ohne elektronische Diagnosegeräte können etwaige Fehlfunktionen der Einspritzanlage nicht früh genug erkannt werden, Motordefekte drohen! Ein falsch gewähltes Kardanöl kann schäumen und schmiert dann nicht mehr optimal: Folgekosten von bis zu 2000 Euro drohen. Erste Adressen für einen vertrauenswürdigen Service sind deshalb in der Regel Vertragswerkstätten. Sie bekommen vom Hersteller beziehungsweise Importeur modellspezifische Infos. Außerdem haben sie alle Naselang auch mit spärlich verbreiteten Motorrädern der jeweiligen Marke zu tun. Ein Vorteil gegenüber freien Multi-Markenschraubern, die zwar auch gute Arbeit leisten, sich aber oft über das betreffende Modell erst schlau machen müssen. Das kostet Zeit, also auch Geld.

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In diesem MOTORRAD-Service-Check finden sich jedoch nur populäre Maschinen, die Bestseller der jeweiligen Marke. Uns interessierte: Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Marken und Modellen? Frisst einem beim Jahres-Check die Italo-Diva die Haare vom Kopf, wie zu erwarten, oder tut dies gar Deutschlands Bestseller, die GS? Sind Einsteiger-Bikes tatsächlich unterhaltsarm, sodass der Motorrad-Einstieg nicht zum finanziellen Abstieg führt? Harley fah-ren - nur bezahlbar für Anwälte und Zahnärzte? Um Antworten zu -bekommen, tauchte MOTORRAD tief in die Welt der Wartungspläne ein. Erste Erkenntnis: Es gibt sie noch, die lästig häufigen 6000er-Intervalle. Allerdings bitten in diesem Vergleich nur Kawasaki und Suzuki ihre Kunden so bald in die Werkstatt. Harley will die Sportster alle 8000 Kilometer sehen, üblich sind mittlerweile 10000er-Intervalle. Nur Ducati und Honda trauen ihren Bestsellern sogar 12000 Kilometer zu. Die neue KTM Adventure 1190, hier nicht mit dabei, ist die erste Maschine mit 15000er-Intervallen. Der Trend geht also zu längeren Intervallen, die durchschnittliche Jahreslaufleistung indes zu weniger Kilometern. Bei unseren Beispielrechnungen (siehe Modell-Kästen) gingen wir von 6000 Kilometern jährlich aus. Wohl realistisch. So gesehen kämen die meisten Fahrer vermutlich mit 6000er-Intervallen gut hin, denn einmal jährlich steht bei allen Marken - unabhängig vom Kilometerstand - ohnehin eine Inspektion an.

Eine große Telefonrecherche quer durch Deutschland sollte einen besseren Einblick in die Realität von Inspektionsarbeiten und -kosten der Vertragswerkstätten erbringen. Für die Berechnung der Werkstattkosten wurde der gemittelte Betrag aus den erfragten Stundensätzen zugrunde gelegt. Ost, West, Nord, Süd, Stadt, Land - die Profis ließen sich erfreulicherweise meist hinter die Kulissen schauen. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede, was die Preisgestaltung angeht. In Ballungszentren wie Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder München liegen die Stundensätze je nach Marke um gut ein Zehntel höher (Aprilia, Kawasaki, Suzuki, Triumph, Yamaha), bei BMW kostet die Werkstattstunde sogar im Schnitt über 20 Prozent mehr. Konkret: In der bayerischen Provinz, nur rund 30 Kilometer von München entfernt, schraubt man für knapp 80 Euro, in der City kostet die gleiche Arbeit brutto 144 Euro die Stunde. Ein extremer Unterschied, aber es geht auch anders. Bei Ducati und Honda ergab das Vertragshändler-Befragungsergebnis höhere Durchschnittspreise im ländlichen als im großstädtischen Bereich. Die Gründe dafür sind verschieden. Hat etwa ein Händler noch andere, mitunter exklusive Marken im Programm, kann er bei entsprechend zahlungskräftiger Klientel mit seinem im Vergleich höheren Preisniveau auch dann gut durchkommen, wenn Kunden, die den Cent lieber noch mal umdrehen, fernbleiben. Ein Händler aus Hannover wiederum berichtete, dass er bei der hohen Werkstattdichte in der Stadt seine Preise niedrig halten müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben, während Markenkollegen im nahen Weserbergland mehr verlangen können, weil Konkurrenz fehlt.

Bilsk
Selber schrauben oder zur Fachwerkstatt?

Teilweise gelten bei Mehrmarken-Händlern aber auch unterschiedliche Werkstattsätze. Ein Spezialist für Kawasaki und Triumph erklärt, dass für Arbeiten an einer Triumph spezielle Werkzeuge benötigt würden und dass insgesamt ein größerer administrativer Aufwand erforderlich sei als bei der ebenfalls von ihm vertretenen Japan-Marke. Während in diesem Vergleich die Münchner BMW-Werkstatt den Preisvogel abgeschossen hat - knapp gefolgt von einer weiteren BMW-Werkstatt in der baden-württembergischen Provinz, die ihren Stundensatz von fast 130 Euro durch die Nähe zur noch teureren Schweiz begründet -, sieht es am anderen Ende des Preisgefüges für manche Werkstatt bitter aus: Zwei Vertragswerkstätten (KTM, Kawasaki) in Thüringen und auf dem platten Land in Niedersachsen bieten Inspektionsdienste für unter 50 Euro pro Stunde an, weil in motorradstrukturschwachen Gebieten einfach nicht mehr gezahlt werde. Wirtschaftlich grenzwertig. Außerdem interessant: Werden hauptsächlich Roller verkauft, oder ist ein Autohaus angeschlossen? Eine kleine Schrauberbude mit vorwiegend jungem Publikum kalkuliert naturgemäß knapper als ein Händler mit Auto-Schauräumen, großem Gebäudekomplex und Service-Personal, denn das alles wird gerne auf den Werkstatt-Stundensatz umgelegt. Einige Händler helfen dem Kunden beim Geldsparen, indem sie bei den Verschleißteilen günstige Alternativen zum Originalzubehör anbieten, sofern die Qualität vergleichbar ist. Und unter der Hand verrieten einige Werkstätten, dass man dem vom Hersteller vorgeschriebenen Wartungsplan bei für übertrieben penibel erachteten Arbeiten bewusst nicht konsequent folge, um dem Kunden eine niedrigere Rechnung ausstellen zu können. Leider gibt es unter Vertragshändlern aber wohl auch schwarze Schafe, die den Kunden schröpfen. So wurde von manchen Rechnungen aus vorangegangenen Inspektionen berichtet, auf denen Teile-kos-ten bis zu 40 Prozent über dem empfohlenen Verkaufspreis, der unverbindlich ist, berechnet worden waren. Das ist natürlich unfair, denn die meisten Kunden vertrauen der Vertragswerkstatt und überprüfen kaum den Preis jeder Dichtung oder jedes Bremsbelags.

