Der italienische Hersteller fertigt seit 115 Jahren Motorräder und Motorroller. Die Traditionsmarke ist im hart umkämpften Offroad-Sektor längst zu einem der Big-Player herangewachsen. Trial- und Endurosport steht bei Betamotor ganz oben auf der Agenda. Das zeigt auch die Modellpalette für das angelaufene Jahr: Neu ist hier allen voran die Reihe My 2020, die erstmals keine Weiterentwicklung des Vorgängermodells ist, sondern eine vollkommen neue Enduro-Generation. Beta interpretiert das Geländemotorrad mit einem schlanken, gewichtsreduzierten, leicht zu fahrenden, sicheren und zuverlässigen Bike – und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit dabei sind die Federungssysteme von ZF.

Die neue Enduro-Generation RR My 2020 setzt sich aus acht verschiedenen Motorisierungen zusammen: vier 2-Takter (125/200/250/300 ccm) und vier 4-Takter (350/390/430/480 ccm), die dem Beta-Kunden die Möglichkeit bieten, aus einer extrem umfangreichen Bandbreite an Modellen den perfekten Begleiter für seine Abenteuer auszuwählen. Die Racing-Familie der Enduro-Produktlinie trägt den Namen "RR Racing My 2020" und besteht aus sieben verschiedenen Modellen: 125, 250, 300 ccm 2T sowie 350, 390, 430, 480 ccm 4T.
Die neue Trial-Modellpalette Evo My 2020 ist in der 2-Takt-Version in vier Motorvarianten erhältlich: 125, 250, 300 und 300 SS, wobei "SS" für "Super Smooth" steht, ein im Vergleich zur Standardversion eher sanftmütiges Bike. Das 4-Takt-Modell ist in der bereits gewohnten 300-ccm-Version erhältlich, die Leistung und Benutzerfreundlichkeit gekonnt unter einen Hut bringt.
Besser gedämpft mit ZF in Beta RR My 2020
In der neuen Generation RR My 2020 für die Standard-Enduros darf ZF nicht fehlen: "ZF liefert sowohl Vorder- als auch Hinterraddämpfung für die regulären Enduros in allen acht Motorisierungen", erklärt Markus Seitz, Head of Development Motorcycle bei ZF. Die Gabel wurde im Gegensatz zum Vorgängermodell im Innenaufbau komplett überarbeitet. "Sie verfügt nun über eine erhöhte Stoßaufnahme bei harten Stößen und eine verbesserte Kontrolle der Nickbewegungen des Motorrads."

Bei der Produktlinie RR My 2020 von Beta kommt eine ZF-Gabel mit Open-Cartridge-Bauweise zum Einsatz. In dieser Lösung wird der Dämpfer mit dem Öl aus dem umgebenden Ölbad versorgt, welches zudem die Wärme ableitet. "Der große Vorteil der Open-Catridge-Gabeln ist, dass sie im Gegensatz zu den Closed-Catridges vom Fahrer gewartet werden können. Das liegt in der einfacheren Bauweise, wohingegen bei den Closed-Cartdiges meist spezielles Werkzeug zum Öffnen der Kartuschen benötigt wird", sagt Seitz. Sämtliche ZF-Telegabeln für die Beta-Serie arbeiten mit rund 300 mm Federweg, außerdem mit einer hydraulischen Anschlagdämpfung für die Druckstufe, was Fahrer und Material im harten Einsatz schont. "Dieses Feature hilft bei der fahrdynamischen Abstimmung speziell in Einfederrichtung", erklärt Markus Seitz.

Für die Trial-Modellpalette Evo My 2020 wartet ZF ebenfalls mit neuer Gabelabstimmung bei Beta auf. Im neuen Modelljahr ist die Hydraulik noch progressiver konfiguriert und der Einbau des Druckstufeneinstellers ist bei den Factory-Modellen der Trails bereits serienmäßig verbaut.
Alle Beta Enduro und Trial mit Federbeinen von ZF
Ebenfalls aktualisiert in der Enduroserie RR und RR Racing als auch bei den Trials Evo My 2020 ist das hier eingesetzte Federbein von ZF. Hier sorgt das neue Stabilisierungssystem für optimierten Grip und Bodenkontakt bei Vollbremsungen. Zudem enthält das hintere Federbein auch einen neuen Puffer mit größerer Progression. Diese verbessert die Stoßaufnahme und garantiert dadurch eine gute Schutzwirkung am Ende des Federwegs. Das Federbein bietet auf den Rahmen abgestimmte Einstellmöglichkeiten.

Die Dämpfung an den ZF-Federbeinen ist – wie auch die Gabel – für den ambitionierten Amateur-Einsatz geeignet und lässt sich mit einfachem Werkzeug verstellen. Ohnehin geht Beta sehr feinfühlig bei der Grundabstimmung der ZF-bestückten Modelle vor: Denn obwohl die Gewichtsunterschiede zwischen den Hubraumklassen 125/250/300/ 390/430/480 ccm mit jeweils weniger als drei Kilogramm eigentlich vernachlässigbar gering ausfallen, kommt jedes Modell mit einer eigenen Kombination der Feder-Dämpfer-Abstimmung zum Besitzer.
Wie gewohnt kann der Fahrer bei Spezialeinsätzen, etwa in ausgedehnten Sandkursen, die vordere Feder durch Dreh am Stellrad so justieren, dass das Fahrwerk ihm dabei hilft, mit mehr Last und Traktion am Hinterrad zu fahren. Die passenden Spezialfedern bietet Beta ebenfalls aus der ZF-Palette an. Deren Einsatz wird immer dann nötig, wenn die Grundabstimmung an ihre Grenzen stößt – beispielsweise, wenn Fahrergewicht oder Beladung mehr als 100 Kilogramm betragen oder wenn es die dynamischen Laständerungen (wie beim Springen) erfordern.
Ausgeprägte Feinfühligkeit der Federungsarbeit
Für die hinteren Federbeine verfügt die ZF-Grundausstattung über einen separaten Ausgleichsbehälter mit Stickstoffgas, dessen Druckfüllung das Aufschäumen des Dämpferöls zusätzlich wirkungsvoll unterbinden kann. Gemeinsam ist den Beta-Federbeinen auch die zweistufige Dämpfungskontrolle für hohe und niedrige Geschwindigkeiten der Federbewegung in Druckrichtung.
Die Grenze setzen bei den Offroad-Einsätzen stets die Öltemperaturen im Dämpfer. "Sollte der Dämpfer zu heiß werden, nehmen irgendwann die Dichtungen Schaden und die Dämpfleistung nimmt aufgrund der geringeren Ölviskosität ab", verdeutlicht der ZF-Motorrad-Experte. "Mit unserem System reizen wir die Möglichkeiten zu extrem guter Kühlung der Ölfüllung sehr weit aus."
Beta-Maschinen, die für den Wettbewerbseinsatz vorgesehen sind, fahren unter anderem mit Fahrwerken von ZF von einem Meistertitel zum nächsten. Was sich im Wettbewerb bewährt hat, fließt in die Serienabstimmung ein. Und der Hobby-Pilot kann sich sicher sein: Wenn sich die hochentwickelte Technik von ZF im Rennsport bewährt hat, ist sie in der nächsten Generation auch bei Sportmaschinen auf der Straße im Einsatz.