Fairness sollte aber auch für den Auftraggeber gelten. Wenn etwa bei Kawasaki die Richtzeit für eine „kleine“ Inspektion bei gerade mal 30 Minuten liegt, sind die Arbeiten schwer zu schaffen. Erzählt der Kunde bei der Annahme dann erst einmal seine ganzen Urlaubsgeschichten, erwartet ein Ersatzfahrzeug, will aber nur die halbe Stunde zahlen, darf dem Händler ruhig mal der Kamm schwel-len. Ähnliches gilt für die Terminvergabe: Wer im Frühjahr oder Sommer mitten im Saisontrubel verlangt, dass seine Maschine jetzt und gleich inspiziert werden muss, macht sich nicht gerade beliebt. Tipp: Viele Marken-Werkstätten bieten einen speziellen Winterservice an, teils mit kostenlosem Abholdienst oder Rabatten - bessere Konditionen und kein Stress dank guter Wartungsplanung, das ist gut für alle.

Außerdem passiert dann auch nicht, was sich bei einer Honda zugetragen hatte. Zum Saisonstart lief der Motor extrem unruhig - ein Check ergab: In der Winterpause hatten sich im Luftfilterkasten Mäuse eingenistet. Merke: Regelmäßige Inspektionen helfen in jedem Fall, dass die eigene Maschine immer schön rund läuft. Also öfter mal gucken lassen, und zwar nicht nur vom Kumpel.

Aprilia SL 750 Shiver

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Aprilia SL 750 Shiver.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 750 cm³, Einspritzung, 95 PS bei 9000/min, 79 Nm bei 7250/min, ABS, Kette; Gewicht: 210 kg, Vmax 210 km/h; Neupreis: 8350 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 35 Euro bis 400 Euro
Gesamtkosten: ca. 1500 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Bums, die erste 1000er-Inspektion haut mit satt über 300 Euro rein, weil die Ventile schon geprüft und eingestellt werden sollen. Aber dann: Bis zum teuren 20 000er-Service fallen -Kleckerbeträge an, da lacht der Shiver-Besitzer wieder. Weil wohl -viele Rollerspezialisten am Werk sind, kosten Werkstattstunden erfreulich wenig, häufig unter 70 Euro die Stunde. Teile sind günstig.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 3 h 50 min Tausch von Motoröl und -filter,
Dichtungen, Ventilspiel einstellen
5000 km
(danach jeweils nach 10 000 km)
10 min Kontrolle Reifen und Bremsbeläge
10 000 km 30 min Check Luftfilter, Reifen, Bremsbeläge
20 000 km
5 h 40 min Tausch von Motoröl und -filter,
Dichtungen, Luftfilter, Zündkerzen, Ventilspiel einstellen
30 000 km 30 min Check Luftfilter, Reifen, Bremsbeläge
40 000 km 5 h 40 min Tausch von Motoröl und -filter,
Luftfilter, Zündkerzen, Ventilspiel einstellen
Anmerkung: Jährliche Inspektion (30 min zzgl. Ölwechsel).

BMW R 1200 GS

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BMW R 1200 GS.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, 1170 cm³, Einspritzung, 110 PS bei 7750/min, 120 Nm bei 6000/min, ABS optional, Kardan; Gewicht: 229 kg, Vmax 215 km/h; Neupreis: 13 300 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 110 Euro bis 330 Euro
Gesamtkosten: ca. 1450 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Die Richtzeiten sind von BMW knapp kalkuliert, was (theoretisch) die Kosten niedrig hält. Daher wundert es kaum, dass die Vertragswerkstätten im Vergleich sehr hohe Stundensätze aufrufen (bis über 140 Euro pro Arbeitsstunde). Dennoch: Die Inspektionskosten liegen auf erfreulich niedrigem Niveau. Bei außerplanmäßigen Reparaturen wird es jedoch schmerzhaft teurer.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h Außer allg. Kontrolle keine Zusatzarbeiten
10 000 km 1 h 30 min Tausch von Getriebe-/Kardanöl, Motoröl, -filter und Dichtringen, Bremsflüssigkeit, Ventilspiel prüfen, Motor-Synchronisation
20 000 km 2 h Tausch von Getriebe-/Kardanöl, Motoröl, -filter und Dichtringen, Luftfilter, Zündkerzen, Ventilspiel prüfen, Motor-Synchronisation
30 000 km 1 h 30 min Tausch von Getriebe-/Kardanöl,
Motoröl, -filter und Dichtringen,
Bremsflüssigkeit, Ventilspiel prüfen,
Motor-Synchronisation
40 000 km 2 h Tausch von Getriebe- und Kardanöl, Motoröl, -filter und Dichtringen, Luft-filter, Zündkerzen, Ventilspiel einstellen, ­Motor-Synchronisation einstellen, Keilriemen Lichtmaschine
50 000 km 1 h 30 min Tausch von Getriebe-/Kardanöl,
Motoröl, -filter und Dichtringen,
Bremsflüssigkeit, Ventilspiel prüfen,
Motor-Synchronisation
Anmerkung: Einzelne Arbeiten bei abweichender Kilometerleistung nach Absprache bedarfsgerecht beim Jahres-Service.

Ducati Multistrada 1200

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Ducati Multistrada 1200.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 1198 cm³, Einspritzung, 150 PS bei 9250/min, 119 Nm bei 7500/min, ABS, Kette; Gewicht: 212 kg, Vmax 245 km/h; Neupreis: 15 250 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 120 Euro bis 480 Euro
Gesamtkosten: ca. 2100 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Alle 24000 Kilometer muss der Multistrada-Besitzer tief in die Tasche greifen, weil dann der sogenannte Desmo-Service auf dem Plan steht - und die Ventile einzustellen ist nun mal bei diesem Modell eine anspruchsvolle Schrauberangelegenheit. Je nach Region liegen die Stundensätze erstaunlich niedrig: teilweise unter 60 Euro. Die Teilekosten schlagen indes extrem hoch zu Buche.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h 30 min Tausch von Motoröl und -filter
12 000 km 1 h 30 min Tausch von Motoröl und -filter, Dichtungen, elektronische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen
24 000 km 6 h Tausch von Motoröl und -filter, Dichtungen, Gabelöl, Luftfilter, Zündkerzen, Zahnriemen, elektronische Diagnostik, Ventilspiel einstellen
36 000 km
1 h 30 min Tausch von Motoröl und -filter, Dichtungen, Ventilspielkontrolle, elektronische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen
48 000 km 6 h Tausch von Motoröl und -filter, Dichtungen, Gabelöl, Luftfilter, Zündkerzen, Zahnriemen, elektronische Diagnostik, Ventilspiel einstellen
60 000 km 1 h 30 min Tausch von Motoröl und -filter, Dichtungen, Ventilspielkontrolle, elektronische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen
Anmerkung: Jährliche Inspektion wird unabhängig vom Kilometerstand mit 1 h 30 min berechnet (zzgl. Ölwechsel).

Harley-Davidson XL 1200 Sportster

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Harley-Davidson XL 1200 Sportster.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor, 1202 cm³, Einspritzung, 67 PS bei 5700/min, 98 Nm bei 3200/min, kein ABS, Zahnriemen; Gewicht: 260 kg, Vmax 190 km/h; Neupreis: ab 9995 Euro

Kosten pro Service: von 220 Euro bis 415 Euro
Gesamtkosten: ca. 1450 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Von wegen teuer: Die Wartung der Sportster kann sich jeder leisten, dazu braucht man kein Anwalts- oder Zahnarzteinkommen. Verschleißteile sind günstig, kein Kettensatz kommt mit auf die Rechnung, und teure Ventilspieljustagen stehen auch nicht an (Hydrostößel). Der Drahtspeichen-Check erhöht allerdings wieder die Kosten - jede Inspektion dauert länger als zwei Stunden.

Intervalle  Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten  neben allgemeiner Kontrolle
1600 km 2 h 18 min Tausch von Getriebeschmiermitteln, Motoröl und -filter, Bedienelemente und Ständer schmieren, Lenkkopflager einstellen, Drahtspeichen nachziehen
8000 km 2 h 12 min Tausch von Motoröl und -filter, Bedien­elemente und Ständer schmieren, Drahtspeichen nachziehen
16 000 km 2 h 42 min Tausch von Getriebeschmiermitteln, Motoröl und -filter, Bedienelemente und Ständer schmieren, Luftfilter prüfen und eventuell ersetzen, Bremsflüssigkeit, Drahtspeichen nachziehen
24 000 km 2 h 12 min Tausch von Motoröl und -filter, Bedien­elemente und Ständer schmieren, Drahtspeichen nachziehen
32 000 km 3 h  Tausch von Getriebeschmiermitteln, Motoröl und -filter, Bedienelemente und Ständer schmieren, Lenkkopflager einstellen, Drahtspeichen nachziehen
40 000 km 5 h 5 min Tausch von Motoröl und -filter, Bedien­elemente und Ständer schmieren, Überarbeitung Bremsanlage mit Tausch von Gummikomponenten, Drahtspeichen nachziehen
Anmerkung: Jährliche Inspektion unabhängig vom Kilometerstand.

Honda NC 700 X

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Honda NC 700 X.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, 670 cm³, Einspritzung, 48 PS bei 6250/min, 60 Nm bei 4750/min, ABS, Kette; Gewicht: 218 kg, Vmax 160 km/h; Neupreis: 5990 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 85 Euro bis 360 Euro
Gesamtkosten: ca. 1300 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Diese Maschine ist aufgrund des niedrigen Kaufpreises für Einsteiger attraktiv, und auch die Inspektionskosten dürften Motorrad-Novizen wohl kaum verschrecken - überschaubare Technik, lange Intervalle (alle 12 000 Kilometer) und sehr faire Tarife für den Jahres-Check (im Schnitt unter 100 Euro). Manche Honda-Händler setzen jedoch recht hohe Stundensätze um 90 Euro an.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h 6 min Tausch von Motoröl und -filter 
12 000 km 2 h Tausch von Motoröl und -filter, Ventilspiel prüfen
24 000 km 2 h 18 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Ventilspiel prüfen
36 000 km 2 h Tausch von Motoröl und -filter, Ventilspiel prüfen
48 000 km 2 h 18 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Ventilspiel prüfen
60 000 km 2 h  Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter
Anmerkung: Jährliche Inspektion wird unabhängig vom Kilometerstand mit 1 h 18 min berechnet, Tausch Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre, Tausch Kühlmittel alle drei Jahre.

Kawasaki ER-6n

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Kawasaki ER-6n.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, 649 cm³, Einspritzung, 72 PS bei 8500/min, 64 Nm bei 7000/min, ABS, Kette; Gewicht: 206 kg, Vmax 200 km/h; Neupreis: 6995 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 35 Euro bis 150 Euro
Gesamtkosten: ca. 1100 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Top-Ergebnis: Kawa-Werkstätten schrauben am günstigsten (im Schnitt unter 70 Euro pro Stunde) - das ergab zumindest die Vertragshändler-Befragung. Die Teilekosten: ebenfalls auf Niedrigstniveau. Allerdings kommt kaum ein Händler beim kleinen Check mit nur einer halben Stunde aus. Außerdem grenzwertig: 6000er-Intervalle - die sind einfach nicht mehr zeitgemäß.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten  neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h 12 min Tausch von Motoröl und -filter, Lenkkopfspiel und Schrauben auf festen Sitz überprüfen
6000 km 30 min nur allgemeine Kontrolle 
12 000 km 1 h 48 min Tausch von Motoröl und -filter, Zünd-kerzen, Lenkkopfspiel und Schrauben auf festen Sitz überprüfen, Fahrwerks-teile schmieren
18 000 km 30 min Tausch von Luftfilter
24 000 km 2 h 12 min Tausch von Motoröl und -filter, Lenkkopfspiel und Schrauben auf festen Sitz überprüfen, Fahrwerksteile schmieren
30 000 km 30 min nur allgemeine Kontrolle
Anmerkung: Jährliche Inspektion unabhängig vom Kilometerstand (30 min zzgl. Ölwechsel), Tausch Bremsflüssigkeit und Lenkschaftlager schmie­ren alle zwei Jahre, Tausch Kühlmittel, -schläuche und -dichtungen alle drei Jahre, Tausch diverser Bremsanlagen-Komponenten alle vier Jahre.

KTM 690 Duke

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KTM 690 Duke.

Daten: Einzylinder-ViertaktMotor, 690 cm³, Einspritzung, 70 PS bei 7500/min, 70 Nm bei 5500/min, ABS, Kette; Gewicht: 159 kg, Vmax 188 km/h; Neupreis: 6995 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 100 Euro bis 220 Euro
Gesamtkosten: ca. 1500 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Nur ein Eintopf - dafür aber recht deftige Inspektionskosten, bedingt durch häufige Ventilspiel-Einstellungen, die jedoch auch empfehlenswert und notwendig sind. Die Zweizylinder-Mittelklasse kommt bei diesem Wartungsvergleich besser weg. Die Ersatzteilpreise sind aber voll okay, und die KTM-Werkstätten kalkulieren mit im Schnitt etwas über 70 Euro pro Stunde fair.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h 20 min Tausch von Motoröl und -filter, bewegliche Teile schmieren, Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen
10000 km 2 h 20 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, bewegliche Teile schmieren, elektro­nische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen, Ventilspiel prüfen und ggf. einstellen
20 000 km 3 h Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Zündkerzen, Bremsflüssigkeit, beweg­liche Teile schmieren, elektronische ­Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen, Ventilspiel prüfen und ggf. einstellen
30 000 km 2 h 20 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, bewegliche Teile schmieren, elektro­nische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen, Ventilspiel prüfen und ggf. einstellen
40 000 km 3 h Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Zündkerzen, Bremsflüssigkeit, beweg­liche Teile schmieren, elektronische ­Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen, Ventilspiel prüfen und ggf. einstellen
50 000 km 2 h 50 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, bewegliche Teile schmieren, elektro­nische Diagnostik/Fehlerspeicher auslesen, Schraubverbindungen überprüfen, Ventilspiel prüfen und ggf. einstellen
Anmerkung: Jährliche Inspektion unabhängig vom Kilometerstand.

Suzuki V-Strom 650

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Suzuki V-Strom 650.

Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 645 cm³, Einspritzung, 67 PS bei 8800/min, 60 Nm bei 6400/min, ABS, Kette; Gewicht: 214 kg, Vmax 185 km/h; Neupreis: 8100 Euro

Werkstattkosten pro Service: von 110 Euro bis 250 Euro
Gesamtkosten: ca. 1550 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Antiquierte 6000er-Intervalle zwingen häufig zum Service-Termin, der 24000er-Service ist teuer. Die Reisemaschine mit günstigem Kaufpreis und günstigen Werkstattpreisen (gut 70 -Euro/Std.) liegt bei den Wartungskosten aufgrund häufigerer Ölwechsel - deren Frequenz durchaus zu hinterfragen ist - oberhalb der Reiseenduro-Königin von BMW. Trotzdem im grünen Bereich.

Intervalle  Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 1 h 30 min Tausch von Motoröl, -dichtung und -filter, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen, Lenkkopf­lager justieren
6000 km 1 h 42 min Tausch von Motoröl, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen
12 000 km 2 h 12 min Tausch von Motoröl und -dichtung, Zündkerzen, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen, Lenkkopflager justieren, Drosselklappen-Synchronisierung
18 000 km 1 h 48 min Tausch von Motoröl, -dichtung und -filter, Luftfilter, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen
24 000 km 3 h 30 min Tausch von Motoröl und -dichtung, Zündkerzen, Dichtungen und Schrauben, Ventilkopf, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen, Lenkkopflager justieren, Drosselklappen-Synchronisierung, Ventilspiel einstellen
30 000 km 1 h 48 min Tausch von Motoröl, -dichtung und -filter, Luftfilter, Fehlerspeicher auslesen, bewegliche Teile schmieren, Auspuff- und Fahrwerksschrauben festziehen
Anmerkung: Jährliche Inspektion unabhängig vom Kilometerstand, Tausch Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre, Tausch Kühlflüssigkeit und Bremsschläuche alle vier Jahre.

Triumph Tiger 800

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Triumph Tiger 800.

Daten: Dreizylinder-Reihenmotor, 799 cm³, Einspritzung, 95 PS bei 9300/min, 79 Nm bei 7850/min, ABS optional, Kette; Gewicht: 210 kg, Vmax 210 km/h; Neupreis: 8990 Euro

Werkstattkosten Pro Service: von 90 Euro bis 460 Euro
Gesamtkosten: ca. 1700 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Alle 20000 Kilometer sind die Ventile dran - bei den Richtzeiten wird nur das Prüfen angerechnet, das Einstellen istextra und teuer. Also nicht über einzelne hohe Rechnungen wundern! Die 10 000er-Wartungstaktung geht voll in Ordnung, Ersatzteile kosten nicht die Welt, prima. Bei den Werkstatt-Stundenpreisen gibt es regional aber krasse Unterschiede: von 50 bis 90 Euro.

Intervalle Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
800 km 1 h 6 min Tausch von Motoröl und -filter
10 000 km 1 h 36 min Tausch von Motoröl und -filter, Drosselklappen-Synchronisierung, Lenkkopf­lager einstellen
20 000 km ca. 6 h Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Zündkerzen, Drosselklappen-Synchro-nisierung, Lenkkopflager schmieren und einstellen, Ventilspiel einstellen (extra Arbeitszeit, ca. 2 Std.)
30 000 km 1 h 36 min Tausch von Motoröl und -filter, Drosselklappen-Synchronisierung, Lenkkopf­lager einstellen
40 000 km ca. 4 h Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Zündkerzen, Drosselklappen-Synchro-nisierung, Lenkkopflager schmieren und einstellen, Ventilspiel einstellen (extra Arbeitszeit, ca. 2 Std.)
50 000 km 1 h 36 min Tausch von Motoröl und -filter, Drosselklappen-Synchronisierung, Lenkkopf­lager einstellen
Anmerkung: Jährliche Inspektion unabhängig vom Kilometerstand, Tausch Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre, Tausch Kühlflüssigkeit alle drei Jahre und Kraftstoffschläuche alle vier Jahre.

Yamaha XJ6

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Yamaha XJ6.

Daten: Vierzylinder-Viertakt-Reihen-motor, 600 cm³, Einspritzung, 78 PS bei 10 000/min, 60 Nm bei 8500/min, ABS optional, Kette; Gewicht: 206 kg, Vmax 200 km/h; Neupreis: ab 6500 Euro

Werkstattkosten Pro Service: von 70 Euro bis 300 Euro
Gesamtkosten: ca. 1600 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)

Fazit
Vier Zylinder, höherer Wartungsaufwand – diese Aussage stimmt nur bedingt, denn die unproblematische XJ6 (Ventilspiel einstellen erst bei 40000 Kilometern) liegt im guten Mittelfeld, was die Inspektionskosten angeht. Im Japaner-Vergleich -verlangen Yamaha-Werkstätten aber mit durchschnittlich knapp 80 Euro/Std. am meisten, das summiert sich auf Dauer.

Intervalle  Arbeitszeit Wichtigste Arbeiten neben allgemeiner Kontrolle
1000 km 54 min Tausch von Motoröl und -filter, Auspuffschrauben auf festen Sitz prüfen
10 000 km 3 h 15 min Tausch von Motoröl, Auspuffschrauben und alle fahrsicherheitsrelevanten Schrauben auf festen Sitz prüfen, bewegliche Teile schmieren
20 000 km 3 h 48 min Tausch von Motoröl und -filter, Auspuffschrauben und alle fahrsicherheitsrelevanten Schrauben auf festen Sitz prüfen, bewegliche Teile schmieren
30 000 km 3 h 15 min Tausch von Motoröl, Auspuffschrauben und alle fahrsicherheitsrelevanten Schrauben auf festen Sitz prüfen, bewegliche Teile schmieren
40 000 km 3 h 48 min Tausch von Motoröl und -filter, Luftfilter, Auspuffschrauben und alle fahrsicherheitsrelevanten Schrauben auf festen Sitz prüfen, bewegliche Teile schmieren, Ventilspiel einstellen
50 000 km 4 h Tausch von Motoröl, Auspuffschrauben und alle fahrsicherheitsrelevanten Schrauben auf festen Sitz prüfen, bewegliche Teile schmieren, Schwingen­lager fetten 
Anmerkung: Jährliche Inspektion wird unabhängig vom Kilometerstand mit 1 h 15 min Richtzeit berechnet, Tausch Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre (plus 24 min Richtzeit extra), Tausch Kühlflüssigkeit alle drei Jahre, Probefahrten werden als Extrazeit hinzuaddiert.

Gesamtfazit

Archiv
Service und Wartung am Motorrad.

Krasse Beispielrechnung: Je nach Region gibt ein Kunde für sechs Stunden in der BMW-Werkstatt über 300 Euro mehr für exakt die gleiche Leistung aus. Untereinander sind die hier -vorgestellten Modelle aber schwer zu vergleichen. Rund 400 Euro im Jahr für die Ducati ist sicherlich grenzwertig, zumal die Wartung einer Kawasaki ER-6n nur die Hälfte kostet. Dass aber eine Harley billiger kommt als viele Brot-und-Butter-Maschinen, ist dann doch verwunderlich. Das Vertrauensverhältnis von Vertragswerkstätten und Kunden ist offenbar in Ordnung, das geht zumindest aus Online-Umfrage und deutschlandweiter Händlerbefragung hervor. Das ist auch wichtig, denn man sollte sich zu 100 Prozent auf die professionelle Dienstleistung verlassen können.

Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten" - das Buch
von Robert M. Pirsig ist literaturbeflissenen Motorradfahrern wahrscheinlich ein Begriff. Die Story: Ein philosophisch schwurbelnder BMW-Biker, eben besagter Herr Pirsig, fährt durch
die USA. Ob man den Schinken nun mag oder nicht, ist Nebensache, die Vorstellung aber, seine Maschine wartungstechnisch voll im
Griff zu haben, ist allemal attraktiv. So auch für den Verfasser dieser Zeilen, der sich während seiner motorradlichen Adoleszenz einen Zweiventil-Boxer zulegte - im Glauben, daran alles selbst machen
zu können. Ein Irrglaube. Der Wohngemeinschafts-Buddy (Semi-
profi-Schrauber) werkelte meist gleichzeitig an seiner Maschine. Und immer dann, wenn ein Schraubenschlüssel emotionsgetrieben aus Richtung BMW durch die Luft flog, schlurfte er rüber und sagte mit sanfter Stimme: "Lass gucken, Kumpel." Und alles wurde gut.
Was aber, wenn kein befreundeter Schraubergott in der
Nähe ist? Die Lust am Motorradhaben verbindet mit der Not der regelmäßigen Inspektionen. Das sahen auch rund 1200 Teilnehmer einer Befragung unter www.motorradonline.de zum Thema Wartung und Inspektionen so (siehe Diagramme auf den folgenden Seiten). Über die Hälfte aller Befragten gab an, auch nach Ablauf der Garantiezeit ihr Motorrad weiterhin Profihänden zu überlassen, obwohl keine Verpflichtung mehr dazu besteht. Und sie tun auch gut daran: Bei mangelnder Wartung drohen nämlich teure Folgeschäden. Unsachgemäße Ventilspielprüfung und -einstellung können zu eingelaufenen Nockenwellen führen, Profiwerkstätten haben schon Fälle von Laienschraubern übernommen, bei denen die Bremsbeläge falsch herum eingesetzt wurden. Die Fahrsicherheit war extrem gefährdet! Dann der Bremsassistent: Yamaha zum Beispiel empfiehlt bei Modellen mit ABS, das Hydroaggregat beim Flüssigkeitswechsel anzusteuern, um alle Reste sauber entfernen zu können. Passiert dies nicht, kann ein späterer, ablagerungsbedingter Ausfall dieses Bauteils zu Reparaturkosten von mindestens 1500 Euro führen. Ohne elektronische Diagnosegeräte können etwaige Fehlfunktionen der Einspritzanlage nicht früh genug erkannt werden, Motordefekte drohen! Ein falsch gewähltes Kardanöl kann schäumen und schmiert dann nicht mehr optimal: Folge-
kosten von bis zu 2000 Euro drohen. Erste Adressen für einen ver-
trauenswürdigen Service sind deshalb in der Regel Vertragswerkstätten. Sie bekommen vom Hersteller beziehungsweise Importeur modellspezifische Infos. Außerdem haben sie alle Nase lang auch mit spärlich verbreiteten Motorrädern der jeweiligen Marke zu tun. Ein Vorteil gegenüber freien Multi-Markenschraubern, die zwar auch gute Arbeit leisten, sich aber oft über das betreffende Modell erst schlau machen müssen. Das kostet Zeit, also auch Geld.
In diesem MOTORRAD-Service-Check finden sich jedoch nur populäre Maschinen, die Bestseller der jeweiligen Marke. Uns interessierte: Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Marken und Modellen? Frisst einem beim Jahres-Check die Italo-Diva die Haare vom Kopf, wie zu erwarten, oder tut dies gar Deutschlands Bestseller, die GS? Sind Einsteiger-Bikes tatsächlich unterhaltsarm, sodass der Motorrad-Einstieg nicht zum finanziellen Abstieg führt? Harley fahren - nur bezahlbar für Anwälte und Zahnärzte? Um Antworten zu bekommen, tauchte MOTORRAD tief in die Welt der Wartungspläne ein. Erste Erkenntnis: Es gibt sie noch, die lästig häufigen 6000er-Intervalle. Allerdings bitten in diesem Vergleich nur Kawasaki und Suzuki ihre Kunden so bald in die Werkstatt. Harley will die Sportster alle 8000 Kilometer sehen, üblich sind mittlerweile 10000er-Intervalle. Nur Ducati und Honda trauen ihren Bestsellern sogar 12000 Kilometer zu. Die neue KTM Adventure 1190, hier nicht mit dabei, ist die erste Maschine mit 15000er-Intervallen. Der Trend geht also zu längeren Intervallen, die durchschnittliche Jahreslaufleistung indes zu weniger Kilometern. Bei unseren Beispielrechnungen (siehe Modell-Kästen) gingen wir von 6000 Kilometern jährlich aus. Wohl realistisch. So gesehen kämen die meisten Fahrer vermutlich mit 6000er-Intervallen gut hin, denn einmal jährlich steht bei allen Marken -
unabhängig vom Kilometerstand - ohnehin eine Inspektion an.
Eine große Telefonrecherche quer durch Deutschland sollte einen besseren Einblick in die Realität von Inspektionsarbeiten und -kosten der Vertragswerkstätten erbringen. Für die Berechnung
der Werkstattkosten wurde der gemittelte Betrag aus den erfragten Stundensätzen zugrunde gelegt. Ost, West, Nord, Süd, Stadt, Land - die Profis ließen sich erfreulicherweise meist hinter die Kulissen schauen. Dabei zeigten sich große regionale Unterschiede, was die Preisgestaltung angeht. In Ballungszentren wie Hamburg, Frankfurt, Stuttgart oder München liegen die Stundensätze je nach Marke um gut ein Zehntel höher (Aprilia, Kawasaki, Suzuki, Triumph, Yamaha), bei BMW kostet die Werkstattstunde sogar im Schnitt über 20 Prozent mehr. Konkret: In der bayerischen Provinz, nur rund 30 Kilometer von München entfernt, schraubt man für knapp 80 Euro, in der City kostet die gleiche Arbeit brutto 144 Euro die Stunde. Ein extremer Unterschied, aber es geht auch anders. Bei Ducati und Honda ergab das Vertragshändler-Befragungsergebnis höhere Durchschnittspreise im ländlichen als im großstädtischen Bereich. Die Gründe dafür sind verschieden. Hat etwa ein Händler noch andere, mitunter exklusive Marken im Programm, kann er bei entsprechend zahlungskräftiger Klientel mit seinem im Vergleich höheren Preisniveau auch dann gut durchkommen, wenn Kunden, die den Cent lieber noch mal umdrehen, fernbleiben. Ein Händler aus Hannover wiederum berichtete, dass er bei der hohen Werkstattdichte in
der Stadt seine Preise niedrig halten müsse, um wettbewerbsfähig zu bleiben, während Markenkollegen im nahen Weserbergland mehr verlangen können, weil Konkurrenz fehlt.
Teilweise gelten bei Mehrmarken-Händlern aber auch unterschiedliche Werkstattsätze. Ein Spezialist für Kawasaki und Triumph erklärt, dass für Arbeiten an einer Triumph spezielle Werkzeuge benötigt würden und dass insgesamt ein größerer administrativer Aufwand erforderlich sei als bei der ebenfalls von ihm vertretenen Japan-Marke. Während in diesem Vergleich die Münchner BMW-Werkstatt den Preisvogel abgeschossen hat - knapp gefolgt von einer weiteren BMW-Werkstatt in der baden-württembergischen Provinz, die ihren Stundensatz von fast 130 Euro durch die Nähe zur noch teureren Schweiz begründet -, sieht es am anderen Ende des Preisgefüges für manche Werkstatt bitter aus: Zwei Vertragswerkstätten (KTM, Kawasaki) in Thüringen und auf dem platten Land
in Niedersachsen bieten Inspektionsdienste für unter 50 Euro pro Stunde an, weil in motorradstrukturschwachen Gebieten einfach nicht mehr gezahlt werde. Wirtschaftlich grenzwertig. Außerdem interessant: Werden hauptsächlich Roller verkauft, oder ist ein Autohaus angeschlossen? Eine kleine Schrauberbude mit vorwiegend jungem Publikum kalkuliert naturgemäß knapper als ein Händler mit Auto-Schauräumen, großem Gebäudekomplex und Service-Personal, denn das alles wird gerne auf den Werkstatt-Stundensatz umgelegt. Einige Händler helfen dem Kunden beim Geldsparen, indem sie bei den Verschleißteilen günstige Alternativen zum Originalzubehör anbieten, sofern die Qualität vergleichbar ist. Und unter der Hand verrieten einige Werkstätten, dass man dem vom Her-
steller vorgeschriebenen Wartungsplan bei für übertrieben penibel erachteten Arbeiten bewusst nicht konsequent folge, um dem Kunden eine niedrigere Rechnung ausstellen zu können. Leider gibt es unter Vertragshändlern aber wohl auch schwarze Schafe, die den Kunden schröpfen. So wurde von manchen Rechnungen aus vorangegangenen Inspektionen berichtet, auf denen Teilekosten bis zu 40 Prozent über dem empfohlenen Verkaufspreis, der
unverbindlich ist, berechnet worden waren. Das ist natürlich unfair, denn die meisten Kunden vertrauen der Vertragswerkstatt und überprüfen kaum den Preis jeder Dichtung oder jedes Bremsbelags.
Fairness sollte aber auch für den Auftraggeber gelten. Wenn etwa bei Kawasaki die Richtzeit für eine "kleine" Inspektion bei gerade mal 30 Minuten liegt, sind die Arbeiten schwer zu schaffen. Erzählt der Kunde bei der Annahme dann erst einmal seine ganzen Urlaubsgeschichten, erwartet ein Ersatzfahrzeug, will aber nur die halbe Stunde zahlen, darf dem Händler ruhig mal der Kamm schwellen. Ähnliches gilt für die Terminvergabe: Wer im Frühjahr oder Sommer mitten im Saisontrubel verlangt, dass seine Maschine jetzt und gleich inspiziert werden muss, macht sich nicht gerade beliebt. Tipp: Viele Marken-Werkstätten bieten einen speziellen Winterservice an, teils mit kostenlosem Abholdienst oder Rabatten - bessere Konditionen und kein Stress dank guter Wartungs-
planung, das ist gut für alle.
Außerdem passiert dann auch nicht, was sich bei einer Honda zugetragen hatte. Zum Saisonstart lief der Motor extrem unruhig - ein Check ergab: In der Winterpause hatten sich im Luftfilterkasten Mäuse eingenistet. Merke: Regelmäßige Inspektionen helfen in jedem Fall, dass die eigene Maschine immer schön rund läuft. Also öfter mal gucken lassen, und zwar nicht nur vom Kumpel.

Online-Umfrage

Regelmäßige Inspektionen
halte ich für
notwendig
Online-Umfrage
Nach Ablauf der Garantiezeit
werden an meinem Motorrad
weiterhin alle Inspektions-
intervalle durchgeführt
ausgewählte Service-Arbeiten regelmäßig erledigt
keine Service-Termine mehr
wahrgenommen
sehr wichtig
Online-Umfrage
Die Inspektionsarbeiten
für mein Motorrad empfinde
ich als
übertrieben umfangreich
ausgewogen und berechtigt
manchmal unzureichend
Online-Umfrage
Mit dem Kundenservice beim
Inspektionstermin bin ich
voll zufrieden
meistens zufrieden
eher unzufrieden
Online-Umfrage
Die anfallenden Wartungs-
arbeiten
erledigt eine Marken-
Vertragswerkstatt
erledigt eine freie Profi-
Werkstatt
erledige ich selbst,
soweit ich kann
Krasse Beispielrechnung: Je nach Region gibt ein Kunde für sechs Stunden in der BMW-Werkstatt über 300 Euro mehr für exakt die gleiche Leistung aus. Untereinander sind die hier vorgestellten Modelle aber schwer zu vergleichen. Rund 400 Euro im Jahr für die Ducati ist sicherlich grenzwertig, zumal die Wartung einer Kawasaki ER-6n nur die Hälfte kostet. Dass aber eine Harley billiger kommt als viele Brot-und-Butter-Maschinen, ist dann doch verwunderlich. Das Vertrauensverhältnis von Vertragswerkstätten und Kunden ist offenbar in Ordnung, das geht zumindest aus Online-Umfrage und deutschlandweiter Händlerbefragung hervor. Das ist auch wichtig, denn man sollte sich zu 100 Prozent auf die professionelle Dienstleistung verlassen können.

Yamaha XJ6

Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 750 cm³, Einspritzung, 95 PS bei 9000/min, 79 Nm bei 7250/min, ABS, Kette; Gewicht: 210 kg, Vmax 210 km/h; Neupreis: 8350 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 35 Euro bis 400 EuroGesamtkosten: ca. 1500 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Bums, die erste 1000er-Inspektion haut mit satt über 300 Euro rein, weil die Ventile schon geprüft und eingestellt werden sollen. Aber dann: Bis zum teuren 20 000er-Service fallen Kleckerbeträge an, da lacht der Shiver-Besitzer wieder. Weil wohl viele Rollerspezialisten am Werk sind, kosten Werkstattstunden erfreulich wenig, häufig unter 70 Euro die Stunde. Teile sind günstig.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, 1170 cm³, Einspritzung, 110 PS bei 7750/min, 120 Nm bei 6000/min, ABS optional, Kardan; Gewicht: 229 kg, Vmax 215 km/h; Neupreis: 13 300 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 110 Euro bis 330 EuroGesamtkosten: ca. 1450 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Die Richtzeiten sind von BMW knapp kalkuliert, was (theoretisch) die Kosten niedrig hält. Daher wundert es kaum, dass die Vertragswerkstätten im Vergleich sehr hohe Stundensätze
aufrufen (bis über 140 Euro pro Arbeitsstunde). Dennoch: Die In-
spektionskosten liegen auf erfreulich niedrigem Niveau. Bei außer-
planmäßigen Reparaturen wird es jedoch schmerzhaft teurer.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 1198 cm³, Einspritzung, 150 PS bei 9250/min, 119 Nm bei 7500/min, ABS,
Kette; Gewicht: 212 kg,
Vmax 245 km/h; Neupreis: 15 250 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 120 Euro bis 480 EuroGesamtkosten: ca. 2100 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Alle 24000 Kilometer muss der Multistrada-Besitzer tief in die Tasche greifen, weil dann der sogenannte Desmo-Service auf dem Plan steht - und die Ventile einzustellen ist nun mal bei diesem Modell eine anspruchsvolle Schrauberangelegenheit. Je nach Region liegen die Stundensätze erstaunlich niedrig: teilweise unter 60 Euro. Die Teilekosten schlagen indes extrem hoch zu Buche.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-45-Grad-V-Motor, 1202 cm³, Einspritzung, 67 PS bei 5700/min, 98 Nm bei 3200/min, kein ABS, Zahnriemen; Gewicht: 260 kg, Vmax 190 km/h; Neupreis: ab 9995 Euro

Kosten Pro Service: von 220 Euro bis 415 EuroGesamtkosten: ca. 1450 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Von wegen teuer: Die Wartung der Sportster kann sich jeder leisten, dazu braucht man kein Anwalts- oder Zahnarzteinkommen. Verschleißteile sind günstig, kein Kettensatz kommt mit auf die Rechnung, und teure Ventilspieljustagen stehen auch nicht an (Hydrostößel). Der Drahtspeichen-Check erhöht allerdings wieder die Kosten - jede Inspektion dauert länger als zwei Stunden.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, 670 cm³, Ein-
spritzung, 48 PS bei 6250/min,
60 Nm bei 4750/min, ABS,
Kette; Gewicht: 218 kg,
Vmax 160 km/h; Neupreis: 5990 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 85 Euro bis 360 EuroGesamtkosten: ca. 1300 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Diese Maschine ist aufgrund des niedrigen Kaufpreises für Einsteiger attraktiv, und auch die Inspektionskosten dürften Motorrad-Novizen wohl kaum verschrecken - überschaubare Technik, lange Intervalle (alle 12 000 Kilometer) und sehr faire Tarife für den Jahres-Check (im Schnitt unter 100 Euro). Manche Honda-Händler setzen jedoch recht hohe Stundensätze um 90 Euro an.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor, 649 cm³, Einspritzung, 72 PS bei 8500/min, 64 Nm bei 7000/min, ABS, Kette; Gewicht: 206 kg,
Vmax 200 km/h; Neupreis: 6995 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 35 Euro bis 150 EuroGesamtkosten: ca. 1100 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Top-Ergebnis: Kawa-Werkstätten schrauben am günstigsten (im Schnitt unter 70 Euro pro Stunde) - das ergab zumindest die Vertragshändler-Befragung. Die Teilekosten: ebenfalls auf Niedrigstniveau. Allerdings kommt kaum ein Händler beim kleinen Check mit nur einer halben Stunde aus. Außerdem grenzwertig: 6000er-Intervalle - die sind einfach nicht mehr zeitgemäß.
Daten: Einzylinder-Viertakt-
Motor, 690 cm³, Einspritzung,
70 PS bei 7500/min, 70 Nm bei 5500/min, ABS, Kette; Gewicht: 159 kg,
Vmax 188 km/h; Neupreis: 6995 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 100 Euro bis 220 EuroGesamtkosten: ca. 1500 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Fazit
Nur ein Eintopf - dafür aber recht deftige Inspektionskosten, bedingt durch häufige Ventilspiel-Einstellungen, die jedoch auch empfehlenswert und notwendig sind. Die Zweizylinder-Mittelklasse kommt bei diesem Wartungsvergleich besser weg. Die Ersatzteilpreise sind aber voll okay, und die KTM-Werkstätten kalkulieren mit im Schnitt etwas über 70 Euro pro Stunde fair.
Daten: Zweizylinder-Viertakt-90-Grad-V-Motor, 645 cm³, Einspritzung, 67 PS bei 8800/min, 60 Nm bei 6400/min, ABS, Kette; Gewicht: 214 kg, Vmax 185 km/h; Neupreis: 8100 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 110 Euro bis 250 EuroGesamtkosten: ca. 1550 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Antiquierte 6000er-Intervalle zwingen häufig zum
Service-Termin, der 24000er-Service ist teuer. Die Reisemaschine mit günstigem Kaufpreis und günstigen Werkstattpreisen (gut 70 Euro/Std.) liegt bei den Wartungskosten aufgrund häufigerer Ölwechsel - deren Frequenz durchaus zu hinterfragen ist - oberhalb der Reiseenduro-Königin von BMW. Trotzdem im grünen Bereich.
Daten: Dreizylinder-Reihenmotor, 799 cm³, Einspritzung, 95 PS bei 9300/min, 79 Nm bei 7850/min, ABS optional, Kette; Gewicht: 210 kg,
Vmax 210 km/h; Neupreis: 8990 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 90 Euro bis 460 EuroGesamtkosten: ca. 1700 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Alle 20000 Kilometer sind die Ventile dran - bei den Richtzeiten wird nur das Prüfen angerechnet, das Einstellen ist
extra und teuer. Also nicht über einzelne hohe Rechnungen wundern! Die 10 000er-Wartungstaktung geht voll in Ordnung, Ersatzteile kosten nicht die Welt, prima. Bei den Werkstatt-Stundenpreisen gibt es regional aber krasse Unterschiede: von 50 bis 90 Euro.
Daten: Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor, 600 cm³, Ein-
spritzung, 78 PS bei 10 000/min,
60 Nm bei 8500/min, ABS
optional, Kette; Gewicht: 206 kg, Vmax 200 km/h; Neupreis: ab 6500 Euro

WerkstattKosten Pro Service: von 70 Euro bis 300 EuroGesamtkosten: ca. 1600 Euro (Zeitraum: fünf Jahre bei jährlicher Laufleistung von 6000 km inklusive Verschleißteile)
Vier Zylinder, höherer Wartungsaufwand - diese
Aussage stimmt nur bedingt, denn die unproblematische XJ6 (Ventilspiel einstellen erst bei 40000 Kilometern) liegt im guten Mittelfeld, was die Inspektionskosten angeht. Im Japaner-Vergleich verlangen Yamaha-Werkstätten aber mit durchschnittlich knapp 80 Euro/Std. am meisten, das summiert sich auf Dauer.

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